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Das Gerichtsprotokollbuch der Herrschaft Blumenegg von 1614 bis 1638 als regionalgeschichtliche Quelle
quantitative und qualitative Analyse
Matthias Stark
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Manfred Tschaikner
DOI
10.25365/thesis.26081
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29826.73867.960959-4
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Im Zentrum dieser Untersuchung steht das Protokollbuch des Niedergerichtes Blumenegg aus
dem ersten Drittel des 17. Jahrhunderts als regionalgeschichtliche Quelle. Diese Protokolle
werden als schriftliches Zeugnis gerichtlicher Praxis von 1614 bis 1638 mittels geschichtlich
kontextualisierter quantitativer und qualitativer Analyse mit dem Wissensstand der Forschung
sowie mit zeitgenössischen (verschriftlichten) Rechtsnormen auf Differenz und Kongruenz
überprüft. Die der Analyse vorangestellten Kapitel der historischen Kontexualisierung dienen
somit auch als Vergleichsgröße.
Dadurch sollen die historischen Kenntnisse dieser Region im Allgemeinen und des Nieder-
gerichtes eben da im Besonderen erweitert, korrigiert und detailliert werden. Einerseits werden
Rolle und Funktion des Niedergerichtes ausgearbeitet, wozu neben quantitativer Argumente vor
allem die qualitativen Fallstudien der Ehrenbeleidigungen tragend sind. In Verbindung mit der
Funktion steht auch die Frequenz, der Austragungsort und im Weiteren die Bedeutung dieser
Gerichtstagungen. Die gerichtsvorsitzende Rolle der Ammänner wird durch die prominente
Stellung des Vogtes als Stellvertreter der Herrschaft relativiert. Dadurch erhält die These
des Gerichtswesens in den Händen der Bevölkerung prinzipielle Kratzer, trotzdem nahm
sie sich weiterhin volksnah und den Untertanen wohl gesonnen an. Die zwei regulären
Zeitgerichtsstandorte Bludesch und Raggal stellen die deutlichste Differenz zur Fachlitertur
dar. Darin ist nicht nur die theoretische Gleichwertigkeit dieser zwei Gerichtsorte zu lesen, sondern dies ist auch Teil einer längeren Entwicklung einer politischen Verwaltung, die auf
Personenverbänden aufbaute, zu mehr territorial ausgerichteten Organisationsprinzipien.
Andererseits wird in quantitativer Manier beantwortet mit welchen Anliegen Menschen des
17. Jahrhunderts ihr lokales Gericht aufgesucht haben. Sofern es eine schriftliche Verordnung
gab, werden Norm und Praxis der Rechtsprechung gegenübergestellt. Dies betrifft in erster
Linie das Erbrecht aber in abgeschwächter Form auch die Handhabung der Gantgeschäfte. Die
Fallstudien zu Ehrenhändel decken sich mit den Ergebnissen der internationalen Forschung und
bieten Einblicke in die Lebenswelt der Menschen.
Abstract
(Englisch)
The beginning and end of this work lies within the lines of the lower court’s protocol from
Blumenegg dating back to the early 17th Century. Representing the final and only remaining
written evidence of the juridical practice, the protocol is analyzed in quantitative and qualitive
regards to gain knwoledge about the remote region of Blumenegg in general and the lower court
thereof in particular.
The conclusions drawn from these analyses review the current state of knowldege and also
compare juridical norm and practice of the time. Thus, the funciton and capacity of the court
and its personnel shall be scrutinized. Besides quantitative arguments, it is the knowledge drawn
from the qualitive case studies that try to answer these questions. Closely linked to the function is
the frequency, place, and furthermore the relevance of these court sittings. Due to the steward’s
(Vogt) prominent role in the protocol, the picture of the low justice being in the hands of the
company must be put into perspective. Despite this theoretical justice through the authorities
rather than an elected representative of the people, the lower court of Blumenegg still was mild
in its verdicts towards its subjects and was a balance oriented peacekeeping institution. The
(theoretical) equal status of the two regular legal domiciles Bludesch and Raggal constitute a
major difference compared to the state of research. This equality of these legal domiciles is
arguably part of a greater development. The administration based on associations of persons
becomes gradually replaced by a more territorial organizing principle.
Apart from that, this paper tries to answer in a quantitative manner which and what kind of
matters the local people brought to court. Provided a written award (Weistum) or legal norm in
general existed, juridical norm and practice are being compared and contrasted. This affects the
law of inheritance in the main, but also the letters of auction’s (Gantbriefe) practice. The case
studies dealing with affairs of honour correspond with the results of international research and
provides insights into the experience realm of the 17th Century people in Blumenegg.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
lower court
Schlagwörter
(Deutsch)
Herrschaft Blumenegg Niedergericht Geschichte Vorarlbergs Gerichtsprotokoll
Autor*innen
Matthias Stark
Haupttitel (Deutsch)
Das Gerichtsprotokollbuch der Herrschaft Blumenegg von 1614 bis 1638 als regionalgeschichtliche Quelle
Hauptuntertitel (Deutsch)
quantitative und qualitative Analyse
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
V, 113 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Manfred Tschaikner
Klassifikation
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich
AC Nummer
AC10727287
Utheses ID
23304
Studienkennzahl
UA | 190 | 333 | 313 |