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Diabolizăm i predmetnost v rannata poetika na Atanas Dalčev
Anastasiya Kaloyanova
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Heinz Miklas
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.25921
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30262.68270.861259-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Abstract Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der frühen Poetik von Atanas Dalčev, die sich in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts herausgebildet hat. Atanas Dalčev ist ein Autor, der langsam und schwierig seine Position in den Kanon der bulgarischen Poesie findet. Sein Weg führt nicht über begeisterte Kritiken, durch die Popularität bei dem Publikum, durch die Freuden der unmittelbaren emotionalen Identifikation mit dem lyrischen Subjekt seiner Werke. Er ist mehr analytisch, kognitiv und hängt von der Fähigkeit ab, ein System von Ansichten über die menschliche Existenz zu entwerfen, um ihren Pessimismus als geistige und elitäre (spirituelle) Werte mitzuerleben. Die Literaturkritik weist immer als wichtigste Merkmale der künstlerischen Präsenz Dalčevs auf den reflektierenden Pessimismus, die mehrdeutigen Werte des Wissens, den ausgesöhnten Dramatismus der Entfremdung, die ironische Distanz des Geistes von der unmittelbaren Reaktion auf die sozialen Ereignisse; Merkmale, die eindeutig sind und sofort sichtbar werden auf der semantischen Oberfläche des Textes. Sie zeigen den Platz von Dalčev im Kanon der bulgarischen Poesie. Allerdings sind es Merkmale, die allzu offensichtlich, explizit und aufdringlich sind und die vor allem in seiner frühen Dichtung der 1920er und ein wenig moderater in den 1930er Jahren zutage treten. Jedes einzelne Gedicht von Atanas Dalčevs Poesie stellt eine künstlerische Selbst-Existenz dar und ist zur gleichen Zeit nicht beschränkt auf seinen eigenen Raum, sondern aktiv integriert in die lyrische Atmosphäre und die semantischen Felder anderer Gedichte. Es entspricht der besonderen Anschauung des Dichters, seinen Leitmotiven, Ideen und Ordnungsprinzipien und wird Teil eines umfassenden Kontextes von Dalčevs Lyrik. Zwei sind die wesentlichen Grundlagen, die die Essenz der Kunstwelt Dalčevs bilden und ihre dramatische Natur bestimmen – das Bewusstsein für die menschliche Einsamkeit, für die Grenzen der menschlichen Leistungsfähigkeit in Zeit und Raum und für den leidenschaftlichen Drang zur Fusion mit anderen, aber auch für die natürliche Fülle und unmittelbare Freude des Daseins. In dieser Kunstwelt, deren einigende Mitte das komplexe geistige und spirituelle Leben des Dichters ist, finden natürlich ihren Platz Gedichte wie „Povest“ (Erzählung, 1925), „Djavolsko“ (Inferno 1927), aber auch Gedichte wie „Proletna nošt“ (Frühlingsnacht, 1926), „Gora“ (Wald, 1927) und „Molitva“ (Gebet,1927). Erstellt im selben Zeitraum, und zwar abwechselnd in der Zeit, zeigen sie die Mehrdeutigkeit der poetischen Wahrnehmung. Dalčevs Poesie führt uns in die objektive Welt der gespaltenen menschlichen Präsenz ein. Stein, Türen, Balkon, Fenster, Zimmer, etc. – Bilder aus der menschlichen Welt werden durch Fragmentierung und die symbolische Last des Materials markiert. Sie sind ein Zeichen der Gegenwart des Menschen, aber auch ein Zeichen seiner Isolation, Verschlossenheit und Eingrenzung von den anderen auf existenzieller Ebene. Die Entfremdung des Individuums, seine Unfähigkeit, in die Welt hineinzupassen, verwandelt in der Dichtung Dalčevs den bewohnbaren (Lebens-) Raum und „die Sache“ zu einem Zeichen menschlicher Anwesenheit in einem einzigen „imitativen“ und visuellen Sinn des Daseins im Allgemeinen. Gleichzeitig werden sie als Vermittler einer metaphysischen Erkenntnis betrachtet, versteckt hinter dem angeblichen Pragmatismus der Dinge. Die Ästhetik des Hässlichen nimmt einen zentralen Platz in den Gedichten von Atanas Dalčev ein, weil er durch die Gestalten des Hässlichen, Nichtattraktiven, Schmerzhaften und Dämonischen ein umfassendes Bild der Welt entfaltet und das aufschlussreiche und fesselnde Verständnis für die grundsätzlichen Konflikte des Daseins erreicht. Durch die in ihrer Konkretheit und in ihrer Verallgemeinerung wegweisenden, authentischen Elemente des Hässlichen gewinnt die Poesie von Atanas Dalčev ihre Einzigartigkeit, Attraktivität und philosophische Tiefe. Atanas Dalčev hatte die Ambitionen zu zeigen, dass Poesie aus der gewöhnlichen materiellen Welt um uns herum zuströmen kann, dass das Geistige im Sachlichen lebt, nicht im luftleeren Raum, dass das Absolute untrennbar ist vom Relativen. Auch ein ungeübtes Auge kann erkennen, dass in dieser Poesie die Metapher alles ist. Sie trägt den Inhalt, sie beinhaltet in sich Geheimnisse, ohne sie wären die nach den Gesetzen der Schönheit gefügten Wortreihen sinnlos. Die Metapher ist in der Poesie von Atanas Dalčev das Geheimnis, mit dem der wörtliche Sinn überwunden wird und das die Worte, die emotionale Energie überträgt, wodurch sie eine neue stilistische Qualität gewinnen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Diabolismus Sachlichkeit Poetik Atanas Dalčev Bulgarisch
Autor*innen
Anastasiya Kaloyanova
Haupttitel (Bulgarisch)
Diabolizăm i predmetnost v rannata poetika na Atanas Dalčev
Paralleltitel (Deutsch)
Diabolismus und Sachlichkeit in der frühen Poetik von Atanas Dalčev
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
108 S.
Sprache
Bulgarisch
Beurteiler*in
Heinz Miklas
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.99 Literaturwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC10718221
Utheses ID
23154
Studienkennzahl
UA | 243 | 372 | |
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