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Δεύτερον ἐκδιδόναι βιβλίον ἀρχόμενος
Untersuchungen zur Textualität der Epigramme des Lukillios
Matthias Jackwerth
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Georg Danek
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26143
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30409.86724.706753-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Epigrammcorpus des neronischen Skoptikers Lukillios, dessen Werk ausschließlich innerhalb der griechischen Anthologie überliefert ist. Die Existenz einer ursprünglichen Ausgabe des Autors ist jedoch durch das erhaltene Einleitungsgedicht des zweiten Buches (AP 9, 572) klar bezeugt. Die Bedeutung dieser Edition für das Verständnis der einzelnen Epigramme wurde allerdings zuletzt in Frage gestellt und das Symposium als primärer Rezeptionsraum skoptischer Dichtung angenommen. Gegen diese Vorstellung spricht nun die Tatsache, dass die erhaltenen Gedichte einen derart hohen Grad an intertextueller Verknüpfung untereinander aufweisen, dass viele Epigramme erst im Kontext des Buchganzen ihr volles semantisches Potential entfalten. Damit steht das Werk des Lukillios deutlich in der Tradition jener hellenistischen Epigrammbücher, über deren Aufbau wir besser unterrichtet sind. Diese bedienen sich nämlich exakt derselben Methoden zur Erzeugung von Verbindungen einzelner Epigramme, die sich auch bei dem neronischen Epigrammatiker beobachten lassen. Neben wörtlichen Anklängen spielen in diesem Zusammenhang bei Lukillios vor allem motivische Parallelen eine Rolle. Dabei führt das Vorhandensein fester Personentypen, gegen die sich der lukillische Spott richtet, nicht nur zur Entstehung thematischer Zyklen, sondern bietet vor allem die Möglichkeit, einzelne Gedichte zu kurzen Narrativen zu verbinden, etwa wenn sie in mehreren Epigrammen als Charaktere mit demselben Namen auftauchen. Der motivischen Beschränkung, die sich aus der Existenz einer bestimmten Anzahl stehender Typen ergibt, steht das Element der Variation gegenüber, das schon für die hellenistische Buchepigrammatik kennzeichnend war und dessen sich auch Lukillios in besonders hohem Maß bedient. Dabei operiert der neronische Epigrammatiker insgesamt mit einer überschaubaren Anzahl motivischer Bausteine, die er sowohl in den einzelnen thematischen Reihen in immer neuer Gestalt zusammensetzt als auch zyklenübergreifend benutzt, wodurch der Charakter des lukillischen Corpus als abgeschlossene Welt mit festem Personal und eigenen Gesetzmäßigkeiten verstärkt wird. Dieser Hintergrund, den erst eine Lektüre der Gedichte im Kontext des gesamten Buchs entstehen lässt, ist notwendige Voraussetzung für ein volleres Verständnis der meisten Epigramme. Der symposiale Rahmen hingegen stellt kaum eine geeignete Grundlage zur Erfassung jener verzweigten und mitunter komplexeren Verbindungen dar, die für das lukillische Œuvre typisch sind.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Lukillios Epigrammbuch
Autor*innen
Matthias Jackwerth
Haupttitel (Deutsch)
Δεύτερον ἐκδιδόναι βιβλίον ἀρχόμενος
Hauptuntertitel (Deutsch)
Untersuchungen zur Textualität der Epigramme des Lukillios
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
113 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Georg Danek
Klassifikation
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.42 Klassische griechische Literatur
AC Nummer
AC10783845
Utheses ID
23357
Studienkennzahl
UA | 340 | | |
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