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Linguistische Funktionsstörungen bei Demenzen
der Versuch einer Gegenüberstellung von Alzheimer Demenz und Vaskuläre Demenz
Beate Fessl
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Ira Claudia Gawlitzek
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.27336
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30047.17405.851861-5
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Vorliegende Arbeit möchte den Unterschied in der linguistischen Leistung bei Alzheimer Demenz und Vaskuläre Demenz beschreiben. Obwohl innerhalb der Demenzforschung ein offensichtlicher Schwerpunkt auf der Alzheimer Erkrankung liegt, gibt es dennoch vereinzelt Forschergruppen, die sich dieser Fragestellung ebenfalls annehmen. Allgemein kann festgehalten werden, dass die linguistischen Fähigkeiten bei beiden Demenzformen statistisch nicht signifikant voneinander abweichen. Wortfindungsstörungen, ein Phänomen, das gleich zu Beginn der Erkrankung in Erscheinung tritt, führen die Beeinträchtigungen an. Die verbale Flüssigkeit lässt sich erstaunlicherweise mit gesunden Kontrollpersonen vergleichen, zumindest was die absolute Wortanzahl pro Minute betrifft. Betrachtet man die Sprache genauer, so kann festgestellt werden, dass die Sprache von beiden Demenzformen wesentlich ärmer an Informationen ist. Man spricht von „leerer“ und inhaltsarmer Sprache, da Nomen oftmalig durch Pronomen ersetzt werden. Semantische Merkmale spielen eine wesentliche Rolle bei der Benennungsleistung, da unter anderem festgestellt wurde, dass der Verlust vom Wissen funktionaler Eigenschaften dazu führt, dass Tätigkeiten mit instrumentellen Charakter (inject) schlechter verarbeitet werden können als Tätigkeiten ohne instrumenteller Eigenschaft (blow). Bei Erzählungen hingegen ist auffällig, dass beide Gruppen den roten Faden einer Geschichte nicht beibehalten können. Pragmatische Fähigkeiten sind bei den beiden Demenzformen gleichermaßen beeinträchtigt, mehrere turn-takings werden benötigt, um Informationen effizient weitergeben zu können. Bearbeitet werden unter anderem auch der Einfluss von Gedächtnis, Wahrnehmung und psychischen Belangen auf die Sprache. Tatsächlich zeigen Alzheimer PatientInnen stärkere Einbußen im kurz- und mittelfristigen Gedächtnis, im Gegensatz dazu schneiden die PatientInnen mit Vaskulärer Demenz bei Planungsaufgaben und Aufmerksamkeitsprozessen schlechter ab. Auch eine Pseudodemenz spielt eine wesentliche Rolle – eine Depression, die aufgrund ihrer ähnlichen Symptome zur Demenz oftmals nicht erkannt wird.
Abstract
(Englisch)
Present diploma thesis tries to show differences of linguistic performances in Alzheimer´s Disease and Vascular Dementia. Although there is an apparent emphasis on the Alzheimer´s Disease within the whole dementia research, some research groups focused the same problem just like this diploma thesis. The general opinion is that linguistic abilities in both types of dementia present themselves in a similar vein. Anomia, a phenomenon which is one of the first disorders in dementia “leads” all impairments. Concerning the verbal fluency, the performances are comparable with those of healthy controls, at least the total words per minute. But when you look at the language in its entirety, you can see that the whole speech of demented persons is poorer on information. In the literature, the researchers call this phenomenon “empty speech”. Nouns often are replaced by pronouns, which is a fact influenced by anomia. Semantic distinguish marks assume an important role when persons have to name objects or activities: Demented persons lose the knowledge of functionality of objects; this phenomenon leads to the problem of poor naming of instrumental objects. When you look at stories which are told of demented persons, you will find many differences compared to healthy controls. Demented persons are not capable to keep the central theme in mind and report many unimportant details. They have to use more turn-takings in dialogues to transport the information to the conversational partner. In this diploma thesis, the influence of memory, perception and depression is discussed. De facto, patients who suffer from Alzheimer´s Disease indicate more disturbances in the short- and middle-term memory. However persons with Vascular Dementia do have more problems in planning and attention tasks. Even pseudo-dementia plays a major role than many people think. Because of many similar symptoms diagnosticians confuse dementia with depression.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Alzheimer's Disease Vascular Dementia Neurolinguistics Patholinguistics
Schlagwörter
(Deutsch)
Alzheimer Vaskuläre Demenz Linguistische Fähigkeiten Neurolinguistik Patholinguistik
Autor*innen
Beate Fessl
Haupttitel (Deutsch)
Linguistische Funktionsstörungen bei Demenzen
Hauptuntertitel (Deutsch)
der Versuch einer Gegenüberstellung von Alzheimer Demenz und Vaskuläre Demenz
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
96 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Ira Claudia Gawlitzek
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.35 Neurolinguistik ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.69 Sprachwissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC10782056
Utheses ID
24442
Studienkennzahl
UA | 328 | | |
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