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Observations on, and a comparison, of "free"
ornamentations by "Corelli", Dubourg and Geminiani to some of Corelli's Sonatas opus 5
Cynthia O'Brien-Rames
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Herbert Seifert
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26140
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30257.00281.380954-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Jahr 1700 gab Arcangelo Corelli seine 12 Sonaten für Violine und Bass, Opus 5, in Rom unter dem Titel “Sonate a Violino e Violone o Cimbalo Opera Quinta” heraus. Sie errangen sofort große Beliebtheit und erschienen bald in neuen Auflagen. Eine 1710 in Amsterdam erschienene Ausgabe enthielt „wesentlichen“ Verzierungen für die langsamen Sätze der ersten sechs Sonaten. Sie waren mit dem Zusatz „Wie der Komponist sie selber spielt“ versehen. Dieser Satz ist stets umstritten gewesen, aber erst mit den Ergebnissen der Untersuchungen im Zusammenhang mit der 2006 erschienen Gesamtausgabe liegt ein triftige Grund vor, diese Zweifel als bestätigt zu betrachten. Die Populärität der Sonaten war beispiellos. Sie waren, so könnte man sagen, der erste „best-seller“ der Musikgeschichte. Viele Komponisten haben ihren Stil und ihre Struktur nachgeahmt. Noch zu Lebzeiten Corellis wurden sie 16 mal in fünf verschiedenen Ländern neu herausgegeben, bis Ende des Jahrhunderts über 50 mal in den meisten Ländern Europas. Während die Kunst der Verzierung, in der Regel aus dem Stegreif, in Italien seit dem Ursprung der Oper gang und gäbe war, musste diese Kunst in anderen Länden erst eingeführt werden. Besonders in England existieren viele ausgeschriebene Exemplare der Verzierungskunst zu diesen Sonaten. Diese sind natürlich ein Widerspruch in sich, denn eine Improvisation sollte eigentlich, ähnlich der Jazzimprovisation, einmalig sein und niemals genau gleich nachgespielt werden. Ein Buch, dass zunächst Alfred Cortot und danach Marc Pincherle gehörte und das nach Pincherles Tod an eine Privatperson verkauft wurde und seit dem (1975) leider verschwunden ist, scheint in diesem Zusammenhang wichtig zu sein. Darin finden sich die ausgeschriebenen Verzierungen von Matthew Dubourg (1703-1767) zu vielen Sonaten aus Corellis Opus 5. Dubourg, Engländer, Wunderkind und später ein bekannter Violinist, ging 1728 nach Irland, war mit Händel befreundet und wirkte öfters als dessen Konzertmeister. Es existiert ein leider unvollständiger Mikrofilm des Buches, der sich in der Jean Hargrove Music Library of the University of California in Berkeley, USA befindet. Zudem existiert eine Transkription des Buches, anscheinend auf Fotos der verschollene Originale basierend, welche David Boyden, (1910-1986) bekannter Musicologe, mit Cortots damaliger Erlaubnis anfertigte. Dubourgs Verzierungen sind interessant, virtuos und eigentlich überladen (manchmal 26 Töne in einem Schlag). Meiner Meinung nach sollte jedoch nicht versucht werden die Melismen innerhalb eines Schlages mathematisch zu dividieren, sondern vielmehr, sie im Takt mit den Bass rhythmisch und schwungvoll zu spielen. Ein Gefühl von Spontaneität sollte vorhanden sein. In der General History of the Science and Practice of Music, herausgegeben von John Hawkins, London 1776, sind Verzierungen zur Corellis Sonata Nummer 9 von Francesco Geminiani (1687-1762) für alle Sätze abgedruckt. Geminiani, obwohl umstritten, als Corelli Schüler bekannt, war der Lehrer Matthew Dubourgs. Er kam 1714 nach London und blieb dort als gefeierter Violinist, Komponist und Pädagoge. Er besuchte des Öfteren Irland und starb in Dublin im Hause Dubourgs. Daneben liegen noch die Verzierungen des Schwedischen Komponist Johan Helmich Roman vor, von denen in einer Studie aus dem Jahr 1987 (Burdette) behautet wird, Roman habe einige Verzierungen von Dubourg kopiert. Roman studierte von 1715 bis 1721 in England, kannte Geminiani und wahrscheinlich auch Dubourg und ist heute als ‚Vater der Schwedischen Musik’ bekannt. In einem Ms.(3 Bände) in der Musik und Theaterbibliothek Stockholms (rare collections) finden sich zahlreiche Kompositionen von ihm, sowie weitere, die er gesammelt hat, darunter auch seine Verzierungen zu einigen Corelli Sonaten Anhand dieser Quellen werden die Verzierungen analysiert und verglichen. Eine privat angefertigte CD der Kandidatin (Barockvioline), gemeinsam mit ihrem australischen Kollegen John O’Donnell (Cembalo) enthält die Verzierungen von zwei der Komponisten zur Sonate Nummer 5 (‚Corelli’ und Dubourg) und von zwei der Komponisten zur Sonate Nummer 9(Geminiani und Dubourg) und wurde gemeinsam mit der Arbeit überreicht. Die Verzierungen von Johan Helmich Roman sind jedoch nicht dabei. Die Vermutungen, dass ‚überladene’ Verzierungen den Rhythmus aufhalten oder andere Versuche die Verzierungen fast mathematisch zu dividieren und auch dementsprechend zu spielen, können hiermit hoffentlich widerlegt werden. Dieser Verzierungen sollten vielleicht – obwohl sie ausgeschrieben wurden – ein Ansporn für andere sein, Ihre Eigene Ornamentik zu kreieren.
