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Denk | Muster
Spuren der Architekturauffassung Louis H. Sullivans in Positionen postmoderner Baukunst - das Grazer Künstlerkollektiv SPLITTERWERK
Anna Reicht
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Petr Fidler
DOI
10.25365/thesis.26873
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29340.10504.448964-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die Geschichte der Architekturtheorie zeigt, dass dem Feld der Ornamentik von Beginn an große Aufmerksamkeit entgegengebracht wird. Während Vitruv im ersten Jahrhundert vor Christus in seinen De Architectura Libri Decem dekorative Formen als integrale Bestandteile der Architektur determiniert, die wesentlich zum fehlerfreien Erscheinungsbild des gesamten Bauwerks beitragen, beginnt sich mit Leon Battista Alberti – der sich in seinem Traktat De Re Aedeficatoria durchaus auf Vitruvs antike Abhandlung stützt – in der Renaissance eine gedankliche Entwicklung in Gang zu setzen, in der dekorative Bauelemente mehr und mehr von der Einheit der architektonischen Form abgelöst und als Applikationen betrachtet werden. Diese Auffassung führt schließlich zu einer radikalen Ablehnung von ornamentalem Bauschmuck am Anfang des 20. Jahrhunderts. Mit dem Verdikt über die Ornamentik, welches sich irrtümlicherweise auf Louis Henri Sullivan und dessen Ausspruch form follows function stützt, etabliert sich in der Moderne eine von Ornamentlosigkeit geprägte Bauästhetik, denn man war bestrebt, durch die Überwindung des Ornaments einen neuen, modernen Stil zu schaffen.
Der amerikanische Architekt und Denker Sullivan gelangte jedoch bereits im ausgehenden 19. Jahrhundert – im Kontext seines egalitär-demokratischen Gesellschaftsbildes – zu einem Architekturverständnis, das nicht auf die Verdrängung des Ornaments, sondern überhaupt auf die Überwindung des traditionellen Verständnisses von Stil, als charakteristische Formensprache einer Epoche, ausgerichtet war. Indem Spuren seiner Bauauffassung in Positionen der Gegenwartsarchitektur nachverfolgt werden, zeigt die vorliegende Arbeit auf, dass Sullivan bereits ein Denkmodell antizipiert, das erst in der Postmoderne zum Tragen kommt. Wie sich seine Ideen entlang der Rehabilitierung des Ornaments in der Architektur konstituieren, wird exemplarisch am baukünstlerischen OEvre des Grazer KünstlerInnenkollektivs SPLITTERWERK dargestellt. So wird auch ein Beitrag zur Aufarbeitung und architekturhistorischen Kontextualisierung der Baukonzepte des seit 1988 aktiven Labels SPLITTERWERK geleistet.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Kunstgeschichte Architektur
Autor*innen
Anna Reicht
Haupttitel (Deutsch)
Denk | Muster
Hauptuntertitel (Deutsch)
Spuren der Architekturauffassung Louis H. Sullivans in Positionen postmoderner Baukunst - das Grazer Künstlerkollektiv SPLITTERWERK
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
121 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Petr Fidler
AC Nummer
AC10772078
Utheses ID
24043
Studienkennzahl
UA | 315 | | |