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Erinnern, berichten, bewahren
Displaced Persons schildern ihre Situation in Österreich und Deutschland 1945 - 1947 ; eine Inhaltsanalyse der DP-Zeitungen "Landsberger Lager-Cajtung", "Nazi-Opfer/Der KZ-Häftling" und "D.P. Express"
Sandra Knopp
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Bertrand Perz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26530
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29297.80638.314069-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
KZ-Überlebende, Zwangsarbeiter und alliierte Kriegsgefangene – nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs trafen die Alliierten allein in Österreich auf geschätzte 1,6 Millionen Menschen aus anderen Ländern, die durch den Krieg entwurzelt oder verschleppt worden waren. Auf diese Gruppe übertrugen sie einen Begriff aus der Verwaltungssprache, der ursprünglich verlegte Gegenstände bezeichnete: „Displaced Persons“. Diese wurden von den Westalliierten in Lagern untergebracht. In den selbstverwalteten Lagern bauten sich die DPs Bildungs- und Kultureinrichtungen auf und begründeten ein eigenes Nachrichtenwesen. Nach Jahren der Informationslosigkeit in den Konzentrationslagern hatte das für die Überlebenden der NS-Verfolgung einen hohen Stellenwert. Bereits in den ersten Monaten nach der Befreiung entstanden trotz Papiermangels zahlreiche DP-Zeitungen. Zeitungen erschienen etwa in Jiddisch, Polnisch, Italienisch, Englisch und Deutsch. Die vorliegende Inhaltsanalyse untersucht drei sehr unterschiedliche Publikationen: Die „Landsberger Lager-Cajtung“, „Nazi-Opfer/Der KZ-Häftling“ und den „D.P. Express“. Anhand von sechs Fragestellungen wurden die Zeitungen in Bezug auf die Verfolgungserfahrung, Nachkriegsgerichtsbarkeit, das Verhältnis zu Alliierten und der Zivilbevölkerung, Zionismus und Neuorientierung verglichen. Die im DP-Camp Landsberg am Lech publizierte „Landsberger Lager-Cajtung“ zählte zu den bekanntesten jüdischen DP-Medien. Aufgrund des Mangels an hebräischen Drucktypen erschien die Zeitung zwei Jahre in lateinischen Lettern und phonetischem Jiddisch. Das Medium konzentrierte sich neben Berichten aus dem Lager auf zionistische Agenden und eine intensive Berichterstattung vom „Nürnberger Hauptkriegsverbrecherprozess“. So war die Redaktion mit einem eigenen Berichterstatter vor Ort vertreten. Der Fokus der österreichischen Verbandszeitung „Nazi-Opfer/Der KZ-Häftling“ lag auf der Schilderung des Leidens in den Konzentrationslagern. Dadurch sollte der österreichischen Bevölkerung das Ausmaß der NS-Verfolgung deutlich gemacht und eine Legitimation für ihre Wiedergutmachungsansprüche erreicht werden. Der „D.P. Express“ war eine DP-Zeitung im Raum München. Die Zeitung fiel durch eine große Themen- und Sprachenvielfalt auf. Die Redaktion setzte einen starken Gegenwartsbezug und berichtete intensiv von sportlichen, kulturellen und weltpolitischen Ereignissen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Displaced Persons Österreich, Deutschland 1945-1947 Zeitungswesen
Autor*innen
Sandra Knopp
Haupttitel (Deutsch)
Erinnern, berichten, bewahren
Hauptuntertitel (Deutsch)
Displaced Persons schildern ihre Situation in Österreich und Deutschland 1945 - 1947 ; eine Inhaltsanalyse der DP-Zeitungen "Landsberger Lager-Cajtung", "Nazi-Opfer/Der KZ-Häftling" und "D.P. Express"
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
305 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Bertrand Perz
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.24 Zweiter Weltkrieg ,
15 Geschichte > 15.38 Europäische Geschichte nach 1945 ,
15 Geschichte > 15.96 Geschichte des jüdischen Volkes außerhalb des Staates Israel
AC Nummer
AC10770127
Utheses ID
23710
Studienkennzahl
UA | 312 | | |
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