Abstract
(Englisch)
In 1700 Arcangelo Corelli issued his 12 Sonatas for Violin and Bass in Rome. The title reads ‘Sonata a Violino e Violone o Cimbalo Opera Quinta’. As with his other works, they were an instantaneous success with further publications following soon after. In 1710 an edition was published in Amsterdam with ‘free’ ornaments to the slow movements of the first six sonatas, advertised as ‘as the composer himself played them’. This claim has always been disputed but recently, in the current collected edition of Corelli’s works (2006), based on studies of the printing, there are good grounds given for their authenticity. The popularity of the sonatas was phenomenal. The opus 5 sonatas were the first works which have never been out of print since they were initially published and so could be regarded as the first ‘best-seller’ in music history. The structure and style of the sonatas became a standard for many composers. During Corelli’s lifetime they were published 16 times in five different countries and up until the end of the century, 50 times in most of Europe. From the beginnings of opera in 1600, the art of improvising decorations to a melody impromptu in performance was widespread in Italy. In other lands this art had to be introduced. England took late but enthusiastically to Italian opera so the art of adding embellishment had to be cultivated. Instrumentalists imitated singers and while learning this skill wrote down embellishments. For Corelli’s opus 5 there are at least 20 known examples written up to 1750. Until 1975 a book existed, first in the possession of Alfred Cortot and then of Marc Pincherle. Since then this book has disappeared. It is important as it contains written-out embellishments to many of Corelli’s opus 5 sonatas by Matthew Dubourg (1703-1767). Dubourg, a former child prodigy on the violin, was English and worked in London before leaving for Ireland in 1728. He was a friend of Handel’s and often worked as leader of his orchestras. There is a microfilm of Dubourg’s book held at the Jean Hargrove Music Library of the University of California in Berkeley USA which is unfortunately incomplete. The only record of the complete book is a Transcription made from Photos by David Boyden, the famous musicologist, with the permission of Alfred Cortot. Dubourg’s ornaments are interesting, virtuosic and basically excessive (occasionally up to 26 notes in one beat). In my opinion one should not attempt to divide these melismas mathematically. There must be a feeling of spontaneity In the General History of the Science and Practice of Music published by John Hawkins in London in 1776 there are ornaments by Francesco Geminiani (1687-1762) to all movements of Corelli’s Sonata number 9. Geminiani, known as the student of Corelli, though this is now disputed, was Matthew Dubourg’s teacher. He travelled to England in 1714, was celebrated as a violinist, composer and pedagogue and remained in England. He often went to Ireland and died there at Dubourg’s house. The ornamentation of these sources are analysed and a comparison made. Ornaments by the Swedish composer Johan Helmich Roman are discussed as, according to a study done in 1987 (Burdette) some of his embellishments are copied from Dubourg. Roman studied in England from 1715 to 1721, knew Geminiani and probably Dubourg and is now known as the ‘Father of Swedish Music.’ His manuscripts in three volumes, stored in the Music and Theatre Library Stockholm (rare collections) contain his own composition as well as by others together with his decorations to some of Corelli’s Opus 5 Sonatas. A privately prepared CD of the candidate on baroque violin with her Australian colleague, John O’Donnell on harpsichord contains the decorations by two composers for Sonata number 5 (‘Corelli’ and Dubourg) and two for sonata number 9 (Geminiani and Dubourg). The decorations by Roman are not included. Claims that the ‘excessive’ decoration impedes the rhythm or that they should be divided ‘mathematically’ and so played are hopefully here countered. These ornaments, even though a contradiction in terms as they are written-out, will perhaps be a motivation for others to create their own.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Corelli Dubourg Geminiani
Schlagwörter
(Deutsch)
Corelli Dubourg Geminiani
Autor*innen
Cynthia O'Brien-Rames
Haupttitel (Englisch)
Observations on, and a comparison, of "free"
Hauptuntertitel (Englisch)
ornamentations by "Corelli", Dubourg and Geminiani to some of Corelli's Sonatas opus 5
Paralleltitel (Deutsch)
Analyse und Vergleich der Verzierungen zu Corelli's Opus 5 Sonaten
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
143 S. : zahlr. Notenbeisp.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Herbert Seifert
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.01 Geschichte der Kunstwissenschaften ,
24 Theater > 24.43 Musikphilosophie, Musikästhetik
AC Nummer
AC10766371
Utheses ID
23354
Studienkennzahl
UA | 316 | | |
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