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Die Literatur im Fadenkreuz der Zensur
ein Vergleich der Zensurpraktiken totalitärer Systeme anhand zweier Beispiele
Barbara Mold
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Ernst Grabovszki
DOI
10.25365/thesis.27069
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29286.04119.250865-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Zielsetzung der vorliegenden Diplomarbeit ist es, herauszuarbeiten, inwiefern die DDR ein eigenständiges System der Literaturzensur entwickelt oder den Diskurs der Sowjetunion übernimmt. Die Auseinandersetzung erfolgt insbesondere unter dem historischen Gesichtspunkt. Anhand der DDR unter Walter Ulbricht sowie der Sowjetunion unter Stalin sollen Ähnlichkeiten und Unterschiede, sowohl der Zensurmaßnahmen, als auch der dahinterliegenden Systeme beleuchtet werden. Die Funktionsweise gruppenprozessualer und psychologischer Phänomene solcher diktatorischen Regime wird in den Werken von Michel Foucault Die Ordnung des Diskurses, Masse und Macht von Elias Canetti und Sigmund Freuds Massenpsychologie und Ich-Analyse – Die Zunkunft einer Illusion aufgegriffen, die gleichzeitig den Rahmen dieser Arbeit bilden.
Aus komparatistischer Sicht werden zwei Autoren für die Auswirkungen der Zensurpraxis herangezogen: Michail Bulgakow, der sowjetische Vertreter,mit seinem Roman Der Meister und Margarita und Werner Bräunig mit dem Werk Rummelpaltz aus der DDR, sind beispielgebend dafür, wie massiv in die Werke und in das Leben der Schriftsteller eingegriffen wird. Aufgrund ihrer Behörden funktioniert die Zensur in beiden Staaten fast lückenlos. Die oberste Kontrollinstanz ist in beiden Fällen das Zentralkomitee. Die Form des Denkens und des Seins kontrolliert in der Sowjetunion Stalins die GPU und in der DDR Ulbrichts das MfS. Beide Staaten haben eine gemeinsame Methode: die Zeitungsdenunziationen, in denen negative Kritik geübt wird und das folglich eine abschreckende Wirkung auf andere Autoren hat. Die DDR verfeinert die von der Sowjetunion erlernten Praktiken und Zensurmethoden in Form des Vorabdrucks. Daraufhin nimmt die verbale Hinrichtung Bräunigs ihren Lauf. Auch Bulgakow ist Presseverleumdungen ausgeliefert, und so kommt es, dass er zu Lebzeiten nichts veröffentlichen kann. Desweiteren wurden zensierte Textstellen, aus beiden Werken herausgegriffen, die beispielhaft für nicht regimekonforme Aussagen gelten. Sieht sich Werner Bräunig zum Aufbau des Sozialismus berufen, so hält sich Michail Bulgakow von der Politik fern. Trotz dieses Gegensatzes wird beiden Schriftstellern ihre Einstellung zum Verhängnis.
Es lässt sich generell feststellen, dass die DDR über weite Strecken das Sowjetische System kopiert. Egal in welchem totalitären System agiert wird: Zensur steht in Großbuchstaben über dem freien literarischen Arbeiten.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Zensur DDR Sowjetunion Literatur Werner Bräunig Michail Bulgakow Der Meister und Margarita Rummelplatz Zensurbehörden Vergleich Zensurpraxis
Autor*innen
Barbara Mold
Haupttitel (Deutsch)
Die Literatur im Fadenkreuz der Zensur
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Vergleich der Zensurpraktiken totalitärer Systeme anhand zweier Beispiele
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
136 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ernst Grabovszki
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.70 Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.99 Literaturwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC10782757
Utheses ID
24211
Studienkennzahl
UA | 393 | | |