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Zielgerichtete Arzneiformen bei Entzündungen
Entwicklung eines ex-vivo Modells und wirkstoffhältiger Mikropartikel
Stephanie Deinhammer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Franz Gabor
DOI
10.25365/thesis.26705
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29293.57108.934753-0
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Zur Therapie von Entzündungen des Endothels stellt das Glukokortikoid Triamcinolonacetonid einen geeigneten Wirkstoff dar. Um nun diesen Wirkstoff zielgerichtet an den Wirkort zu transportieren und dadurch die Wirkung zu erhöhen oder zu verlängern und gleichzeitig die Nebenwirkungen gering zu halten, wird TAAc in Mikropartikel eingebaut.
Durch vielfältige Variation der Herstellungsparameter ist es schließlich gelungen, biodegradierbare PLGA-Mikropartikel mit einem Durchmesser von 1,5 µm herzustellen, die zu 25% aus Wirkstoff und zu 75% aus Polymer bestehen bei einer Einbaurate von ca. 34%. Sowohl die Größe als auch die Oberflächenbeschaffenheit der Mikropartikel konnte zusätzlich durch Elektronenmikroskopie bestätigt werden.
Um die Interaktion von kortikoidbeladenen Mikropartikeln mit entzündetem Gewebe ex-vivo charakterisieren zu können, sollte ein Endothelzell-Modell entwickelt werden. Die Kultivierung von Zellmonolayern der immortalisierten Endothelzelllinien HUVECtert und HMEC, sowie von primären Endothelzellen (HUVEC) gelang nach Fibronektinbeschichtung sowohl im flexiPERM micro 12 System als auch in PDMS-Kanälen. Durch Behandlung mit TNF-α konnte bei HUVECtert und HUVEC eine Entzündung induziert werden, die sowohl qualitativ mikroskopisch nach Immunfluoreszenzfärbung von exprimiertem E-Selectin als auch quantitativ in Suspensionskulturen flowcytometrisch nachgewiesen wurden. Im Gegensatz dazu konnte bei HMEC keine Entzündung induziert werden. Insgesamt konnten bei primären Endothelzellen mehr Zellen bei höherer Viabilität entzündet werden als bei HUVECtert.
Diese positiven Nachweise der Entzündung dienten als Basis für die Weiterentwicklung des Konzeptes des E-Selektin-Targetings. Dieses Protein wird bei Entzündung von Endothelzellen exprimiert bzw. auch sezerniert und besitzt als spezifischen Liganden das Oligosaccharid Sialyl Lewis X. Zum Nachweis der Target-Liganden-Interaktion wurde biotinylierter Sialyl Lewis X mit entzündeten HUVECtert und HUVEC inkubiert und mit fluoreszenzmarkiertem Avidin detektiert. Die mittels Flowcytometer quantifizierte höhere mittlere zellassoziierte Fluoreszenzintensität bestätigt, dass die Bindung von Sialyl Lewis X an E-Selectin von entzündeten Endothelzellen und deren Detektion über eine Biotin-Avidin Bindung prinzipiell erfolgreich war und der „proof-of-concept“ gelungen ist.
Ein weiterführenden Arbeiten vorbehaltenes Thema stellt die stark reduzierte Zahl an viabilen Zellen nach Induktion der Entzündung dar. Entgegen den physiologischen Gegebenheiten wurden die Endothelzellen aufgrund der vorhandenen apparativen Möglichkeiten in Suspension untersucht, was per se zu einer Einschränkung der Viabilität führen könnte. Zusätzlich wurde ungereinigtes Biotinyl-Sialyl Lewis X eingesetzt, das noch Reste der möglicherweise toxischen Kopplungsreagentien enthielt. Daher sollten weiterführende Untersuchungen an Zellmonolayern, beispielsweise in 96well-Platten mit Oberflächenbeschichtung durchgeführt werden und chromatographisch gereinigter Ligand eingesetzt werden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
wirkstoffhältige Mikropartikel zielgerichtete Arzneiformen E-Selectin Sialyl Lewis X Endothelzellen
Autor*innen
Stephanie Deinhammer
Haupttitel (Deutsch)
Zielgerichtete Arzneiformen bei Entzündungen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Entwicklung eines ex-vivo Modells und wirkstoffhältiger Mikropartikel
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
68 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Gabor
AC Nummer
AC10789270
Utheses ID
23885
Studienkennzahl
UA | 449 | | |