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Does Facebook matter?
die Bedeutung von "Facebook" für sozio-politische Konflikte ; eine Untersuchung bezüglich der kommunikativen Relevanz von "Facebook" bei Konfliktprozessen anhand der StudentInnenbewegung "Uni Brennt"
Kathrin Wetter
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Jürgen Grimm
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26719
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29254.94517.537569-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Im Zentrum dieser Arbeit steht die Relevanz von Facebook für sozio-politische Konflikte. Popularisiert vom „arab spring“ scheint Facebook als essentieller Baustein für die Koordinierung, Organisation und den Austausch in Konfliktsituationen wie Protestaufmärschen, oder Widerstandsbewegungen. Auch in der Literatur (Ghonim 2012) gibt es Hinweise auf die enorme Bedeutung dieses Web 2.0-Tools im Zusammenhang konfliktärer Konstellationen. Allerdings konzentrieren sich jene Texte vorwiegend auf den Kontext des arabischen Frühlings, nicht jedoch auf die Bedeutung von Facebook während Konfliktzeiten in demokratischen Staaten. Die vorliegende Arbeit konzentriert sich auf die StudentInnenbewegung Uni Brennt und erarbeitet welche Rolle Facebook in den jeweiligen Konflikteskalationsstufen gespielt hat, beziehungswiese wie relevant das „Tool“ für die Gruppenbindung und der Verbreitung der Bewegung war. Glasls (2004) Konflikteskalationsstufen, sowie Ruchts (1994a; 1998; 2001a; 2001b) Paradigmen der Bewegungsforschung, Richter und Kochs (2008a) Netzwerkstruktur und Leggewies (1999) Verständnis von Kommunikation im Social Web, sowie andere Erkenntnismodele waren für das forschungsleitenden Konzepte der Arbeit ausschlaggebend. Die Herausforderung dieser Studie lag darin, diese theoretischen Konzepte zusammengefasst, unmittelbar auf das Fallbeispiel der Uni Brennt anzuwenden. Welche Bedeutung hatte Facebook im Konfliktverlauf der Uni Brennt Bewegung? Wann wurde es am häufigsten verwendet? Hat es das Einheitsgefühlt aller Uni Brennt AktivistInnen und SympathisantInnen verstärkt? Und trug es schlussendlich zur Verbreitung der Bewegung bei? Ziel der Forschung war es einer qualitativen Hypothesenbildung im Bezug auf die zuvor genannten Fragestellungen zu generieren. Dies erfolgte durch eine Befragung in zwei Fallgruppen, die auf jeweils vier Aktivisten und vier SympathisantInnen aufgeteilt wurden. Im Anschluss kam es mit Hilfe von Mayerings qualitativ-strukturierter Inhaltsanalyse zur Generierung von vier Hauptkategorien und sieben induktiven, „neuen“ Kategorien, die Aufschluss über das Benutzerverhalten von Facebook während der Uni Brennt Proteste gaben und somit zu eindeutige Hypothesen führten. Die Ergebnisse zeigen auf, dass Facebook zwar wesentlich für die internationale Verbreitung war, jedoch auf lokaler Ebene weitaus weniger bedeutungsträchtig ist. Generell geben die Befragten an, dass es sich bei dem Web 2.0-Tool zwar um ein Support-Werkzeug handelt, es jedoch nicht essentiel für die Koordination und Organisation während des Konflikts war. Immer wieder wird auf die face-to-face Kommunikation hingewiesen, welche im Gegensatz zum Facebook-Gebrauch zentral war. Es lässt sich erkennen, dass die Online-Plattform zwar ein nützliches Verbreitungswerkzeug ist, man sich jedoch auf keinen Fall ausschließlich auf eine Informationsausbreitung durch Facebook verlassen kann. Des Weiteren hat es keine Auswirkung auf das Einheitsgefühl der jeweiligen Mitglieder und ist dementsprechend bedeutungslos für das Gewährleisten einer Gruppenbindung an die Uni Brennt-Bewegung.
Abstract
(Englisch)
This paper focuses on Facebook´s impact regarding socio-political conflicts. Popularised by the “Arab Spring” Facebook seems to be an essential component in respect of the co-ordination, organisation and communicative interaction in the context of conflict situations like protests or resistance movements. Further reading as well gives evidence to the tremendous importance of this Web 2.0-tool in connection with conflict situations. However, these papers predominantly focus on the context of the “Arab Spring”, not on the relevance of Facebook regarding conflicts in democratic states. Therefore, the present study focuses on the student movement Uni Brennt and elaborates Facebook`s role in the respective conflict phases. Furthermore, it investigates it`s impact regarding group-attachment and proliferation. Glasls (2004) conflict escalation model, as well as Ruchts (1994a; 1998; 2001a; 2001b) paradigm of movement research, Richter and Kochs (2008a) network structures and Leggewies understanding of communication in the social web as well as other awareness models were crucial for the leading research question. The challenge of this study was to combine the essence of these models in order to apply it to the case study of Uni Brennt. What is Facebook`s impact regarding the different conflict phases of the Uni Brennt movement? In which stage was Facebook used the most? Did it increase the sense of unity? Did it have a share regarding the proliferation of the movement? The goal of this research paper is to generate a qualitative hypothesis relating to the mentioned problems. This was carried out by eight interviews split into two case groups, the activists and the sympathisers. Subsequently applying Mayerings qualitative-structured content analysis was leading to four main categories and seven inductive generated “new categories”, which shed light on Facebook`s usage during the Uni Brennt protests. Thereby distinct hypothesis were generated. The findings show that Facebook was significant for the international proliferation, though it just had little meaning on a local level. Generally interviewers declare that the web 2.0 tool was a good support platform, however it was not essential for the co-ordination and organisation during the conflict. Consistently respondents emphasise the importance of face-to-face communication, which was a crucial factor compared to any kind of Facebook-usage. The online-plattform can be identified as a useful propaganda tool, however, one should never exclusively rely on Facebook regarding proliferation of any kind of information. Furthermore, it has no effect on the sense of unity which means that it is irrelevant for any kind of group attachment regarding the Uni Brennt movement.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
conflict escalation social networks Facebook Web 2.0 Uni Brennt
Schlagwörter
(Deutsch)
Konflikteskalation Netzwerke Facebook Web 2.0 Uni Brennt
Autor*innen
Kathrin Wetter
Haupttitel (Deutsch)
Does Facebook matter?
Hauptuntertitel (Deutsch)
die Bedeutung von "Facebook" für sozio-politische Konflikte ; eine Untersuchung bezüglich der kommunikativen Relevanz von "Facebook" bei Konfliktprozessen anhand der StudentInnenbewegung "Uni Brennt"
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
179 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Jürgen Grimm
Klassifikation
05 Kommunikationswissenschaft > 05.38 Neue elektronische Medien
AC Nummer
AC10770691
Utheses ID
23898
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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