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Imperialismus-Strategien am Beispiel der Österreicher im Sudan
das Zusammenspiel kolonialer Akteure in Peripherie und Metropole am Beispiel der Österreicher im Sudan im 19. Jahrhundert
Philipp Weingartshofer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Michael Zach
DOI
10.25365/thesis.26871
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29569.24889.397366-5
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
In der vorliegenden Diplomarbeit wird untersucht, warum es im 19. Jahrhundert zu einer österreichischen Präsenz im Sudan kam, und wie die im Sudan befindlichen Österreicher mit prokolonialen Gruppen in der Metropole zusammenarbeiteten. Sie bedient sich dabei verschiedener Imperialismustheorien.
Im ersten Teil werden die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Veränderungen untersucht, die Österreich Anfang des 19. Jahrhunderts erfuhr. Diese Veränderungen sind vor allem Auswirkungen der Französischen Revolution und der Industrialisierung Großbritanniens, und führten zu einer allgemeinen Expansion Europas, in deren Rahmen sich Österreicher in den Sudan begaben. Die Gründe, warum die Österreicher den Sudan und nicht in andere Gebiete Afrikas als Ziel wählten, lagen im besonderen Verhältnis Österreichs zum Osmanischen Reich und in der Expansion Ägyptens. Die Annexion des Sudan durch Ägypten 1820 machte die Gebiete Europäern relativ leicht zugänglich.
Der zweite Teil untersucht die Interaktionen zwischen den Österreichern im Sudan und dem prokolonialen Cluster in der Metropole. Die Men on the Spot, Händler und Missionare erwarteten persönliche Vorteile von einem staatlichen Engagement im Sudan, wes-halb sie versuchten, über Verbündete in der Metropole Einfluss auf die Politik in Österreich zu nehmen. Auch gab es unabhängig von den Händlern und Missionaren im Sudan Interessensgruppen in der Metropole, die von einer imperialen Expansion profitierten. Zu diesen gehörten die Händler und zivilen Seefahrer rund um den Österreichischen Lloyd und die Kriegsmarine. Letztendlich entscheidend war der Levantehandel. Offenbar konnte sich die Gruppe rund um den Österreichischen Lloyd den meisten Einfluss in den entscheidenden politischen Kreisen verschaffen. Als die Präsenz im Sudan keinen Nutzen mehr für den Lloyd bot, wurde sie sehr schnell aufgegeben.
Die Bedeutung der Österreicher im Sudan liegt darin, dass es eines der seltenen Phänomene ist, anhand dessen sich österreichische Imperialismusstrategien untersuchen lassen.
Abstract
(Englisch)
In the diploma thesis at hand I analyze how an Austrian presence in the Sudan was established in the 19th century and how the Austrians in the Sudan worked together with pressure groups in Austria. The thesis relies on several theories on imperialism.
In the first part, the social, economic and political transformation Austria experienced as a consequence of the French Revolution and rapid industrialization in Great Britain is examined as these two processes led to the European expansion that changed the world in the 19th century. It was in the course of this European expansion that Austrians decided to go abroad. They chose the Sudan as their destination as Austria already had fostered century-long connections with the Ottoman Empire and because of the expansion of its province Egypt southwards. The annexing of the Sudan by Egypt in 1820 opened up the region for European interests and eased traveling for Europeans.
In the second part interactions between the Austrians in the Sudan and the pro-colonial cluster in Austria are studied. The men on the spot, merchants and missionaries, expected personal advantages if they managed to convince Austria of an official engagement in the Sudan. Therefore they tried to gain influence on Austrian politics via their agents in Austria. Independent from these groups, others had interest in imperial expansion, too. These groups were the merchants and civilian seafarers around the Austrian Lloyd and the Austrian Navy. Decisive for the Austrian engagement in the Sudan proved the commercial interest in the Levant. It is obvious that the pressure group centered on the Austrian Lloyd had the greatest influence on the Austrian government. As the engagement in the Sudan proved not to be helpful for the Lloyd and its allies any more, it was closed down.
The significance of the Austrians in the Sudan lies in the fact that it is one of the few phenomena that allows scholars to study Austria’s imperialist strategies.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Imperialism Africa Sudan Austria Austrians in the Sudan Austrian Lloyd
Schlagwörter
(Deutsch)
Imperialismus Afrika Sudan Österreich Österreicher im Sudan Österreichischer Lloyd
Autor*innen
Philipp Weingartshofer
Haupttitel (Deutsch)
Imperialismus-Strategien am Beispiel der Österreicher im Sudan
Hauptuntertitel (Deutsch)
das Zusammenspiel kolonialer Akteure in Peripherie und Metropole am Beispiel der Österreicher im Sudan im 19. Jahrhundert
Paralleltitel (Englisch)
Imperialist strategies using the example of the Austrians in the Sudan
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
149 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Michael Zach
AC Nummer
AC10771085
Utheses ID
24041
Studienkennzahl
UA | 390 | | |