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Gesellschafts- und Regimekritik im argentinischen Film während der Militärdiktatur 1976 - 1983
Lea Wanek
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Kathrin Sartingen
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26666
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29388.92091.517566-9
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mit dem Staatsstreich des argentinischen Militärs unter General Videla vom 24. März 1976 wurde die nachträglich als "Schmutziger Krieg" bekannte Phase eingeleitet, gekennzeichnet durch Verfolgung sogenannter Subversiver, durch Entführungen, durch Massenmorde und Kindesraub. Das argentinische Kino zwischen 1976 und 1983 ist stark mit der politischen Situation dieser Zeit verbunden. Die FilmemacherInnen sahen sich genötigt, das politische Geschehen, zum Teil über Umwege, im Film auf kritische Art und Weise zu thematisieren. Weil die Filmschaffenden bei der Produktion dieser Filme selbst Repression und Zensur unterworfen waren, entwickelten sie Strategien um die Kritik so darzustellen, dass ihre Werke zugelassen wurden und dennoch unmissverständliche Kontrapositionen zur Militärdiktatur vermittelten. In der dieser Arbeit wird die konkrete Realisierung dieser Strategien anhand von zwei exemplarisch behandelten Filmen "Tiempo de Revancha" (1982) von Adolfo Aristarain und "Camila" (1984) von María Luisa Bemberg veranschaulicht. Dabei wird deutlich, dass die in beiden Filmen auftretenden Unterdrücker zwar klar benannt, aber nie konkret und "greifbar" im Film dargestellt werden. Sie agieren durch Handlanger und wirken verdeckt auf die Beziehungen aller handelnden Personen. Diese Charakteristika machen beide Filme nach Francisco J. Millán zu repräsentativen Vertretern des "cine de simulación" und somit zu politischen Kindern ihrer Zeit. "Tiempo de revancha" und "Camila" enthalten nicht nur alle für dieses Genre typischen Charakteristika, sondern sind darüber hinaus scharfsinnige und komplexe Refexionen über Argentiniens Zeitgeschichte. Sie betten ihre Gesellschafts-, Zensur- und Regimekritik auf unterschiedlichste Weise in ihrer Filme ein und bieten den RezepientInnen über die Vielzahl der Charaktere diverse Identifikationsmodelle an und führen sie damit zur erhofften Selbstreflexion. Ihre Bedeutung liegt daher nicht zuletzt in ihrer mahnenden Funktion als lebendiges kollektives Gedächtnis.
Abstract
(Englisch)
After a successful putsch on March 24, 1976 in Argentina, the military junta around General Videla started what became known as the "guerra sucia" (dirty war). Its main characteristics were political persecution of subversives, kidnapping even of children and mass murder. Both argentine movies, "Tiempo de Revancha" (1982) by Adolfo Aristarain, and "Camila" (1984) by María Luisa Bemberg were produced and released during this tense period in Argentinean history. Argentinean cinematographers connected strongly to these problems and reflected it in their works especially in the period from 1976 to 1983. Despite strict censorship they succeeded to take a firm stand against the political condition at the time by finding strategies that censors would not bar the movie. The films "Tiempo de revancha" and "Camila" are taken as showcase to retrace the techniques used by their respective authors to criticise the system. Suppressors are clearly named in both movies but never shown directly. They are intangible by having work and actions executed by henchmen. This is typical for films from this time and makes them characteristic representatives of the "cine de simulación".

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Argentina dirty war argentinean film
Schlagwörter
(Deutsch)
Argentinien Argentinischer Film Militärdiktatur 1976 -1983 Regimekritik in Argentinien Schmutziger Krieg Gesellschaftskritik in Argentinien
Autor*innen
Lea Wanek
Haupttitel (Deutsch)
Gesellschafts- und Regimekritik im argentinischen Film während der Militärdiktatur 1976 - 1983
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
105 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Kathrin Sartingen
Klassifikationen
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.10 Wissenschaft und Gesellschaft ,
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.00 Geisteswissenschaften allgemein: Allgemeines ,
24 Theater > 24.30 Film: Allgemeines
AC Nummer
AC10810544
Utheses ID
23846
Studienkennzahl
UA | 236 | 352 | |
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