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Die frühbronzezeitliche Siedlung Mannersdorf an der March, Niederösterreich
Margarethe Hohnecker
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gerhard Trnka
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26726
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29720.43609.608470-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mannersdorf a.d. March war eine frühbronzezeitliche, bäuerliche Siedlung, die eine längere Besiedlungsphase aufweist, das können wir an Hand der Keramik feststellen, da Formen von der frühen bis in die klassische Phase zu beobachten sind. Wenn auch Mannersdorf a.d. March im Vergleich zu den benachbarten Siedlungen Unterhautzenthal und Schleinbach einige Abweichungen zeigt, sind die Haustiere in den drei Siedlungen in gleicher Weise vertreten. Die Wildtierfauna weist Unterschiede zu den beiden anderen frühbronzezeitlichen Siedlungen Unterhautzenthal und Schleinbach mit Elch, Wolf, Bär, Stockente und einer Igelart auf. Hase Reh und Hirsch sind in den beiden anderen Siedlungen ebenfalls vertreten. Die aquatische Tierwelt in Mannersdorf verfügt über eine Formenvielfalt, die weder in Unterhautzenthal noch in Schleinbach aufscheint. So fand man Knochen von Fischotter, Biber und Sumpfschildkröte, interessant sind die Fischknochen von Wildkarpfen und Wels sowie einige Knochen von Zander. Zum ersten Mal konnten Fischknochen geborgen werden, bis jetzt fanden wir nur die Geräte, die auf Fischfang hinweisen, z. B. in Waidendorf – Buhuberg zwei Netzsenker, oder in Mähren in der Siedlung Marefy einen bronzenen Angelhaken. Auffallend ist der große Anteil an Muschelschalen von zwei verschiedenen Arten Unio pictorum und Unio tumidus, die von den Siedlern genutzt wurden. Die Bevölkerung lebte von Viehzucht, Getreideanbau, Jagd und Fischfang. Getreidefunde und ein kleines Fragment eines Reibsteines beweist, dass Getreide zu Mehl verarbeitet wurde. Das kleine Fragment eines Webstuhlgewichtes zeigt uns, dass in der Siedlung das Gewerbe der Weberei betrieben wurde. Stoffreste konnten keine geborgen werden. Ob die Keramik in einer Töpferwerkstätte produziert wurde, oder ob es jeder Haushalt selbst erzeugte, wissen wir nicht. Es wurde in Scheinbach sowie in Unterhautzenthal und ebenfalls in Mannersdorf Fein- und Grobkeramik geborgen. Es sind Gefäße die für eine bäuerliche Siedlung typisch sind, die im täglichen Leben Verwendung fanden, wie Schüsseln, Schalen, Tassen, Töpfe und Vorratsgefäße. Es gibt einige Sonderformen der Keramik, wie ein Siebgefäß, einige Fragmente von Glutstürzen und eine angebohrte Scherbenscheibe. Das Fundspektrum der Keramik ist mit den beiden benachbarten Siedlungen gut vergleichbar Wenn wir versuchen das Umfeld einer Siedlung zu rekonstruieren, müssen wir auf verschiedene Faktoren Bezug nehmen. Auf das Knochenmaterial der Wildtierfauna, auf die Knochen der Haustiere, auf die Flora und auf die geologische Lage. Das Knochenmaterial der Wildtierfauna lässt Rückschlüsse auf die Umgebung von Mannersdorf an der March zu. Der bevorzugte Lebensraum von Hirschen ist der Wald, Hasen und Rehe leben am Waldesrand, auf Feldern und Wiesen. (siehe E. Pucher). Durch Getreidefunde können wir auf Felder schließen. Die Knochenfunde der Haustiere lassen Wiesen vermuten. Dadurch können wir Vermutungen über das Umland von Mannersdorf anstellen. In der Nähe der Siedlung kann man Kulturland mit Feldern und Wiesen vermuten, in der weiteren Umgebung können wir auf das Vorhandensein von Wäldern und in Marchnähe auf Auwälder schließen. Über die Struktur der Siedlung können wir nicht viel aussagen, da keine Pfostenlöcher, die man der Frühbronzezeit zuordnen könnte, geborgen wurden, daher können wir keine Hausgrundrisse rekonstruieren. Über das Aufgehende können wir feststellen, dass es aus Flechtwerkwänden mit Lehmverputz bestand, da man Hüttenlehmbruchstücke mit und ohne Rutenabdrücken geborgen hat. In Unterhautzenthal und Schleinbach bietet sich uns dasselbe Bild einer bäuerlichen Siedlung wie in Mannersdorf an der March. Der Ort wurde zu verschiedenen Zeitepochen immer wieder begangen oder bewohnt, so im Endneolithikum, Bronzezeit und Römischer Kaiserzeit.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Frühe Bronzezeit Siedlung Keramik Geweihnadel Aunjetitz Seriation Tierknochen Muschelschalen Getreidereste Sonderbestattung
Autor*innen
Margarethe Hohnecker
Haupttitel (Deutsch)
Die frühbronzezeitliche Siedlung Mannersdorf an der March, Niederösterreich
Publikationsjahr
2012
Umfangsangabe
138 , 36 S. : Ill., graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gerhard Trnka
Klassifikation
15 Geschichte > 15.19 Vor- und Frühgeschichte
AC Nummer
AC10727937
Utheses ID
23905
Studienkennzahl
UA | 309 | | |
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