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Der Paradigmenwechsel in der Aphasiediagnostik
Florian Pawlik
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Chris Schaner-Wolles
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26567
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29688.56607.300769-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im deutschsprachigen Raum sind zwei Aphasiediagnostiken weitverbreitet, der Aachener Aphasie-Test (AAT) und LeMo – Lexikon modellorientiert. Die beiden Diagnoseinstrumentarien unterscheiden sich elementar in Aufbau, Methode und Durchführung. Dies liegt in erster Linie daran, dass sie auf grundlegend verschiedenen Paradigmen aufbauen. Der AAT beruht auf einem anatomisch-medizinisch orientierten Paradigma, das AphasikerInnen in Syndromkategorien erfasst. LeMo hingegen basiert auf einem kognitiv-neuropsychologischen Paradigma, das Sprache als dynamischen, kognitiven Verarbeitungsprozess und als Abfolge isolierter, autonom arbeitender Module mit spezifischen Aufgabenbereichen betrachtet. Da der AAT über Jahre hinweg das einzige Diagnoseinstrument mit umfassendem Anspruch war, stellte dieser in der Vergangenheit die unangefochtene Standarddiagnostik in der Aphasiologie dar. Die Hypothesen und Prämissen hinter dem Ansatz waren das wegweisende Paradigma in der Aphasiologie. Diese Hegemonie im aphasiologischen Wissenschaftsdiskurs transformierte sich in den letzten Jahren und Jahrzehnten. Aufgrund von tiefgreifenden Kritikpunkten und dem Aufkommen des kognitiv-neuropsychologischen Ansatzes geriet der ältere medizinisch-anatomische Syndromansatz in die Defensive, während sich modellorientierte Ansätze wachsender Beliebtheit erfreuten. Im Spannungsfeld dieser zwei unvereinbaren Ansätze wurde die Behauptung eines Paradigmenwechsels vom medinischen Syndromansatz hin zum kognitiv-neuropsychologischen Modellansatz formuliert. Die vorliegende Arbeit untersucht diese Hypothese eines Paradigmenwechsels in der Aphasiediagnostik hinsichtlich der Fragestellung, ob und – wenn ja – in welcher Form sich ein Paradigmenwechsel in der Aphasiediagnostik feststellen lässt. Zu diesem Zweck wurden die entsprechenden Entwicklungen historisch und wissenschaftstheoretisch analysiert und interpretiert. Die Beschäftigung mit den Paradigmen der Aphasiediagnostik stellt bislang eine wissenschaftlich noch unbearbeitete Leerstelle dar. Diese bestehende Lücke zu füllen, ist das Anliegen dieser Arbeit.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Aphasie Aphasiologie Aphasiediagnostik AAT LeMo Syndromansatz kognitive Neuropsychologie Paradigmenwechsel
Autor*innen
Florian Pawlik
Haupttitel (Deutsch)
Der Paradigmenwechsel in der Aphasiediagnostik
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
147 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Chris Schaner-Wolles
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.34 Psycholinguistik: Sonstiges ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.35 Neurolinguistik ,
44 Medizin > 44.51 Diagnostik ,
44 Medizin > 44.90 Neurologie
AC Nummer
AC10782073
Utheses ID
23747
Studienkennzahl
UA | 328 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1