Detailansicht
NGOs als zivilgesellschaftliche Akteure in Ägypten
zwischen Kooptation und Restriktion
Sherin Gharib
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Herbert Eisenstein
DOI
10.25365/thesis.27011
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29646.88783.196962-8
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Diplomarbeit setzt sich mit dem Phänomen der Zivilgesellschaft am Beispiel Ägyptens auseinander. Im Mittelpunkt steht eine Analyse von Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Zwei Fragestellungen werden im Laufe der Untersuchung erläutert: Einerseits wird die Beziehung zwischen Staat und NGOs bzw. Staat und Zivilgesellschaft seit dem 19. Jahrhundert analysiert, andererseits werden die Unterschiede, die sich für NGOs nach dem politischen Umsturz 2011 in Ägypten ergeben haben, behandelt.
Die staatliche Beziehung zu zivilgesellschaftlichen Akteuren ist insbesondere seit Ğamāl Abd an-Nāzir korporatistisch geprägt. Man versuchte NGOs für sich zu gewinnen, um Macht und Legitimität weiter auszubauen. Es konnten keine unabhängigen Organisationen entstehen. Nāzir ging auch sehr stark gegen Akteure, die eine Vereinnahmung ablehnten, vor. In dieser Zeit wurde ein restriktives Vereinsgesetz verabschiedet. Anwar as-Sādāt erlaubte im Zuge seiner partiellen politischen Öffnung mehr Freiheitsräume, allerdings nur für bestimmte Gruppierungen, die für den Machterhalt relevant waren und die seine Autorität nicht in Frage stellten. Unter M. Husnī Mubārak kam es zu einer Vervielfachung von NGOs und es wurden vermehrt Freiheiten gewährt. Dies erfolgte jedoch ebenfalls aus Gründen des Machterhalts. NGOs bewegten sich zwischen Kooptation und Restriktion.
In Ägypten existieren verschiedene Formen von Nichtregierungsorganisationen. Einteilen lassen sich diese in Entwicklungsorganisationen (community development associations), welche für Bedürftige Leistungen anbieten, Interessensgruppen (advocacy organisations), wie beispielsweise Frauen – oder Menschenrechtsorganisationen, religiös-geprägte, unter diesen fallen sowohl islamische als auch koptische Organisationen, welche in der Regel Wohltätigkeitsorganisationen sind, sowie Businessorganisationen.
Was die gesetzliche Lage betrifft, so ist diese sehr restriktiv. NGO Aktivitäten werden stark kontrolliert. Zudem sind interne Mängel, wie Mangel an Demokratie und Transparenz, Machtmissbrauch, Korruption oder Zentralisierung der Macht bedeutende Probleme von NGOs.
Dass trotz dieser Mängel ein Wandel herbeigeführt werden konnte, zeigt der politische Umsturz 2011. NGOs hatten insofern einen Einfluss, als sie auf verschiedene Probleme aufmerksam machten. Zudem spielten sie auch eine wichtige Rolle bei den Demonstrationen, die zum Rücktritt Mubāraks führten. Die Lage für NGOs nach dem politischen Umsturz hat sich jedoch nicht gebessert, sondern sogar verschlechtert, da man ihnen vorwirft, sie würden ausländische Agenden befolgen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
Egypt Civil Society NGOs Egyptian revolution Mubarak Nasser Sadat
Schlagwörter
(Deutsch)
Ägypten Zivilgesellschaft NGOs politischer Umsturz ägyptische Revolution Mubarak Nasser Sadat Bürgergesellschaft
Autor*innen
Sherin Gharib
Haupttitel (Deutsch)
NGOs als zivilgesellschaftliche Akteure in Ägypten
Hauptuntertitel (Deutsch)
zwischen Kooptation und Restriktion
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
123 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Herbert Eisenstein
Klassifikationen
10 Geisteswissenschaften allgemein > 10.99 Geisteswissenschaften allgemein: Sonstiges ,
15 Geschichte > 15.76 Vorderer und mittlerer Orient ,
15 Geschichte > 15.91 Nordafrika ,
71 Soziologie > 71.39 Soziale Gruppen: Sonstiges ,
71 Soziologie > 71.41 Sozialer Wandel ,
89 Politologie > 89.36 Autoritäre Systeme ,
89 Politologie > 89.41 Staat und einzelne Gruppierungen ,
89 Politologie > 89.42 Staat und Bürger ,
89 Politologie > 89.59 Politische Prozesse: Sonstiges ,
89 Politologie > 89.60 Politische Organisationen: Allgemeines
AC Nummer
AC10810078
Utheses ID
24163
Studienkennzahl
UA | 385 | | |