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Sudhanas Pilgerweg auf der Suche nach Erleuchtung in den Reliefs von Borobudur
ein Vergleich der Gaṇḍavyūha-Zyklen von Borobudur und Tabo
Malgorzata Lenko
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Deborah Klimburg-Salter
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26548
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29373.03215.588463-9
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit den narrativen Zyklen der Tempelanlagen von Borbudur (Java, Indonesien) und Tabo (Spiti Tal, Himachal Pradesh, Indien), welche die Gaṇḍavyūhasūtra darstellen. Dabei wurde ein Versuch unternommen, die Geschichte des Jungen Sudhana auf den Reliefs von Borobudur mit den Malereien in der Versammlungshalle der Haupttempel (gtsug-lag-khnag) von Tabo zu vergleichen. Das Ziel war ein Vergleich zwischen zwei auf den ersten Blick so unterschiedlichen Zyklen zu schaffen. Einer der Gründe, warum dies gemacht werden sollte, war die komplizierte Darstellungsweise von Borobudur. Der fast gleiche Aufbau eines dreidimensionalen vajradhātu maṇḍala und die sehr ähnlichen ikonographischen Programme rechtfertigten diese Konfrontation. Die Basis bildeten die bisherige Forschung und die literarischen Quellen zu dem Sūtra selber. Nicht zu vergessen ist hierbei das Faktum, dass einem in Tabo direkte Quelle in Form von Inschriften zur Verfügung steht. Eine direkte Quelle für Borobudur bleibt hingegen unbekannt. Auch die kulturellen und religiösen Hintergründe wurden miteinbezogen. Besprochen wurden die Entwicklung des Buddhismus in Indonesien und die indischen Einflüsse. Betont wurde ebenfalls die wichtige Rolle des Atīśa, der im Zusammenhang mit Indien, Indonesien und Tibet als Bindeglied gesehen werden kann. Als Methode wurde ein Vergleich von insgesamt 14 von den mit großer Sicherheit identifizierten Besuchsszenen der Hauptwand der zweiten Galerie von Borobudur mit den entsprechenden Malereien von Tabo gewählt. Dabei wurde vor allem auf die Personen des Sudhana und des jeweiligen kalyāṇamitra, sowie auf die Komposition und Ikonographie geachtet. Besprochen wurden auch die abwesenden kalyāṇamitras. In der Zusammenfassung des Vergleiches konnten die wichtigsten herauskristallisierten Charakteristika zusammengeführt werden. Eine der wichtigsten war dabei die Frage der Darstellungsweise des Sudhana. Auch die Wiedergabe von Gewalt und Reichtümern wurde angesprochen. Die Schematisierung der Besuchsszenen und die Anonymität der kalyāṇamitras auf den Reliefs wurde erklärt. Dabei hat sich gezeigt, dass die fließende Narration von Tabo ebenfalls ein gewisses Muster erkennen lässt. Im letzten Kapitel wurden kurz die visuellen Quellen für die beiden Zyklen angesprochen. Diese teilen auch die Eigenschaft in ihren ästhetischen und künstlerischen Ausdrucksformen die indischen Bildtraditionen mit den lokalen Einflüssen zu vereinen. Der jeweiligen Tradition entsprechend wurde in beiden Fällen die gleiche Geschichte dargestellt, wodurch nicht nur die Legitimation der jeweiligen Herrscher, sondern auch der internationale Charakter des Buddhismus dieser Zeit zum Vorschein kam. Es ist vermutlich nicht wirklich möglich alles was den einen Zyklus betrifft, mit Hilfe des anderen zu erklären. Es konnten aber dennoch Zusammenhänge und Mechanismen enthüllt werden, welche zum tieferen Verständnis der Darstellungsweise beitragen. Trotz allen bestehenden Differenzen, die durch die Erwartungen des Adressaten sowie kulturelle Einflüsse und lokale Tradition geprägt wurden, bleibt das Wichtigste - der Zweck solch einer Darstellung – gleich. Das Anschauen der narrativen Zyklen gehört zum rituellen Umkreisen der jeweiligen Tempelanlage, wodurch der Betrachter selber zu einem Pilger wird.
Abstract
(Englisch)
This master thesis deals with the narrative cycles of the temples of Borobudur (Java, Indonesia) and Tabo (Spiti, Himachal Pradesh, India) representing Gaṇḍavyūhasūtra. An attempt was made to compare the story of the young boy Sudhana on the Reliefs of Borobudur with the paintings in the assembly hall of the main temple (gtsug-lying-khang) of Tabo. The aim was to create a comparison between two cycles, which are so different at the first sight. The complicated representation mode of Borobudur was one of the reasons, why this should be made. Almost the same structure of the vajradhātu maṇḍala and the very similar iconographic program justified this confrontation. Previous researches and the literary sources for the sūtra formed the base. The fact cannot be forgotten, that a direct source in the form of inscriptions of Tabo is at one's disposal. However, a direct source for Borbudur remains unknown. The cultural and religious backgrounds were also included. The development of Buddhism in Indonesia and the Indian influences were discussed. The role of Atīśa – considered as a link between India, Indonesia and Tibet - was emphasised. As a method I choose a comparison between 14 identified visiting scenes of the main wall of the second gallery of Borobudur with the corresponding paintings of Tabo. The attention was primarily paid on the person of Sudhana and the particular kalyāṇamitra, as well on the composition and iconography. The absent kalyāṇamitras were also discussed. In the summary of the comparison the most important crystallized characteristics were brought together. The question of the representation mode of the Sudhana was here one of the most important ones. Also the way of representing violence and reaches was mentioned. The schematisation of visiting scenes and the anonymity of the kalyāṇamitras of the reliefs could have been explained. It turned out that the fluent narration of Tabo has also a certain pattern. Concluding, the visual sources for the both narrative cycles were mentioned briefly. Both narrative cycles share also the quality of reconciling Indian traditions with the local influences in their aesthetic and artistic forms of expression. According to the respective tradition the same history was represented in both cases, whereby there appear not only the legitimation of the particular rulers but also the international character of the Buddhism of this time. Presumably it is probably not possible to answer all the questions concerning one cycle by using another one. Nevertheless, some connections and mechanisms have been revealed, which contribute to the deeper understanding of the representation mode. Despite all existing differences, which were determined by the expectations of the addressee as well as the cultural influences and local traditions, stay the most imported one – the purpose of such representations – the same. While looking at the narrative cycles, as the part of the ritual circumambulation, the beholder becomes a pilgrim.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Sudhana Borobudur Tabo Gaṇḍavyūhasūtra
Autor*innen
Malgorzata Lenko
Haupttitel (Deutsch)
Sudhanas Pilgerweg auf der Suche nach Erleuchtung in den Reliefs von Borobudur
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich der Gaṇḍavyūha-Zyklen von Borobudur und Tabo
Paralleltitel (Englisch)
Sudhana's pilgrimage in search of enlightenment in the reliefs of Borobudur. A comparison of the Gaṇḍavyūha cycles of Borobudur and Tabo.
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
106 S. : zahl. Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Deborah Klimburg-Salter
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.41 Asiatische Kunst
AC Nummer
AC10771732
Utheses ID
23728
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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