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Emotionserkennung in Gesichtern mit veränderter Augenblickrichtung und Alexithymieausprägung bei essgestörten Patientinnen
Elisabeth Gruber
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Psychologie
Betreuer*in
Ulrich Tran
DOI
10.25365/thesis.26613
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29141.94605.764862-1
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Emotionen spielen in unterschiedlichen Bereichen unseres Lebens eine zentrale Rolle. Vor allem in der sozialen Interaktion und Kommunikation ist das richtige Wahrnehmen von Emotionen essentiell und eine erfolgreiche Anpassung ohne dies kaum möglich. Verschiedene Studien berichteten von Einschränkungen im Erkennen und Wahrnehmen eigener, aber auch fremder Emotionen, bei diversen psychischen Störungen, wie auch Essstörungen. Die vorliegende Untersuchung überprüfte dementsprechend die Fähigkeit zur Emotionserkennung bei essgestörten Patientinnen, im Zusammenhang mit einem bisher wenig beleuchteten Bereich, dem Einfluss der Blickrichtung darauf. Darüber hinaus wurde auch die Alexithymieausprägung näher untersucht.
Die Stichprobe umfasste 28 essgestörte Patientinnen (12 mit Anorexia nervosa, 16 mit Bulimia nervosa) des PSZW Eggenburg, welche mit einer, in Bezug auf Alter und Bildungsstand parallelisierten, gesunden Kontrollgruppe (N = 28), verglichen wurde. Neben dem, eigens für diese Untersuchung angefertigten Emotionserkennungsverfahren, kamen die TAS-26 und die SCL-90-R zur Anwendung.
Zusammengefasst zeigten die Resultate der Studie eine gut belegte Alexithymieausprägung bei essgestörten Patientinnen, welche allerdings weitgehend unabhängig von der Fähigkeit, Emotionen in Gesichtern zu definieren war. Weiters erbrachten essgestörte Patientinnen in den Emotionserkennungsaufgaben gute Leistungen, welche sich nicht signifikant von jenen der gesunden Kontrollgruppe unterschieden. Nur die Emotion Wut wurde von den essgestörten Patientinnen besser erkannt, aber auch häufiger falsch benannt, was die Vermutung aufkommen lässt, dass dies eine zentrale Emotion in Verbindung mit Essstörungen sein dürfte. Der Einfluss der Augenblickrichtung auf die Emotionserkennung war vernachlässigbar. Die Versuchsgruppe wies neben einer hohen Alexithymieausprägung auch hohe psychopathologische Defizite (Depression, Ängstlichkeit) auf.
Entsprechend den Ergebnissen dieser Studie kann angenommen werden, dass essgestörte Patientinnen keine Einschränkungen in der Emotionserkennung, jedoch eine davon unabhängige, deutliche Alexithymiesymptomatik aufweisen.
Abstract
(Englisch)
Emotions play an important role in different areas in our lives. Perception of emotions is essential for successful social interactions and communication. Mental health problems, for example eating disorders, may be accompanied by a limited recognition and perception of emotions in other people. The current study tested the ability to recognize emotions in patients with an eating disorder, and also investigated the influence of gaze direction and alexithymia on emotion recognition.
The sample comprises 28 in-patients with an eating disorder (12 with anorexia nervosa, 16 with bulimia nervosa) of the PSZW Eggenburg, that were compared with a healthy control group (N = 28) of similar age and educational background. Participants completed an emotion recognition task, the TAS-26 and the SCL-90-R.
Patients with an eating disorder scored higher in alexithymia; however, alexithymia did not affect emotion recognition. Furthermore, patients and controls did not differ significantly in their overall emotion recognition. However, patients recognized anger better than the controls but also confused it with other emotions more often. It can thus be assumed, that especially the emotion anger is an important in eating disorders. The influence of gaze direction on emotion recognition was negligible. The control sample showed besides a high alexithymia characteristic a high psychopathological deficit (depression, anxiety).
According to the results of this study, it can be assumed that eating disordered patients have no restrictions in basic facial emotion recognition, but they show distinct alexithymia symptoms, which do not affect the emotion recognition performance.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
facial emotion recognition alexithymia eating disorders gaze direction
Schlagwörter
(Deutsch)
Emotionserkennung Alexithymie Essstörung Blickrichtung
Autor*innen
Elisabeth Gruber
Haupttitel (Deutsch)
Emotionserkennung in Gesichtern mit veränderter Augenblickrichtung und Alexithymieausprägung bei essgestörten Patientinnen
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
100 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ulrich Tran
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.46 Emotion ,
77 Psychologie > 77.70 Klinische Psychologie
AC Nummer
AC10783382
Utheses ID
23793
Studienkennzahl
UA | 298 | | |
