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Maschinenmenschen in den Erzählungen E.T.A. Hoffmanns und im historischen Kontext des 18. und 19. Jahrhunderts
Erika Leitner
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Rohrwasser
DOI
10.25365/thesis.26641
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29593.65530.941365-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der künstliche Mensch stellt ein Motiv dar, das sich bereits in den Mythen der Antike auffinden
lässt. Die Variationen künstlichen Lebens reichen seither von der legendenhaften Herstellung so
genannter „Golems“ und „Homunculi“, über Frankensteins Monster bis hin zu den technischen
Androiden und stehen im Dienste des menschlichen Schöpfungstraumes. Dieser scheint sich meist
als ein männlicher Traum zu entpuppen, der höheres Leben unter Ausschluss weiblicher Natur
herstellen möchte.
Das 18. Jahrhundert bringt schließlich die Hochkultur der Automatenbaukunst hervor und es
entsteht eine Vielzahl androider Automaten, die durch ihre Neuartigkeit vielen Menschen als
magisch-mystisch erscheinen. Vor dem Hintergrund zunehmender Wissenschaftlichkeit und dem
Wunsch, die Natur erklärbar machen zu können, wird schließlich auch der Mensch selbst in seiner
Funktionsweise als Maschine betrachtet.
Nach der Automatenfaszination der damaligen Zeit findet der Android im späteren 18. Jahrhundert
und vor allem in der darauffolgenden Romantik Eingang in die Literatur. Die literarischen
Androiden der Romantik scheinen durch das neu entstandene Bewusstsein des Menschen, das dem
Geist eine zentrale Stellung einräumt, bedrohliches Potential zu entwickeln.
E.T.A. Hoffmann bezieht sich in seinen Erzählungen Die Automate und Der Sandmann auf
zeitgenössische Vorbilder für seine fiktiven Androiden, die jedoch auf unheimliche Weise belebt
erscheinen, wodurch die Grenzen zwischen toter Mechanik und Lebendigem scheinbar verwischen.
Durch die Illusion organischen Lebens erhalten die Automaten eine unheimliche Wirkung. Die
Lebendigkeit, die die Androiden beider Erzählungen vortäuschen, wird dabei erst durch eine
mysteriöse Beseelung der toten Mechanik erreicht. Das Unheimliche in den Erzählungen geht aber
in erster Linie von der verborgenen Macht der hybriden Meister aus, die im Dienste künstlicher
Lebenserschaffung Experimente an den Protagonisten durchführen. Die Männer verschaffen sich
Zugang zum Seelenleben ihrer Opfer, die durch ihre Fremdbestimmung fortan selbst wie Androiden
bzw. Marionetten erscheinen.
In der scheinbaren Annäherung des Menschen an den Automaten zeigt sich auch die allegorische
Verwendung des Automatenmotivs, die das angepasste, automatenhafte Verhalten des Philisters
kritisiert.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
künstlicher Mensch Android E.T.A. Hoffmann Der Sandmann Die Automate
Autor*innen
Erika Leitner
Haupttitel (Deutsch)
Maschinenmenschen in den Erzählungen E.T.A. Hoffmanns und im historischen Kontext des 18. und 19. Jahrhunderts
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
85 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Rohrwasser
Klassifikation
08 Philosophie > 08.00 Philosophie: Allgemeines
AC Nummer
AC10746254
Utheses ID
23821
Studienkennzahl
UA | 332 | | |