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Anglophone memoirs of contemporary Iranian women in diaspora
a study of Azar Nafisi's autobiographical works
Maryam Momeni
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Susanne Reichl
DOI
10.25365/thesis.26392
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30274.57981.573853-8
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit leistet einen Beitrag zur Literatur der postkolonialen Autobiografiestudien durch einer Analyse des verkörperten Selbst und des relationalen Selbst in Azar Nafisis Memoiren, Reading Lolita in Tehran (2003) und Things I’ve Been Silent About (2008) als Beispiele der Lebenswerke iranischer Frauen in der Diaspora. Diese beiden Themen der Subjektivität wurden durch Moore-Gilberts Arbeit in postkolonialen Autobiografiestudien inspiriert. Besessen von dem Übergang zwischen Verhüllung und Enthüllung des Körpers, kämpft Nafisi in Reading Lolita darum, dass Eigentumsrecht am weiblichen Körper zurückzugewinnen und damit in einem autoritären Staat Individualität zu erhalten. Diese Verkörperung wird in ihrem Memoiren in verschiedenen Themen umgesetzt, wie etwa im symbolischen Aufbau des Egos im Lacan'schen Sinn durch die unbehagliche Konfrontation des Selbst mit seinem Abbild; Verkörperung von Raum und Zeit; die Kolonisierung des weiblichen Körpers durch die herrschenden Gesellschaftssysteme durch den Schleier, die Überwachung und Zensur; die Entkolonisierung des Körpers durch Literatur und die Fantasie als Form des Widerstands und der Befreiung. Ich zeige jedoch, dass der Diskurs der Entkolonisierung des Körpers in den Memoiren mehrere Abweichungen aufweist. Dazu gehört das Verfolgen der Individualität als ultimatives Ziel durch Suchen von Zuflucht in der Isolierung, dem Egoismus und schließlich im Hass der Massen.
Ich befasse mich auch damit, wie Nafisis zweites Memoire, Things — im Gegensatz zum ersten, welches ein autonomes Selbst darstellt – eine Hommage an ihre persönliche Vergangenheit, die Vergangenheit und das Leben ihrer Eltern und die vielen Personen und Gruppen ist, welche im ersten Memoire zum Schweigen gebracht oder zensiert wurden. In Things stellt Nafisi die lebenslange Beziehung mit ihrer Mutter vor, die sich im Laufe der Jahre in verschiedenen Phasen entwickelt und gegen Ende relativ gesehen reift. Auch eine literarische Beziehung zu ihrem Vater wird dargestellt, indem Nafisi ihn durch Abschnitte seiner Autobiografie rekonstruiert, die sie mit ihren eigenen Kommentaren versieht. Sie zeichnet außerdem eine Beziehung zwischen dem Selbst und der Nation, indem sie Augenblicke aus der Geschichte des Irans erzählt und damit ihren persönlichen mit dem politischen Hintergrund kombiniert, in dem sie ihre Familiengeschichte ansiedelt. Nafisi nutzt das Schreiben über diese Beziehungen als Plattform für die Diskussion verschiedener sozialer und kultureller Probleme. Im Vergleich zu Reading Lolita ist ihr autobiografisches Selbst in Things nicht nur relationaler, sondern es identifiziert sich auch eher mit der Kultur ihres Heimatlands als mit der des Westens.
Abstract
(Englisch)
This thesis contributes to the literature of postcolonial Autobiography Studies by presenting an analysis of the embodied self and the relational self in Azar Nafisi’s memoirs, Reading Lolita in Tehran (2003), and Things I’ve Been Silent About (2008) as examples of life-writings of Iranian women in Diaspora. These two thematics of subjectivity were inspired by Moore-Gilbert’s work in postcolonial Autobiography Studies. Being obsessed with the transition between covering and uncovering the body, Nafisi in Reading Lolita fights over regaining ownership rights to the female body and thereby seeking individuality under an authoritative state. This embodiment is realized through various topics in the memoir, such as the symbolic construction of ego in the Lacanian sense through the uneasy confrontation of the self and its image; the embodiment of place and space; the colonization of the female body by the ruling systems of society through the veil, surveillance and censorship; and the decolonization of the body through literature and imagination as forms of resistance and liberation. However, I demonstrate that the discourse of decolonization of the body in the memoir has several inconsistencies, including pursuing individuality as the ultimate goal by seeking refuge in isolation, egotism and eventually hatred of the masses.
I also discuss how Nafisi’s second memoir, Things—unlike the first memoir which displays an autonomous selfhood—is an homage to her personal past, to her parents’ histories and lives, and to many individuals and collectives who were silenced or censored in the first memoir. In Things Nafisi depicts a life-long relationship with her mother that develops in various phases over the years, relatively maturing at the end. Also a literary relationship with her father is presented in the memoir as Nafisi reconstructs him through sections of his autobiography, accompanied by her own commentaries. The memoirist also depicts a relationship between the self and nation by recounting moments in Iran’s history to combine the personal with the political background in which the memoirist places the family history. Writing about all these relationships provides a stage for Nafisi to discuss several social and cultural issues. Compared to Reading Lolita, the autobiographical self in Things is not only more relational, but it embraces the culture of the homeland rather than the West.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Autobiography Studies Postcolonial Literature Iranian Diaspora Memoir Women's literature
Schlagwörter
(Deutsch)
Theorie der Autobiografie Postkoloniale Theorien Iranische Diaspora Memorien Frauenliteratur
Autor*innen
Maryam Momeni
Haupttitel (Englisch)
Anglophone memoirs of contemporary Iranian women in diaspora
Hauptuntertitel (Englisch)
a study of Azar Nafisi's autobiographical works
Paralleltitel (Deutsch)
Englischsprachige Memorien zeitgenösicher iranischer Frauen in der Diaspora: Eine Analyse der autobiografischen Werke von Azar Nafisi
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
89 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Susanne Reichl
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.75 Literaturkritik
AC Nummer
AC10838343
Utheses ID
23598
Studienkennzahl
UA | 343 | | |
