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The Single Economic Entity Doctrine and corporate group responsibility in European Antitrust Law
Nada Ina Stefanie Pauer
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Rechtswissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Florian Schuhmacher
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.27637
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30357.87907.792453-8
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Beurteilung von wirtschaftlich miteinander verbundenen Unternehmen gehört zu den umstrittensten Themen des europäischen Kartellrechts. Das von den europäischen Institutionen hierfür entwickelte Konzept der ‘wirtschaftlichen Einheit’ wirft dabei viele Fragen auf. Nach diesem Konzept werden rechtlich selbständige Unternehmen, die einen gewissen Grad wirtschaftlicher Integration erreicht haben, für die Anwendung der Wettbewerbsbestimmungen als Einheit betrachtet. Aufgrund dieser legalen Fiktion ist es einerseits möglich, rein unternehmensinterne Vereinbarung vom generellen Kartellverbot des Art 101 (1) AEUV auszunehmen. Andererseits wird die Doktrin in zunehmendem Ausmaß von EuGH und europäischer Kommission dazu verwendet rechtswidriges Verhalten innerhalb eines Konzerns einer anderen, regelmäßig der ‚beherrschenden’ Muttergesellschaft, zuzurechnen. Besonders in der jüngeren Praxis hat sich gezeigt, dass die europäischen Institutionen dabei nicht immer in konsistenter Weise vorgehen und unter dem Deckmantel einer effektiven Durchsetzung der Wettbewerbsbestimmungen nicht nur allgemeine Grundsätze des Gesellschaftsrechts, sondern auch rechtsstaatliche Garantien der betroffenen Unternehmen unberücksichtigt lassen. Nach einem Überblick der einschlägigen Rechtsprechung zum Prinzip der wirtschaftlichen Einheit untersucht die vorliegende Arbeit daher die Praxis der europäischen Kommission sowie des Gerichtshofs aus rechtsdogmatischer Sicht. Während dies notwendigerweise auch eine Diskussion der Anwendung des sogenannten „Konzernprivilegs“, das die Ausnahme rein unternehmensinterner Vorgänge vom Anwendungsbereich des Kartellverbots kennzeichnet, miteinschließt, stellt die kritische Beurteilung der kartellrechtlichen Haftungszurechnung zwischen Konzernunternehmen den Kern der Analyse dar. Ziel der Arbeit ist aufzuzeigen, wie die wirtschaftliche Finanzkraft hinter Kartellverstößen berücksichtigt werden kann, während den betroffenen Unternehmen unter Wahrung ihrer Verfahrensrechte gleichzeitig Anreize gegeben werden können, in Zukunft wettbewerbswidrige Verhaltensweisen hintanzuhalten. In Anbetracht der Tatsache, dass Konzerne meist mit mehreren Jurisdiktionen gleichzeitig konfrontiert sind, ist es dabei essentiell, die Auswirkung europäischer Rechtsprechung auch auf internationaler Ebene zu untersuchen.
Abstract
(Englisch)
The assessment of legally independent, but economically associated undertakings is one of the most contentiously debated issues of European antitrust law . The reasons for companies to form a corporate group vary depending on the relevant legal conditions, which are essentially determined by corporate law. In order to consider this legal phenomenon for the enforcement of the competition provisions, the European institutions have developed the concept of a ‘single economic entity’. Under this doctrine, legally separate companies that have reached a certain level of economic integration are treated as a ‘single entity’ for the purpose of applying the competition provisions. In relation to Art 101 (1) TFEU, spelling out the general ban on cartels, it is vital to assess the criteria of a ‘single economic entity’ for two distinct legal issues. On the one hand, the concept is used to determine in which instances agreements between companies of a corporate group may be exempted from the provision’s application scope. On the other hand, the concept has increasingly been applied by the competition authorities for attributing conduct and liability between companies of a corporate group. This thesis aims to clarify under which circumstances such an attribution of conduct and liability between companies of a corporate group is appropriate under general legal principles of European Union, as well as corporate law. For this purpose, the current application of the ‘single economic entity’-doctrine by the European competition authorities will be critically reviewed. Finally, this analysis intends to demonstrate how possible inconsistencies may be overcome by drawing up a framework of analysis that fosters an effective enforcement of the competition provisions and at the same time protects the concerned companies’ procedural rights.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
the single economic entity doctrine corporate group responsibility
Schlagwörter
(Deutsch)
wirtschaftliche Einheit kartellrechtliche Konzernhaftung
Autor*innen
Nada Ina Stefanie Pauer
Haupttitel (Englisch)
The Single Economic Entity Doctrine and corporate group responsibility in European Antitrust Law
Paralleltitel (Deutsch)
Die wirtschaftliche Einheit und Konzernhaftung im europäischen Kartellrecht
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
272, IX, 2 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Josef Aicher ,
August Reinisch
Klassifikation
86 Recht > 86.29 Wettbewerbsrecht, Kartellrecht
AC Nummer
AC10812377
Utheses ID
24695
Studienkennzahl
UA | 783 | 101 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1