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„Umaskini Zanzibar“
Armutsbekämpfung auf Sansibar im Diskurs der Zivilbevölkerung
Valerie Claire Mussa
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Walter Schicho
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26060
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29775.79108.852870-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Obwohl in der internationalen Entwicklungsgemeinschaft spätestens seit der Verabschiedung der Milleniumserklärung und der Formulierung der Milleniumsziele ein Konsens über die Dringlichkeit der Beseitigung der weltweiten Armut besteht, existiert innerhalb dieses Diskurses keine einheitliche Meinung über eine allgemeingültige Armutsdefinition. Da das Armutsverständnis aber ausschlaggebend ist für die Formulierung entwicklungspolitischer Maßnahmen, ist der Konflikt darüber, was Armut eigentlich ist, ein wichtiger Bestandteil der wissen-schaftlichen Auseinandersetzung mit Armut. Die gewählte Definition diktiert, wo der Bruch zwischen „arm“ und „nicht-arm“ zu setzen ist und beeinflusst so die Wahrnehmung von Armut und Darstellung der Armen. Dieser Bruch wird gemeinhin anhand einer Armutsgrenze festgelegt, unter der ein Individuum seine Grundbedürfnisse nicht befriedigen kann. Dabei ist allerdings auch die Definition von existenziellen Bedürfnissen problematisch. Innerhalb des Entwicklungsdiskurses dominiert ein Armutskonzept, das vor allem die wirtschaftliche Dimension von Armut hervorhebt und zur Messung die 1-Dollar-Grenze, die von der Weltbank 1990 festgelegt wurde, heranzieht. Die sogenannten Poverty Reduction Strategy Papers sind das neue Instrument der Armutsbekämpfung und sollen vor allem stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen schaffen, um Wirtschaftswachstum und die Stärkung des Privatsektors zu ermöglichen. Auch die sansibarische Regierung hält sich strikt an diese Vorgaben der IFIs und verfolgt ihre neoliberalen Ziele und Strategien. Anhand einer Analyse des zivilgesellschaftlichen Diskurses soll dargestellt werden, wie die Regierung es verabsäumt, der Armut zugrundeliegende Mechanismen und Prozesse sowie die unterschiedlichen Auswirkungen, die Politik- und Budgetentscheidungen auf die Bevölkerung haben, kritisch zu analysieren und anhand dessen übersektorale Strategien zu formulieren, um soziale Ungleichheiten innerhalb der Gesellschaft beseitigen zu können. Im sansibarischen PRSP werden vor allem Kinder und Frauen als Hauptrisikogruppen für Armut identifiziert, die Unterstützung von familien- und geschlechterpolitischer Maßnahmen erfolgt allerdings vorrangig im Rahmen der MDGs und nur in vereinzelten Sektoren wie Bildung und Gesundheit. Die Strategien orientieren sich weder an einer nachhaltigen Strukturveränderung, noch an einem ganzheitlichen Modell von Entwicklung und können daher lediglich zu einer kurzfristigen Minderung von Armutssymptomen beitragen.
Abstract
(Englisch)
Although there is consensus on the urgency of the elimination of worldwide poverty within the international development community since the United Nations’ Milleniums Declaration and the framing of the Millenium Development Goals, there is no consistent view of a universal definition of poverty within this discourse. However, the definition of what poverty means is crucial for the formulation of development policies and therefore, the conflicting views about poverty are an important part of the scholarly discussion on this topic. The chosen defi-nition determines, where the boundary between “poor” and “not-poor” lies. This boundary is generally identified as a poverty line, under which a person is not able to fulfill his basic needs. However, even the definition of basic needs is disputable. Within the developmental discourse a concept of poverty, which emphasizes the economic dimension of poverty, is dominating. As a threshold, which was defined by the World Bank in 1990, one dollar per day is used to determine this poverty line. The so-called Poverty Reduction Strategy Papers, as tools to fight poverty, are supposed to establish a general framework to enable economic growth and the strengthening of the private sector. The Zanzibarian gov-ernment is following those requirements strictly and therefore pushes those neo-liberal aims and strategies. On the basis of an analysis of discourses within the civil society I would like to demonstrate how the government fails to analyze the underlying causes of poverty and the consequences of its political and budgetary decisions and therefore fails to shape strategies to eliminate inequality within the society of Zanzibar. The Zanzibarian PRSP especially identifies children and women as groups with the highest risk of poverty. However, the support of policies relat-ing to family and gender are carried out prior within the framework of MDGs and only within social sectors like education and health, while excluding these social groups from the economic sector. The governmental strategies are thus not based on sustainable structural changes or on any kind of holistic model of development, hence can only contribute to a short term reduction of poverty symptoms.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Poverty reduction Zanzibar PRSP Civil society Partizipation
Schlagwörter
(Deutsch)
Armutsbekämpfung Sansibar PRSP Zivilgesellschaft Partizipation
Autor*innen
Valerie Claire Mussa
Haupttitel (Deutsch)
„Umaskini Zanzibar“
Hauptuntertitel (Deutsch)
Armutsbekämpfung auf Sansibar im Diskurs der Zivilbevölkerung
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
173 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Walter Schicho
Klassifikation
15 Geschichte > 15.90 Afrika: Allgemeines
AC Nummer
AC10742068
Utheses ID
23284
Studienkennzahl
UA | 390 | | |
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