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Vom Versuch, eine_n Golem zu lieben
Andrea Wolf
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Johann Dvořák
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.27480
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29276.20151.506253-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Hauptakteur_innen dieser Arbeit sind Golems und Cyborgs sowie ihre Schöpfer_innen. Gewöhnlich stehen sie in einer asymmetrischen Machtbeziehung zueinander, in der die_der Golem oder Cyborg die Befehle der_s Schöpfer_in auszuführen verpflichtet ist. Diese Arbeit soll einen Versuch darstellen, eine andere Form der Beziehung zwischen den beiden zu entwerfen, in der die Möglichkeiten und Fähigkeiten des Gegenübers helfen, gesellschaftliche Grenzen zu überschreiten und eigene Potentiale zu wecken. Mich einerseits auf jüdische* Traditionen beziehend und andererseits aus posthumanen und feministischen Cyborgtheorien schöpfend, konzentriere ich mich zunächst auf die Charakterisierung und Beschreibung von golemschen und cyborgschen Lebensrealitäten. Daraus ergibt sich ein vielseitiges Bild, an dem Verallgemeinerungs- und einfache Definitionsversuche abprallen. Durch die Analyse bereits vollführter Definitionen zeige ich auf, dass diese aus dem Wunsch nach Abgrenzung und Beschränkung entstammen. Denn Golems und Cyborgs drohen auf die unmittelbare Umgebung ihre Unbestimmbarkeit auszustrahlen, welche anzunehmen die eigene Identität befragen hieße. Bei genauerem Blick werden Zuschreibungen durch die Vielgestaltigkeit von Golems und Cyborgs radikal in Frage gestellt. Cyborgs und Golems stellen Vermischungen gegensätzlicher Prinzipien dar. In ihnen vereinen sich Widersprüche, wodurch sie zu Mediator_innen werden. Ihre Umgebung und insbesondere ihre Schöpfer_innen können genau dies von ihnen lernen, nämlich Spannungen aufzulösen angesichts der Tatsache, dass entgegengesetzte Ideen sehr wohl kombinierbar sind. In Auseinandersetzung mit dem_r Golem oder Cyborg erlangen tradierte Konzepte der Gegensätzlichkeit samt den ihnen inhärenten Machtverhältnissen Beweglichkeit. Gemeinsam mit dem Geschöpf kann die_der Schöpfer_in herausfinden, wie diese neu gewonnenen Freiheiten genutzt werden können, statt sie als destabilisierende Bedrohung zu erfahren.
Abstract
(Englisch)
The thesis' title can be translated as followed „On Learning to Love a Golem“. It is about the relationship between Golems or Cyborgs and their creators. Usually this relationship is organised asymmetrically. That means that the created Golem or Cyborg is obliged to fulfil his_her creator's demands. I tried to search for other options than this potentially violent model. Following Golems' and Cyborgs' immanent ambivalency (concerning sources of energy, gender, construction methods etc.) I suggest not to define them. This way of liberation can have a similar effect on their creators as well. The same borders which can hardly – ie. only inappropriate and insufficiently – be applied on the living realities of Golems and Cyborgs also put restrictions onto the lives of the creators and the environment they live in. Golems and Cyborgs can show for both themselves and their creators that definitions and their built-in borders do not correspond with realities but are imposed on them in order to maintain and guarantee certain power relations. Together – creators and their Golems or Cyborgs – they can release each other from intended roles and find security not in given images but in an equally-based relationship.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Golem Cyborg Creation Literature Identity Relationship
Schlagwörter
(Deutsch)
Golem Cyborg Schöpfung Literatur Identität Beziehung Vermischung
Autor*innen
Andrea Wolf
Haupttitel (Deutsch)
Vom Versuch, eine_n Golem zu lieben
Paralleltitel (Englisch)
On learning to love a Golem
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
132 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Johann Dvořák
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.38 Ethik ,
11 Theologie > 11.20 Judentum: Allgemeines
AC Nummer
AC10788782
Utheses ID
24566
Studienkennzahl
UA | 067 | 379 | |
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