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Zwischen feministischer Theorie und literarischer Praxis
Assia Djebars "Frauen von Algier" und Nawal El Saadawis "Woman at Point Zero" im Vergleich
Andreas Maier
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Christine Ivanovic
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.27124
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29590.23832.523763-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Diplomarbeit „Zwischen feministischer Theorie und literarischer Praxis: Assia Djebars Frauen von Algier und Nawal El Saadawis Woman at Point Zero im Vergleich“ untersucht die beiden genannten Werke, die im Kontext der historischen und politischen Situation in Algerien und Ägypten der 1970er Jahre entstanden sind und die Erzählungen von Frauen in den Vordergrund stellen. Forschungsleitendes Interesse ist die Herausarbeitung von literarischen Strategien zur Offenlegung und Überwindung patriarchaler Denk- und Unterdrückungsstrukturen. Assia Djebar und Nawal El Saadawi wurden und werden nicht nur in Nordafrika, sondern auch in Europa und den U.S.A. rezipiert und sind – so die These – als zentrale Vermittlerinnen der Situation von Frauen im nordafrikanisch-arabischen Raumes anzusehen. Die vergleichende literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Erzählungen Frauen von Algier in ihrem Gemach (Djebar) und Woman at Point Zero (El Saadawi) untersucht, wie sich Prämissen feministischer Theoriebildung, insbesondere feministischer postkolonialer Theorie, in der literarischen Praxis wiederfinden. Ein zentraler Aspekt an dieser Schnittstelle feministischer und postkolonialer Theoriebildung ist die Möglichkeit der Vermittlung des „geschlechtlichen Anderen“ und wie diese Vermittlung innerhalb der patriarchalen Herrschaftsstrukturen möglich sein kann. Es wird dabei die Frage verhandelt, wie das Spannungsverhältnis zwischen universalistischen und pluralistisch-individuellen Zugängen zu geschlechtlichen Identitäten und deren Vermittlung in Theorie und Praxis behandelt wird. Die beiden Werke von El Saadawi und Djebar weisen literarische Strategien auf, die die Komplexität von geschlechtlichen Zuschreibungen und deren materialistischen Auswirkungen aufgreifen und sich einer Form der literarischen Vermittlung bedienen, die dieser Komplexität gerecht wird. Dies äußert sich unter Anderem durch Verunsicherungen in der Erzählposition, metafiktionale Rahmungen, Umkehr von klassischen Hierarchiekonstellationen und verschiedenen Verbindungsstrukturen auf ästhetischer, grammatikalischer und narrativer Ebene, um den tief verwurzelten Charakters von geschlechtlicher Differenz in der Wahrnehmung und Konstruktion von gesellschaftlichen Zusammenhängen aufzuzeigen.
Abstract
(Englisch)
The paper „Zwischen feministischer Theorie und literarischer Praxis: Assia Djebars Frauen von Algier und Nawal El Saadawis Woman at Point Zero im Vergleich“ deals with two stories, written in the historical and political context of Algeria and Egypt in the 1970ies and '80ties and are centered around different stories of women. The focus of this investigation is the extraction and highlighting of strategies which illustrate and subvert patriarchal structures of thought and suppression in society within the texts. Assia Djebar and Nawal El Saadawi were and are not only read in Northern Afrika, but also in the U.S.A. and Europe. They are regarded as central agents of an image of the situation of woman in Northern African Arab countries. The comparative approach to Djebar's Frauen von Algier in ihrem Gemach and El Saadawi's Woman at Point Zero exemplifies assumptions of feminist theory, particularly postcolonial feminist theory. At the intersection of feminist and postcolonial theory the possibility opens to analyze agency of the “gendered other” and how this agency develops itself within patriarchal hegemony. Another question is how the tension between universalistic and pluralistic-individualistic approaches to the agency of gendered identities are dealt with in theory and literary practice. Literary strategies and agency in the texts by El Saadawi and Djebar are demonstrating the complexity of gender-issues and its materialistic consequences especially on women. Such literary strategies are among others the insecure position of the narrator, metafictional frameworks, inversion of hierarchies and the rise of awareness of the deep-rooted thoughts of sexual/gendered difference in regard to the perception and construction of social norms through exemplifying its subtle determination by patriarchal hegemony.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
feministische Literaturwissenschaft El Saadawi Djebar Frauen von Algier Woman at Point Zero
Autor*innen
Andreas Maier
Haupttitel (Deutsch)
Zwischen feministischer Theorie und literarischer Praxis
Hauptuntertitel (Deutsch)
Assia Djebars "Frauen von Algier" und Nawal El Saadawis "Woman at Point Zero" im Vergleich
Paralleltitel (Englisch)
Between feminist literary theory and literary praxis ; Assia Djebars "Frauen von Algier" und Nawal El Saadawis "Woman at Point Zero". A comparison
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
104 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Christine Ivanovic
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.96 Vergleichende Literaturwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC10782569
Utheses ID
24251
Studienkennzahl
UA | 393 | | |
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