Detailansicht
Sarah Churchill, Duchess of Marlborough, und ihre Rolle als Bauherrin am Beispiel Marlborough House, London
Andrea Fraunbaum
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Ingeborg Schemper-Sparholz
DOI
10.25365/thesis.26806
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30431.54708.418459-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit Sarah Churchill und ihrer Rolle als Auftrag-geberin für Bauprojekte. Zentrales Thema ist hiervon ihr Stadthaus – Marlborough House, London. Dieses Gebäude ist zugleich das letzte Projekt Christopher Wrens.
Sarah Churchill, die erste Duchess of Marlborough, wurde 1660 als jüngstes Kind Richard Jennings und Frances Thornhursts geboren. Im Alter von zwölf Jahren kam sie gemeinsam mit ihrer Schwester an den Hof, wo sie dem Duke of York zugeteilt wurde. In diesem Umfeld wurde sie zur besten Freundin Annes, die 1702 zur Queen gekrönt wurde. Am Hof fand sie ihre große Liebe: John Churchill, der ein erfolgreicher Feldherr wurde. Schon im Winter 1677/78 heirateten Sarah und John. Sie bekamen sieben Kinder, wovon vier Töchter das Erwachsenenalter erreichten. Alle weiblichen Nachkommen der Churchills wurden von Sarah in die besten Häuser Englands verheiratet.
Sarah wurde durch ihre Anstellungen bei Hof zu einer sehr vermögenden Frau und legte auch bei der Verwaltung des Familienvermögens Geschick an den Tag. Schließlich waren die Marlboroughs im Stande, umfangreich Kunst zu sammeln und einige beachtliche Bauaufträge zu vergeben. Diese Bauaufträge wurden hauptsächlich von Sarah beaufsich-tigt und stehen im Fokus der Arbeit. Sarahs Rolle als Auftraggeberin wurde im Laufe der Arbeit charakterisiert. Hier steht ihr erster großer Auftrag, Marlborough House, London, im Mittelpunkt, den sie selbstständig durchführte.
Aber auch andere Aufträge werden näher ausgeführt. Holywell House wurde als erster Familiensitz renoviert. Windsor Lodge, wo Sarah durch ihre Position als Ranger of Wind-sor Park lebenslanges Wohnrecht erhielt, wurde von ihr modernisiert. Wesentlich für Sa-rahs Umgang mit Architekten war die Errichtung des Blenheim Palace, der von John Vanbrugh geplant wurde und für John der wichtigste Bauauftrag war. Hier ließ Sarah als Witwe wichtige Memorialbauten, also das Familiengrabmal, einen Triumphbogen und eine Siegessäule, im Gedenken an ihren Gatten errichten.
Sarah reihte sich als Auftraggberin in eine Tradition ein, die von wenigen Frauen getragen wurde. Besonders einflussreich war das englische Königshaus, das mit Queen Mary eine sehr aktive Bauherrin hervorbrachte, die direkten Einfluss auf Sarah hatte. Aber auch andere Frauen des englischen Adels, wie Bess of Hardwick, sind als Vorbilder Thema der Arbeit.
Schließlich gab Sarah noch Wimbledon House als letztes privates Gebäude in Auftrag, wobei sie sich hauptsächlich auf die Arbeit guter Handwerker verließ. In St. Albans stifte-te Sarah ein Armenhaus, das vor allem für Soldatenfamilien zur Verfügung stand.
Die aufgestellte These, dass Sarah, wie es in der Primär- und Sekundärliteratur sooft dar-gestellt wird, nicht aus ihrem Geiz heraus als Bauherrin agierte sondern nach Vernunft und Geschmack entschied, galt es zu beweisen. Entscheidungen wurden nicht nur auf Grund der Kostenersparnis getroffen, sondern und vor allem auf Grund der Errichtung des höchstmöglichen Komforts. Die von Sarah gewünschte Schlichtheit in der Ausgestal-tung der Bauten entsprach lediglich ihrem Stilempfinden. Sarah war eine Frau, die Macht darstellte, sich durchsetzen konnte und selbstbewusst nach ihrem Geschmack entschied. Auf Grund der Gestaltung nach ihrem Stilempfinden und ihrer Kontrolle über die Bautä-tigkeiten und Finanzen macht jeden der ausgeführten Aufträge zu einem Zeichen ihrer Macht.
Abstract
(Englisch)
The present work is about Sarah Churchill and her role as orderer of building projects. The central theme is her town house – Marlborough House, London. It was the last project of Christopher Wren.
Sarah Churchill, first Duchess of Marlborough, was born in 1660 as the youngest child of Richard Jennings and Frances Thornhurst. She came to the English court, when she was twelve years old. As court lady at the court oft he Duke of York she became best friend with Anne, later Queen Anne. She also found her great love: John Churchill, later a suc-cessful commander. They married in the winter 1677/78 and had seven children of whom four daugthers grew up and get married with the best English families.
Sarah became a rich lady, because she had so many positions at court she gained lots of money, as her husband did also. Sarah supervised the family’s fortunes on her own. The Marlboroughs were able to collect art and to comission a few buildings. The construction of new buildings was supervised by Sarah. The most interesting is Marlborough House because it was her own.
The other houses commissioned by Sarah were also theme of the thesis: Holywell House was the first home of the family, which was renovated. Sarah modernized the Windsor Lodge, where she had a life estate. The biggest commission was Blenheim Palace, which was the most imporant building for John. Sarah quarreled a lot with the architect John Vanbrugh. Sarah commissioned there several buildings for the memoria for her husband: the family tomb, a triumphal arch and a column of victory. The last two buildings were Wimbledon House and the almshouse in St. Albans. The first one was a private home and Sarah was already a widow when she started to build it. The second, the almshouse was built fort he family of soldiers which fighted for the Duke.
Sarah follows a tradition of female commissioners of whom Queen Mary was the most influential for Sarah. But there were also other important female commissioners who where part of the English gentry, as Bess of Hardwick.
The thesis for the work is based on the primary and secondary literature. There is Sarah often represented as an avaricious and severe lady, who treated architects and artists without respect, as far as they wasted money in her opinion. My thesis is that Sarah didn’t focus on saving money when she was commissioning a new building - she ordered things after her taste and rationalty. She wanted the things to be plain and simple and comfort was the most important thing for her home. So the buildings were simple without too much decoration because that was after her taste. All buildings are a symbol for her strength and power. She knew what she wanted and she acted self-confident to get it.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Sarah Churchill Marlborough House, London John Churchill Holywell House Wimbledon House Memorialbauten women as patron of arts
Schlagwörter
(Deutsch)
Sarah Churchill Marlborough House, London John Churchill Holywell House Wimbledon House Memorialbauten weibliches Mäzenatentum
Autor*innen
Andrea Fraunbaum
Haupttitel (Deutsch)
Sarah Churchill, Duchess of Marlborough, und ihre Rolle als Bauherrin am Beispiel Marlborough House, London
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
175 S. : Ill., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ingeborg Schemper-Sparholz
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.10 Kunst und Gesellschaft ,
20 Kunstwissenschaften > 20.70 Europäische Kunst: Allgemeines
AC Nummer
AC10780753
Utheses ID
23979
Studienkennzahl
UA | 315 | | |