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Das individuelle Pflegeverständnis auf Intensivstationen
Andrea Silvia Lorenz
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Monika Linhart
DOI
10.25365/thesis.26911
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30133.18457.732163-7
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Hintergrund: In der deutschsprachigen Fachliteratur für Pflege wird häufig das Wort „Pflegeverständnis“ verwendet. Die Verwendung erfolgt im Zusammenhang mit Pflegeleitbildern. Institutionen oder Pflegeeinrichtungen verwenden dabei das Wort Pflegeverständnis als Synonym für ein Pflegemodell oder ein Pflegekonzept. Auch im Bereich der Personalbedarfsberechnung für Krankenhäuser wird der Begriff „Pflegeverständnis“ gefunden. Was unter dem Wort „Pflegeverständnis“ zu verstehen ist, unterliegt bisher scheinbar keiner klaren Definition.
Ziel: Diese Diplomarbeit hat zum Ziel, den Terminus „Pflegeverständnis“ in seiner persönlichen Bedeutung für die einzelnen Pflegepersonen zu erforschen. Es sollen die Entstehung und Entwicklung des individuellen Pflegeverständnisses bei diplomiertem Gesundheits- und Krankenpflegepersonen ergründet werden. Im Rahmen der Arbeit soll herausgearbeitet werden, welche individuellen Merkmale dem Wort „Pflegeverständnis“ zugeordnet werden könnten, und welche beeinflussenden Faktoren auf das Verständnis von Pflege einwirken. Als Forschungsgegenstand wurden Pflegepersonen gewählt, die im Bereich der Intensivpflege tätig sind, da diese in einem Spannungsfeld zwischen „high tech“- Medizin und dem Anspruch auf ganzheitliche Pflege stehen.
Methode: Mit sieben diplomierten Gesundheits- und Krankenschwestern mit Sonderausbildung für Intensivpflege wurden semistrukturierte Interviews geführt. Als Methode wurde die Grounded Theory gewählt. Die Daten wurden gesammelt und ausgewertet. In diesem Prozess der Sammlung und Auswertung wurden Kategorien und Variablen entdeckt und zugeordnet. Im Rahmen dieser Arbeit wurde keine theoretische Sättigung erreicht, allerdings konnten Hinweise auf eine Kernvariable gefunden werden.
Erkenntnisse: Im Rahmen der Arbeit wurden drei wesentliche Einflussfaktoren auf das persönliche Pflegeverständnis gefunden. Die erste Kategorie sind die persönlichen Eigenschaften und die eigene Lebensgeschichte als Hintergrund für die Entwicklung von Empathie, Beobachtungsgabe, Intuition und Stressresistenz. Als weitere beeinflussende Kategorie wurde die berufliche Erfahrung gefunden, wobei Ausbildung, permanente Weiterbildung, fachliches Können und die daraus abgeleitete Intuition in einem engen Zusammenspiel gesehen werden müssen. Die dritte Kategorie bildet die gefühlte Rolle als Intensivpflegekraft. Diese persönliche Rolle in der Beziehung zu den Patientinnen, den Angehörigen und im Behandlungsteam ist eng gebunden an das pflegerische Selbstverständnis. Diese drei Kategorien scheinen in ihrem Kern das individuelle Pflegeverständnis zu bilden, das sich im Gefühl der persönlichen Verantwortung für das Wohlergehen des betreuten Menschen äußert.
Schlussfolgerung: Die vorliegende Arbeit kann als erster Schritt gesehen werden, die komplexen Zusammenhänge zwischen Pflegekompetenz und Pflegeverständnis darzustellen. Da das Verstehen ein dynamischer, autopoietischer Vorgang ist, wird wohl nie eine völlige Klärung des Begriffes „Pflegeverständnis“ möglich sein, allerdings könnten wertvolle Hinweise für die Ausbildung und das Verständnis des Berufes durch eine weitere Auseinandersetzung mit dem Thema entstehen.
Abstract
(Englisch)
Setting: In German specialist literature about nursing science the term “Pflegeverständnis” is currently used. The use occurs in conjunction with nursing approaches, where institutions use their “Pflegeverständnis” partially as a synonym for a model or a concept. The term “Pflegeverständnis” can also be found within the scope of the requirements of staff for hospitals, however, a precise, scientific definition of “Pflegeverständnis” has not yet been found.
Goal: The goal of this diploma thesis is to define the term “Pflegeverständnis” in its personal meaning for individual nurses. For this, it is essential to understand the development of a nurse’s personal “Pflegeverständnis”. The various attributes that contribute to the highly complex meaning of the term “Pflegeverständnis” will be defined and their impact on the understanding of nursing will be analyzed. Nurses who work in intensive care were chosen as objects of research, because they work in a medical field that is characterized by high tech medicine and demands a holistic view of the patient and nursing as a scientific discipline at the same time.
Methods: Semi-structured interviews have been conducted with seven graduated nurses with specific training in emergency nursing. Grounded Theory method was chosen as the most promising approach. The data was collected, analysed and scanned for different categories and variables. It was not possible to attain theoretical saturation within the limited frame of this diploma thesis. However, indications of a core variable could be provided.
Perceptions: Within the framework of this thesis, three main influencing factors of the personal “Pflegeverständnis” were found. The first category consists of the individual character and the biography. These attributes can be seen as the background of the development of empathy, power of observation intuition and stress-resistance. The next important category consists of professional experience, whereas education, permanent further education, professional expertise and intuition have to be considered together. The third category constitutes the perceived role as a critical caregiver. The personal role in the relationships of caregivers with patients, dependants and with the members of the whole team is closely related to the custodial self-concept. These three categories seem to form the individual “Pflegeverständnis”.
Conclusion: This diploma thesis can be seen as the first step to show the complex connection between “Pflegekompetenz” and “Pflegeverständnis”. Since understanding this connection is a dynamic, autopoietic procedure, it is unlikely that there will be a full clarification of the term “Pflegeverständnis.” However, valuable indications can be proved within the frame of this thesis and should encourage further research in this scientific area of nursing science.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Pflegeverständnis Intensivstationen
Autor*innen
Andrea Silvia Lorenz
Haupttitel (Deutsch)
Das individuelle Pflegeverständnis auf Intensivstationen
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
114 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Monika Linhart
Klassifikation
70 Sozialwissenschaften allgemein > 70.99 Sozialwissenschaften allgemein: Sonstiges
AC Nummer
AC10759530
Utheses ID
24081
Studienkennzahl
UA | 057 | 122 | |