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Moderne Musik in Südostafrika
Entwicklungen zwischen Innovation und Parallelen zu älterer Musik
Yohana Malamusi
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Gerhard Kubik
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.27385
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29857.16050.665065-0
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die hier präsentierte Arbeit erstellt einen chronologischen Ablauf zur Entwicklung neuer Musik im subsaharanischen Afrika vom 20. bis in das 21. Jahrhundert. Im Brennpunkt stehen die Länder Malawi, Zambia und Zimbabwe in Südostafrika. Es werden hier sozio-kulturelle sowie historische Prozesse analysiert, die dazu führten, dass gegen Mitte des 20. Jahrhunderts in diesen Ländern neue Musik-Stile entstanden sind. Die Auswahl dieser Länder erfolgt aus historischen und kulturellen Gründen zusammen mit der daraus resultierenden Verknüpfung des Musikmarktes. Der Bezug zu älteren Musikformen wird häufig hergestellt; es werden Vergleiche gezogen zu älterer Musik, die uns durch schriftliche Quellen sowie im 20. Jahrhundert durch Audio-Quellen bekannt ist. Es stellte sich heraus, dass ältere Elemente aus der afrikanischen Musik häufig in der Form und im Stil re-kontextualisiert werden; das bedeutet dass Musik oder Tänze aus präkolonialen Zeiten, welche damals nur bei bestimmten Zeremonien gespielt wurden, sich in einem zeitgenössischen Kontext wiederfinden. Es werden Beispiele angeführt, die von mbira-Musik Shona-sprachiger Gruppen in Zimbabwe bis zur Politisierung von älterer Musik und von Tänzen in Malawi reichen, die dann mit dem Begriff mbumba bezeichnet wurden. Hierbei spielte die Politik eine wesentliche Rolle zur Aufbewahrung älterer Musik-Formen, auch wenn der primäre Grund war, die ältere Musik als politisches Instrument zu benützen. Durch den Revival der meisten von den kolonialen Regierungen verbotenen Musik und der Tänze sollte ein nationalen Bewusstsein gebildet werden. Weitere Musik-Genres wie der Benga oder Sungura entstanden durch den Einfluss von lateinamerikanisch inspirierter Musik aus der Kongo-Region. Stile wie Rumba oder Chachacha wurden anfangs des 20ten Jahrhunderts im Kongo durch Schallplatten eingeführt; gleich danach entstanden lokale Stile, die von dieser Musik inspiriert wurden. Neuen Medien im 20ten Jahrhundert wie das Radio und die Tonträger waren ein wichtiger Faktor, der zur Verbreitung von Musik-Stilen sowie auch in späterer Folge zur Entwicklung neuer Stile in anderen Regionen beitrug. Als wichtigstes Instrument gilt die Gitarre; sie spielte eine sehr entscheidende Rolle in der Entstehung neuer Musik. Aus der Begegnung mit diesen populären Musikformen, die hauptsächlich in urbanen Zentren weit verbreitet waren, entstand eine eigene Jugend-Kultur, die darauf aus war, diese neue Musik zu spielen. Mangels dafür geeigneter Musikinstrumente, so wie sie ihre Vorbilder hatten, fingen die Jugendlichen an, diese selbst zu bauen. Aus diesen Versuchen heraus entstand, wie in der Literatur oft zitiert wird, die neo-traditionelle Musik. Die meist selbst-gebastelten Gitarren, Banjos, Bass, Schlagzeug etc. waren vom Klang her nie wie die fabrikhergestellten Instrumente. Dies bewirkte, dass die Musik, welche die Jugendlichen nachzuahmen versuchten, ganz anders klang, und so entstanden wieder neue Stile. Neue Techniken führten zu Innovationen, wie die Einführung des Keyboards und elektronischer Equipments zu Herstellung digitaler Musik. Aber auch in Zeiten der Globalisierung versuchen einige Musiker in Südostafrika den Bezug zu älteren Musikformen immer wieder herzustellen.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
African Music Popular Music Zimbabwe, Malawi
Schlagwörter
(Deutsch)
Afrikanische Musik Popular Musik Malawi Zimbabwe,Zambia
Autor*innen
Yohana Malamusi
Haupttitel (Deutsch)
Moderne Musik in Südostafrika
Hauptuntertitel (Deutsch)
Entwicklungen zwischen Innovation und Parallelen zu älterer Musik
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
89 S. : Ill., Kt., Notenbeisp.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Gerhard Kubik
Klassifikation
24 Theater > 24.68 Musikformen, Musikgattungen: Sonstiges
AC Nummer
AC10796318
Utheses ID
24484
Studienkennzahl
UA | 316 | | |
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