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Jasper Johns in der Nachfolge des Ready-mades
Lynette Mildred Mayer
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Julia Gelshorn
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.26875
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30099.33745.322862-3
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Arbeit untersucht, wie die Einführung des Ready-mades in die Kunstwelt die Arbeitsweise von Künstlern sowie die Produktion und Wahrnehmung von Kunstwerken beeinflusst hat. Dies wird primär am Werk Jasper Johns dargestellt. Dazu werden ausgewählte Werke von Johns besprochen und analysiert. Jasper Johns steht kunsthistorisch zwischen dem Abstrakten Expressionismus und dem Minimal. Im Minimal kommt es zu einer Entwicklung, wo Abstraktion und Ready-made aufeinander treffen. Johns gilt in dieser Entwicklung als Vorbild. Sowohl Clement Greenberg als auch Leo Steinberg beobachten in der Zeit um 1950 einen Paradigmenwechsel innerhalb der Kunstgeschichte, wobei deren Einschätzungen modernistischer Kunst einander entgegengesetzt sind. Greenbergs These der Medienspezifität ist, dass die Malerei ihre Eigenschaften von Flächigkeit und Begrenztheit aufzeigen soll, wobei er der Kunst der Alten Meister rein illusionistische Darstellungen vorwirft, die keine selbstkritische Hinterfragung des Mediums beinhalte. Steinberg hingegen sieht einen Paradigmenwechsel, nämlich jenen von der Natur zur Kultur. Dabei handelt es sich um eine Änderung der Wahrnehmung der Bildoberfläche, die er das flatbed picture plane nennt. Es kommt zu einer Drehung von der Vertikalen zu Horizontalen. Johns wird von Steinberg als einer der ersten Vertreter des flatbed picture planes gesehen. Johns verwirklicht in seinem Frühwerk stets flache und emblematische Subjekte, die so dargestellt werden, wie sie sind. Das Bild erscheint als Objekt und oszilliert zwischen Bild und Objekt. Als Objekt rückt es in die Nähe des Ready-mades und nimmt so wie dieses einen Doppelstatus seiner Existenz ein, der zwischen Kunstsphäre und unserer Umwelt steht. Weitere Verbindungen zum Ready-made können in Johns Methode der Verstörung des Betrachters, der Einbeziehung von Alltagsobjekten in seine Werke sowie in seinen Skulpturen gesehen werden. Weiters ist dem Werk von Johns und dem Ready-made die Indifferenz gegenüber den gewählten Subjekten beziehungsweise Objekten gemein. Die Skulpturen von Johns zeigen am besten seine Reflexionen über das Ready-made. Johns schafft Skulpturen aus Gips oder Bronze, die Alltagsobjekte als Vorbild haben. Diese wirken bei der Betrachtung wie Ready-mades und eröffnen eine Dimension der Illusion. Das Werk versucht, als Ready-made wahrgenommen zu werden, aber unterwandert aufgrund seiner Gestaltung und Fertigung gleichzeitig den Begriff des Ready-mades. Johns Spielerei mit dem Begriff und der Form des Ready-mades macht darauf aufmerksam, dass das Ready-made selbst in seiner Form als abstrakte Idee keine Möglichkeit einer Weiterentwicklung mehr hat. Johns kann daher innerhalb seiner künstlerischen Produktion nur die Idee des Read-mades aufnehmen und sie spielerisch hinterfragen und thematisieren. Daher steht Johns in der Nachfolge des Ready-mades.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ready-made Jasper Johns Marcel Duchamp
Autor*innen
Lynette Mildred Mayer
Haupttitel (Deutsch)
Jasper Johns in der Nachfolge des Ready-mades
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
94 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Julia Gelshorn
Klassifikationen
20 Kunstwissenschaften > 20.07 Kunstkritik, Kunstinterpretation ,
20 Kunstwissenschaften > 20.54 Amerikanische Kunst ,
20 Kunstwissenschaften > 20.89 Kunstgeschichte: Sonstiges
AC Nummer
AC10780800
Utheses ID
24045
Studienkennzahl
UA | 315 | | |
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