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Asyl - Transit - Integration
Krisen am Eisernen Vorhang 1956 und 1968
Magdalena Klaus
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Oliver Rathkolb
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26328
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29157.64040.487354-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit Krisen am Eisernen Vorhang und den damit verbundenen Rückwirkungen auf Österreich. Hier werden die aus der militärischen Niederschlagung des Ungarnaufstandes 1956 und des „Prager Frühlings“ in der Tschechoslowakei 1968 entstandenen Flüchtlingsbewegungen untersucht und miteinander verglichen. Die Hauptforschungsfrage ist die Ermittlung der Funktion Österreichs als Asyl-, Transit- oder Integrationsland. Konkret soll herausgearbeitet werden, ob die Flüchtlinge nur einen Asylantrag in Österreich stellen, sich dauerhaft niederlassen, oder ob Österreich nur die erste Station auf dem Weg in ein anderes Zielland darstellt, außerdem wie Österreich selbst seine Aufgabe hinsichtlich der drei Begriffe sieht und erfüllt. Die Antwort auf diese Frage ist eindeutig: Österreich fungierte während beider Krisen als Transitland. Die Flüchtlinge wurden zwar aufgenommen, untergebracht und verpflegt, ein dauerhafter Aufenthalt war jedoch nie geplant oder gewollt. Dies wird besonders an der geringen Zahl der dauerhaft verbliebenen Flüchtlinge und dem Bestreben der Bundesregierung, die Weiterreise der Flüchtlinge zu forcieren deutlich. Zusätzlich zur Literaturrecherche wird eine Metaphernanalyse von Zeit im Bild- und Wochenschausendungen aus den Jahren 1956 und 1968 durchgeführt, um einen medialen Blick auf die Forschungsfrage zu ermöglichen. Diese Arbeit geht weiters auf die Art des Grenzübertrittes der Flüchtlinge und die daraus resultierende Solidarität der österreichischen Bevölkerung mit den Flüchtlingen ein. Diese beiden Fragen sind eng miteinander verknüpft, da der illegale Grenzübertritt der Ungarnflüchtlinge zu größeren Sympathien seitens der ÖsterreicherInnen führt, als die legale Einreise der Tschechoslowaken. Auch die Reaktionen der einzelnen Parteien werden in dieser Diplomarbeit verglichen. Hier ist 1956 ein viel einigeres und entschlosseneres Vorgehen zu verzeichnen als 1968. Der eindeutige politische Verlierer ist in beiden Fällen aber die KPÖ. Eng an die Reaktionen und Maßnahmen der Parteien und der Bundesregierung ist die Frage nach der Bedeutung der Neutralität gekoppelt. Die Gestaltung der Neutralitätspolitik und die Positionierung Österreichs zwischen den Machtblöcken ist die große Herausforderung während beider Krisen. Hier wird deutlich, wie groß die Abhängigkeit Österreichs von der Akzeptanz und Unterstützung der Ost- bzw. Westmächte war. Die österreichisch-sowjetische Beziehung hat in beiden Fällen trotz kurzzeitiger Verschlechterung keinen dauerhaften Schaden genommen, die Angst vor einem militärischen Übergriff der Sowjetunion war vorhanden, aber unbegründet.
Abstract
(Englisch)
This paper deals with crises due to the “iron curtain” and the effects of this on Austria. The floods of refugees due to the violent abolition of the “hungarian national uprising” and the “Prague Spring” are analyzed and compared. The main question is Austria’s function as a country of asylum, transit or integration. The answer is clear: during both crises Austria acted as a country of transit. The refugees were admitted, fed and housed, though a permanent stay was never planned or intended. The small number of permanent staying refugees and the ambition of the Austrian government to move the people to other countries proves this fact. In addition to the common literature research an analysis of metaphors from newscasts and newsreels from 1956 and 1968 was conducted to allow a view through the media. This paper also deals with the border crossing of the refugees and the solidarity and sympathy of Austrian’s population concerning the refugees. These two questions are closely connected because the illegal border crossing of the hungarian refugees leads to more solidarity from the Austrians than the legal entry of the Czechoslovakians. The reactions of the different political parties are also compared. In 1956 the government acted in a more united and determined manner than in 1968. In both cases the communist party was the clear political looser. The question of Austria’s neutrality is firmly linked to the reactions and measures of the political parties. The shaping of Austria`s neutrality policy and the international positioning are the main challenges during the crises. Austria’s strong dependence on the acceptance of its neutrality by the western and eastern powers becomes visible here. However, the relationship between Austria and The Soviet Union didn’t suffer permanent damage, despite the short term changes for the worse.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Eiserner Vorhang Prager Frühling Ungarnaufstand Flüchtlinge Asyl Transit Integration Österreich Zeit im Bild Wochenschau
Autor*innen
Magdalena Klaus
Haupttitel (Deutsch)
Asyl - Transit - Integration
Hauptuntertitel (Deutsch)
Krisen am Eisernen Vorhang 1956 und 1968
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
133 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Oliver Rathkolb
Klassifikation
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945
AC Nummer
AC10734693
Utheses ID
23535
Studienkennzahl
UA | 190 | 482 | 313 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1