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Willem Frederik Hermans en het nihilisme
Rainer Erich Scheichelbauer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Herbert van Uffelen
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26400
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29260.83443.648255-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Der niederländische Schriftsteller Willem Frederik Hermans (1921-1995) wird bisweilen als Nihilist gesehen. In der vorliegenden Arbeit versuche ich seine philosophische Position unter Bezugnahme auf seine Aussagen in Interviews und Essays zu rekonstruieren. Darauf aufbauend kann ich zwei Hauptelemente seines Weltbildes unterscheiden: die Chaostheorie des späten Nietzsche und eine naive Wissenschaftsgläubigkeit. Seine Chaostheorie dürfte aus einer frühen Nietzsche-Rezeption stammen, möglicherweise bereits während seiner Mittelschulzeit in Amsterdam. Seine szientistischen Ansichten dürften sich aus seiner ebenfalls frühen Faszination für die Wissenschaften und seiner eigenen wissenschaftlichen Arbeit entwickelt haben. Diese beiden Säulen stehen nachweislich im Widerspruch zueinander. Ich halte sie für inkompatibel, weil Nietzsches fundamentale Kritik am menschlichen Denken als einem Mittel der willkürlichen Machtaneignung auch die Wissenschaften trifft. Daher benötigt Hermans in seiner Philosophie einen systematischen Ausweg, der es ihm erlaubt, die exakten Wissenschaften aus den destruktiven Folgen des chaotischen Fluxus auszunehmen. In der Frühphilosophie Wittgensteins findet Hermans, was er als eine mögliche Lösung für die paradoxe Lage gesehen haben muss. Aber wie ich versuche zu zeigen, weist seine fehlerhafte Wittgenstein-Rezeption Anzeichen einer ideologisch motivierten Aneignung auf. Hermans versuchte zwar eine explizit nihilistische Position einzunehmen, tendierte aber in seinen Sachtexten implizit immer wieder zu normativen Urteilen und kann deshalb nicht ein Nihilist im eigentlichen Sinne genannt werden.
Abstract
(Englisch)
It has often been claimed that the Dutch writer Willem Frederik Hermans (1921-1995) was a nihilist. In this thesis, I try to reconstruct his philosophical position through a collection of statements Hermans made in interviews and essays. On the basis thereof, I can differentiate two primary elements in his world view, a late-Nietzschean chaos theory and a naïve scientism. His chaos theory likely stems from an early reception of Nietzsche, possibly already in his high school years in Amsterdam, and his scientistic views may originate in a fascination with science in his formative years and through his own scientific work. Arguably, these two pillars contradict each other. I deem them incompatible because Nietzsche’s fundamental critique of human thinking as a means of willful appropriation of power also affects all scientific endeavors as such. Thus Hermans, in his philosophy, needs a systematic way to exclude the exact sciences from these destructive consequences of the chaotic fluxus. In the early philosophy of Wittgenstein, Hermans found what he must have regarded as a possible solution for this paradoxical juxtaposition. But, as I try to argue, his reception of Wittgenstein’s theories is flawed and shows signs of an ideologically motivated appropriation. Hermans did try to take an explicit nihilistic position, but repeatedly shows an implicit tendency towards normative judgements in his non-fictional writings, and consequently cannot be called a nihilist proper.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Willem Frederik Hermans nihilism Nietzsche Wittgenstein scientism
Schlagwörter
(Deutsch)
Willem Frederik Hermans Nihilismus Nietzsche Wittgenstein Szientismus
Autor*innen
Rainer Erich Scheichelbauer
Haupttitel (Niederländisch | Flämisch)
Willem Frederik Hermans en het nihilisme
Paralleltitel (Deutsch)
Willem Frederik Hermans und der Nihilismus
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
87 S.
Sprache
Niederländisch | Flämisch
Beurteiler*in
Herbert van Uffelen
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.49 Systematische Philosophie: Sonstiges ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors
AC Nummer
AC10788576
Utheses ID
23606
Studienkennzahl
UA | 396 | | |
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