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Philologische Deutungsmuster in den Katharsis-Diskursen der Theater- und Literaturwissenschaft im deutschsprachigen Raum und ihre Bezugnahme auf die aristotelische Poetik
Rainer Guggenberger
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Stefan Büttner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.27164
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30246.09660.372264-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die untersuchten Schriften der Theater- und LiteraturwissenschaftlerInnen brachten zum Vorschein, dass sie sich neben Lessing, Goethe, Schiller und Brecht einerseits v. a. auf die Forschungsergebnisse der Altphilologen Jacob Bernays, Friedrich Nietzsche, Wolfgang Schadewaldt, Max Pohlenz und Hellmut Flashar zum Thema Katharsis stützen, andererseits aber, dass es ein Wechselverhältnis zwischen der altphilologischen und der theater- und literaturwissenschaftlichen Forschung gibt. Ein wichtiges Glied in diesem Wechselverhältnis sind die frühen Schriften von Breuer und Freud und deren Rezeption im Fin-de-Siècle. Katharsis wird fast immer mit einer Herstellung des seelischen Gleichgewichts in Verbindung gebracht, wobei dieses durch Erregung von eleos und phobos provoziert werden soll. Sowohl die theater- und literaturwissenschaftlichen als auch die im letzten Kapitel untersuchten zeitgenössischen altphilologischen InterpretInnen deuteten den mit der Katharsis im Zusammenhang stehenden Genetiv als genitivus separativus, also im Sinne einer bei der Katharsis stattfindenden völligen Beseitigung von eleos und phobos, wobei Katharsis häufig mit „Entladung“ übersetzt wurde. Erst seit dem letzten Viertel des 20. Jahrhunderts wird wieder vermehrt zum genitivus obiectivus, der im deutschsprachigen Raum u. a. von Lessing präferiert wurde, tendiert. Richard Janko und Arbogast Schmitt sind als Vertreter dieser Genetiv-Variante in der vorliegenden Arbeit vertreten. Während sich bis dahin gegen Lessing die Überzeugung durchgesetzt hatte, dass das Drama nicht das Potential habe, zur moralischen Besserung beizutragen, betont Schmitt, dass sie doch einen nachhaltigen Effekt auf den Zuschauer gehabt habe, da Tragödie und Komödie eine Art Übungsplatz für den Umgang mit den eigenen Gefühlen gewesen seien.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
catharsis esthetics Aristotle Poetics theater theory philology literature theory
Schlagwörter
(Deutsch)
Katharsis Wirkungsästhetik Aristoteles Poetik Theaterwissenschaft Philologie Literaturtheorie
Autor*innen
Rainer Guggenberger
Haupttitel (Deutsch)
Philologische Deutungsmuster in den Katharsis-Diskursen der Theater- und Literaturwissenschaft im deutschsprachigen Raum und ihre Bezugnahme auf die aristotelische Poetik
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
143 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Stefan Büttner
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.21 Griechische Philosophie, römische Philosophie ,
08 Philosophie > 08.41 Ästhetik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.82 Dramatik ,
18 Einzelne Sprachen und Literaturen > 18.42 Klassische griechische Literatur ,
24 Theater > 24.03 Theorie und Ästhetik des Theaters
AC Nummer
AC10783154
Utheses ID
24287
Studienkennzahl
UA | 340 | | |
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