Detailansicht

Sprachen des Volksstücks
Skizze einer Entwicklung der Sprache zum "Spiegel der Wirklichkeit" bei Ludwig Anzengruber
Stefanie Hackl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Werner Michler
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.27121
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29948.73512.637170-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Wenn auch weitgehend in Vergessenheit geraten, gilt Ludwig Anzengruber als Pionier eines neuen Volksstücks. Seine ‚Pionierarbeit’ liegt vor allem in der Begründung einer neuen Tradition von Sprech- und Denkweisen, einer neuen Kunstsprache, die wenig später im Werk Ödön von Horvaths ihren Höhepunkt findet. Geschichte verknüpft sich in Ludwig Anzengrubers Figuren zu angewandter Erfahrung. ‚Die Moral’ verbleibt dem Publikum seiner Zeit zu verorten, wobei der Erkenntnisprozess in der Dramaturgie selbst angelegt ist. Die Diskrepanz von Sprache und Handlungen, welche Anzengrubers Figuren inhärent ist, kommt einer Doppelung gleich, die sie gleichsam als Krise seiner Zeit benennt: eine Krise der Ambivalenz des orientierungsfernen Schwankens zwischen individueller Lebbarkeit von Religion und bestechend-rationellen Zwängen moderner Wissenschaftserkenntnisse. Ihre Sprache verkettet Anzengrubers Figuren ebenso untrennbar mit ihrer jeweiligen sozialen Wahrheit. Und auch eine geografische Verortung erfolgt über Sprache: Anhand konstruierter Dialekte, durch die sich die Figuren in ihren räumlichen und sozialen Konstellationen, in ihrem Sprech- und Handlungsraum hervorheben. Als theoretische Grundlage für eine Analyse solchen Sprechens dient hier Pierre Bourdieus Text „Was heißt Sprechen?“. Bourdieus Modell ermöglicht eine ‚lesbar-Machung’ jener Prozesse und Machtverhältnisse, die sich in den und durch die sprachlichen Mittel einer Figurenrede konstituieren. Zu dieser sprachlichen ‚Anschauung’ dienen drei Stücke Ludwig Anzengrubers, sein erstes Erfolgsstück, Der Pfarrer von Kirchfeld, außerdem der Meineidbauer und Das Vierte Gebot. Dabei gilt es, die ihnen zugrunde liegende sprachliche Ästhetik Anzengrubers vor allem in ihrer Neuheit zu untersuchen und jene Mittel zu diskutieren, mit welchen er seine Bühnensprache zu einem Spiegel der Wirklichkeit konstruiert.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Ludwig Anzengruber Volksstück Der Pfarrer von Kirchfeld Der Meineidbauer Das vierte Gebot Realismus Naturalismus Sprache Wirklichkeit Drama
Autor*innen
Stefanie Hackl
Haupttitel (Deutsch)
Sprachen des Volksstücks
Hauptuntertitel (Deutsch)
Skizze einer Entwicklung der Sprache zum "Spiegel der Wirklichkeit" bei Ludwig Anzengruber
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
97 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Werner Michler
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.70 Literaturwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.80 Literarische Gattungen: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.94 Literarische Einflüsse und Beziehungen, Rezeption ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.97 Texte eines einzelnen Autors
AC Nummer
AC10782410
Utheses ID
24248
Studienkennzahl
UA | 332 | | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1