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Raumtransgressionen und Aufbrüche
weibliche Entwicklungswege im lateinamerikanischen Film
Sarah Teresa Koller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Kathrin Sartingen
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26071
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30204.97936.405763-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit untersucht auf der Basis transdisziplinärer Forschungszweige die Themenfelder Raum und Geschlecht und deren konstitutive Verschränkung miteinander. Grundlage für die seit zwei Jahrzehnten verstärkte Hinwendung zu raum-geschlechtlichen Theoremen bildet einerseits ein aus den Kultur- und Sozialwissenschaften entsprungener Spatial Turn, andererseits eine übergreifende Inflation der Gender Studies in den Wissenschaften, deren Verschmelzung die feministische Raumwissenschaft oder Gender Geographien Rechnung trägt. Ausgangspunkt dieser ist die Annahme einer nicht-geschlechtsneutralen Konstruktion und Rekonstruktion von Räumen. Damit geht ebenso eine Absage an Vorstellungen von Räumen als fixe, statische Konstrukte einher, vielmehr werden diese als sozial „gemacht“ betrachtet und unterliegen ständigen Transformationen. Der spezifische Verdienst der feministischen Raumwissenschaft liegt in der Betonung, dass Räume Geschlechtsidentitäten beeinflussen und umgekehrt, diese demnach eng mit gesellschaftlichen Machtstrukturen verknüpft sind. Somit werden bestimmte Räume eher mit Männern assoziiert, andere wiederum konventionell Frauen zugeschrieben. Ihren elementarsten Ausdruck findet diese geschlechtsspezifische Raumtrennung im öffentlichen vs. privaten Raum, dessen Auflösung erklärtes Ziel der feministischen Raumwissenschaft ist. Der analytische Teil der Arbeit beschäftigt sich mit eben diesem Verschwimmen dichotomer Raumteilungen personifiziert durch die weiblichen Hauptfiguren dreier rezenter lateinamerikanischer Filme. La Yuma (NI, 2009), Qué tan lejos (EC, 2006) und Madeinusa (PE, 2006) inszenieren unterdrückende Innenraumstrukturen, die einen Aus- und Aufbruch der Frauen in den männlich konnotierten Außenraum zur Folge haben. Nicht nur diese Transgression geschlechtsspezifischer Raumnormen im Medium des Films, vielmehr auch die Darstellung der Frau als handelndes, selbstbestimmtes Subjekt deutet auf den Wandel der Geschlechter-Verhältnisse und –bilder der letzten Jahrzehnte in Lateinamerika hin.
Abstract
(Englisch)
On the basis of transdisciplinary branches of research, the work in hand reflects upon the topics „Space“ and „Gender“, as well as their constitutive interleaving. For the past two decades, there has been a strong academic steering towards a gender-spatial theorem – caused by the so-called “Spatial Turn” (emerging from the cultural and social studies), and a wide-spread determination of gender studies within the whole scientific world. Feminist spatial science and gender geography took these developments into account. Both claim a non-gender-neutral construction and reconstruction of space. As a consequence thereof, the renunciation of the idea, that rooms are fixed and static constructs, soon became obvious. Moreover, rooms and spaces from then on were perceived as socially made, underlying constant transformations. The actual merit of the feminist spatial science is the emphasis on the interdependency of both, space and gender identities, as they are strongly linked with power structures within and of society. Therefore, some spaces are more associated with “men”, as others seem to be related with “women”. The most elementary expression of such a conventional adscription and obvious gender-specific partitioning of space is the separation between a public and a private space. The feminist spatial science aims to eliminate such dichotomies. The analytical part of this work examines this very tendency of blurring binary divisions of space and gender, with the aid of the female protagonists of three contemporary Latin American movies. La Yuma (NI, 2009), Qué tan lejos (EC, 2006) and Madeinusa (PE, 2006) all stage repressive internal spaces, which cause the women’s escape into a male-connoted outdoor space. This transgression of gender-specific spatial norms and conventions within a cinematographic frame, as well as its representation of active, self-paced women indicate changing gender relations and gender images in Latin America lately.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Women Latin America Film Spatial Turn Space Gender
Schlagwörter
(Deutsch)
Frauen Lateinamerika Film Spatial Turn Raum Gender Feministische Raumwissenschaft
Autor*innen
Sarah Teresa Koller
Haupttitel (Deutsch)
Raumtransgressionen und Aufbrüche
Hauptuntertitel (Deutsch)
weibliche Entwicklungswege im lateinamerikanischen Film
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
131 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kathrin Sartingen
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.99 Wissenschaft und Kultur allgemein: Sonstiges ,
24 Theater > 24.37 Film: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.33 Frau ,
74 Geographie > 74.61 Geschichte der Raumordnung
AC Nummer
AC10760135
Utheses ID
23294
Studienkennzahl
UA | 236 | 352 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1