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Der überwachte Mensch
Strategien der Machtausübung und des Machtentzugs in Herta Müllers Werken
Fitore Brahimi
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Rohrwasser
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26834
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29288.80047.149365-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Erfahrung der Diktatur und einer institutionell produzierten (Todes)Angst modelliert die literarische Ästhetik der Schriften Herta Müllers. Die Krise des überwachten, unfreien, von der Geschichte beschädigten Individuums und das Zerfallen der Sprache (die Sprachlosigkeit) sind Kernmotive des literarischen Werks; die Verteidigung und Rückeroberung sowohl der Freiheit als auch der Sprache zentrale Denkfiguren ihrer essayistisch-poetologischen Reflexionen. Der erste Teil der vorliegenden Arbeit zeichnet das kommunistische totalitär verfasste Rumänien der 1970er- und 1980er-Jahre, das von der Angst-Herrschaft Nicolae Ceaușescus geprägt war, nach. Der Fokus liegt auf (literatur)politisch relevanten Ereignissen, die auf die Biographie der Autorin einwirken und ihre Spuren hinterlassen. Zentrale Bedeutung wird ihrer Begegnung mit der „Aktionsgruppe Banat“ beigemessen, in deren Einflussbereich Herta Müller literarisiert und politisiert wird. Im Kernstück folgt die Analyse ihres literarischen und essayistischen Œuvres. Müllers Essays sind poetologischer und politischer Kommentar zugleich. In ihnen entschlüsselt sie durchgängig, was im literarischen Werk nur verschlüsselt daherkommt. In den Essays denkt die Autorin textstrategische Diskurse durchgängig auch als Strategien der Machtausübung und des Machtentzugs. In der Arbeit wird zunächst die Beschaffenheit dreier zentraler Text- und Machtstrategien – des Diskurses des Alleinseins, der erfundenen Wahrnehmung und des Schweigens – beschrieben und anschließend anhand des Romans Herztier untersucht, wie diese Trias in der Literatur Herta Müllers wirksam wird. Der Fokus der Werkanalyse liegt dabei auf den Themenfeldern „Geheimdienst“ und „Schweigen“. Gezeigt wird wie die Machtausübung des Geheimdienstes letztlich im Schweigen wirksam wird, aber auch wie die Textstrategie des Schweigens der geheimdienstlichen Herrschaft die Macht entziehen kann.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Herta Müller Diktatur Poetologie Geheimdienst Schweigen
Autor*innen
Fitore Brahimi
Haupttitel (Deutsch)
Der überwachte Mensch
Hauptuntertitel (Deutsch)
Strategien der Machtausübung und des Machtentzugs in Herta Müllers Werken
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
101 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Rohrwasser
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.06 Politische Geschichte ,
15 Geschichte > 15.49 Ostmitteleuropa ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.90 Literatur in Beziehung zu anderen Bereichen von Wissenschaft und Kultur ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors ,
89 Politologie > 89.15 Kommunismus ,
89 Politologie > 89.36 Autoritäre Systeme
AC Nummer
AC10783426
Utheses ID
24006
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
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