Detailansicht

Wortschöpfungen für Zukünftiges in Franz Werfels "Stern der Ungeborenen"
Christian Zemsauer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Roland Innerhofer
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26603
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29533.33483.146463-3
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
In dieser Arbeit werden phantastische Benennungen in Franz Werfels Roman Stern der Ungeborenen untersucht. Unter phantastischen Benennungen sind Ausdrücke zu verstehen, die etwas bezeichnen, das es nur in der erzählten Welt gibt, und die in der Sprache dieser erzählten Welt fiktiv usuell gebraucht werden. In Anlehnung an den Terminus ‚Neologismus‘ wird der Begriff ‚Phantalogismus‘ für diese Kategorie innovativer Benennung eingeführt. Phantalogismen sind Wortneubildungen, Wortneuschöpfungen, Neusemantisierungen und neue Phraseme, die in einem fiktiven Sprachgebrauch nicht neu, sondern bereits lexikalisiert erscheinen. Werfels letzter Roman fügt sich in eine Tradition utopisch-phantastischer Erzählungen, von denen viele gemeinsam haben, dass sie Ausdrücke enthalten, die vom Autor neu geschöpft oder mit einer neuen Bedeutung belegt wurden, um Entitäten in der utopisch-phantastischen Welt zu benennen, die in der realen Welt nicht existieren und für die es folglich im realen Wortschatz keine Begriffe gibt. Diese Phantalogismen werden abgegrenzt von Neologismen, bereits lexikalisierten Neubildungen, und von Okkasionalismen, Gelegenheitsbildungen ohne Anspruch auf Gebräuchlichkeit. Eine allgemein gehaltene Darlegung der Kategorie Phantalogismus und etwaiger Problematiken bei der Bestimmung von neuen Benennungen als Phantalogismen erfolgt im ersten Teil. Im zweiten Teil werden speziell die Phantalogismen in Stern der Ungeborenen untersucht. Zuerst werden Besonderheiten der fiktiven Sprache im Roman und metasprachliche Elemente der Erzählweise vorgestellt. Zu einzelnen Phantalogismen wird Genealogisches einerseits aus Romanmanuskript und -typoskripten, andererseits aus Literatur, die Werfel benutzte, festgehalten. Die weitere Analyse der Phantalogismen teilt sich in einen semantischen und einen formalen Teil. Anhand semantischer Felder werden einige hervorzuhebende Phantalogismen auf ihren semantischen Gehalt untersucht. In der formalen Analyse werden die formalen Mittel dargestellt, mit denen Phantalogismen kreiert werden. Neben Neusemantisierung, Wortneuschöpfung und der Bildung neuer Phraseme liegt der Schwerpunkt auf der Wortneubildung, wobei hierbei wiederum die Neubildung mit fremdsprachlichen Elementen hervorsticht. Den Abschluss der formalen Analyse bildet eine textstrukturelle Analyse mit Daten zur Häufigkeit und Verteilung von Phantalogismen im Text. Auch auf Grundlage dieser Daten wird versucht vier Funktionen von Phantalogismen zu bestimmen: Neben der Benennungsfunktion sind dies eine atmosphärische Funktion, eine topische Funktion und eine dramatische Funktion, wobei vor allem letzterer eine besondere Bedeutung in Stern der Ungeborenen zukommt. Im Anhang werden alle als Phantalogismen bestimmten Ausdrücke mit einer Kurzbedeutung, einem Zitat aus dem Roman und gegebenfalls mit Verweisen zu verwandten Phantalogismen aufgelistet.
Abstract
(Englisch)
This thesis is about fantastic nominations in Franz Werfels novel Stern der Ungeborenen. Fantastic nominations are expressions for something that exists only in a fictitious world, where these expressions are commonly used by the characters in this world. In relation to ‚neologism‘, the term ‚fantalogism‘ as a new category of innovative nomination is introduced to refer to these fantastic nominations. Fantalogisms may be new word formations, word creations, words with a semantic change, or new idiomatic phrases. In the fictitious language use in a narrated world, fantalogisms seem to be not new, but already lexicalized. Werfel’s last novel continues a tradition of utopian-fantastic narratives, of which many include expressions, newly created by the author to name entities in a utopian-fantastic world that do not exist in the real world, and therefore have no words to refer to them. Fantalogisms are to be distinguished from neologisms, already lexicalised new word formations, and from nonce words, which usually only occur in a certain context and are not in common use. The first part of the thesis deals with this new category of fantalogisms in a more general approach. The second part is an analysis of fantalogisms in Stern der Ungeborenen. First, the characteristics of the fictitious language in the novel and meta-lingual elements are examined. Some fantalogisms are geneallogically deduced from manuscript and typoscripts of the novel or from literature used by Werfel. Further analysis is done in a semantic and in a formal section. The semantic analysis is based on a definition of semantic fields in the novel. The formal analysis primarily deals with aspects of new word formation, and also with a textstructural analysis based on data about frequency and distribution of fantalogisms throughout the text. This data is also used to define four funtions of fantalogisms: a nominal function, an atmospheric function, a topical function, and a dramatic function.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
word formations fantastic literature fantalogisms Franz Werfel Star of the Unborn nomination
Schlagwörter
(Deutsch)
Franz Werfel Stern der Ungeborenen Phantastik Wortneubildung Phantalogismen Benennung
Autor*innen
Christian Zemsauer
Haupttitel (Deutsch)
Wortschöpfungen für Zukünftiges in Franz Werfels "Stern der Ungeborenen"
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
225 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*innen
Roland Innerhofer ,
Michael Rohrwasser
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.00 Sprach- und Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.55 Morphologie, Wortbildung ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.63 Textlinguistik
AC Nummer
AC10744094
Utheses ID
23783
Studienkennzahl
UA | 092 | 332 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1