Detailansicht

"Von überraschend gewohnter Absurdität"
humoristisches Potential der Satire ; Elemente, Techniken und Strukturen humoristischer Darstellung am Beispiel des Films "Muttertag"
Michaela Dürmoser
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Wolfgang Duchkowitsch
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.27814
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29187.58376.619455-1
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Satire wird im Allgemeinen als dem Angriff dienende Komik beschrieben – doch wie kann es dieser Form des Humors gelingen, dass Kritik an menschlichem Verhalten zu Erheiterung führt? Wenngleich sich diese dem ungarischen Philosoph Arthur Koestler zufolge nicht in schallendem Gelächter äußert, so führt satirisch aufbereiteter Humor im Sinne einer intellektuellen Herausforderung jedoch zu stiller, innerer Freude. Doch wie können sich ebendiese, die Form eines Rätsels annehmenden humoristischen Inhalte, welche sich an den reinen Intellekt wenden, gestalten? Und was verlangt bzw. setzt satirisch präsentierter Humor seitens der Rezipienten voraus, um von diesen auch als solcher wahrgenommen werden zu können? Thema der vorliegenden Arbeit ist die Auseinandersetzung mit den humoristischen Elementen, Techniken und Darstellungsformen der Satire. Um das humoristische Potential – und damit den humoristischen Charakter – satirischer Darstellungen umfassend zu beleuchten, werden anhand des 1994 erschienen Films Muttertag jene Elemente und Strukturen ausfindig gemacht, welche der humoristischen Wahrnehmung satirisch aufbereiteter Inhalte dienen bzw. diesen einen komischen Charakter verleihen. Wenngleich lange Zeit zahlreiche humortheoretische Ansätze und Theorien überwiegend in der Psychologie angesiedelt waren, so entstanden jedoch auch Werke, welche sich der Problematik aus sozialwissenschaftlicher Perspektive nähern. So entwarf etwa Arthur Koestler dessen Theorie des schöpferischen Aktes, in welcher der von ihm geprägte Begriff der Bisoziation von zentraler Bedeutung ist, Henri Bergson hingegen erkennt in dessen Komiktheorie die Ursache des Komischen stets in einem das Lebendige überdeckenden Mechanismus. Die Ansätze der beiden Philosophen dienen im Rahmen der quantitativen Analyse als wesentliche Grundlage für die Kategorisierung humoristischer Elemente, sowie deren strukturelle Beschreibung und die Erarbeitung davon eventuell ableitbarerer Erfordernisse, welche von Rezipienten vorausgesetzt werden und diese erst zur humoristischen Wahrnehmung befähigen können, in der qualitativen Analyse des Films Muttertag. Für den kleinen Bereich des Spektrums Humor, entstand im Rahmen dieser Arbeit ein Erklärungsversuch des komischen Charakters satirischer Darstellungen, welcher in besonderem Maße in der Interaktion verschiedener humoristischer Elemente wurzelt. Wenngleich eine umfassende – das gesamte satirische Potential berücksichtigende – humoristische Wahrnehmung satirischer Darstellung spezifische Voraussetzungen seitens der Rezipienten verlangt, so kann Erheiterung jedoch auch ohne deren Vorhandensein stattfinden. Dies kann mit den aus der Analyse resultierenden Ergebnissen, welche die Möglichkeit humoristischer Wahrnehmung auf unterschiedlichen Ebenen – nämlich auf der Ebene des Intellekts, der Ebene des Affekts sowie der Ebene der persönlichen Anknüpfungspunkte – verdeutlichen, begründet werden.
Abstract
(Englisch)
Satire is generally considered to pursue the intention to attack – but then, how can this form of humor achieve to amuse by criticizing human behavior? According to the Hungarian philosopher Arthur Koestler joy – which he considers to evolve from an intellectual challenge – may not occur in a gale of laughter, but may very well lead to quiet, inner delight. But then, how is this form of humor, which purely addresses the intellect, shaped? And can we detect certain preconditions which satirically presented humor requires from the audience in order to be discovered as such? In working toward an answer to these questions, this paper examines the structures, techniques and elements applied to representations of humor. For the purpose of thoroughly (dis-)covering the humorous potential – and thus the comical character – of satirical presentations, the elements and structures that serve humor appreciation are being traced within the movie Muttertag (1994). Even though research on humor has been retained as a central feature of psychological theories for quite a long time, various approaches have now been developed within socio-scientific disciplines. These attempts at finding an understanding of humor have been made, for instance, by Arthur Koestler, who introduced the term of bisoziation in the context of his Theory of the Act of Creation, or Henri Bergson, who argues that humor is caused by mechanism covering the vivid at all times. The approaches of these two philosophers constitute the foundation of this study – not only in order to detect specific categories of humor presentations in the context of the quantitative analysis, but also in connection with the structural description of humorous elements applied for humor perception. Furthermore, the examination of the necessary conditions that enable recipients to comprehend humor derives from these very approaches. In the context of this paper an attempt at understanding the humorous character of a small range of the phenomenon that is humor is being established, mainly founded on the insight into humor perception as being based on the interaction of various humorous elements. Even though there are certain essential conditions to be found that are (jointly) responsible for humor appreciation (i.e. the full comprehension of humorous presentations), amusement still may arise even if none of these preconditions can be assumed. This is explained by the results obtained in the analysis, which show that humor appreciation may occur at various levels – namely at the intellectual level, the affective level, as well as the level of subjective starting points.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
humor comic satire intellect
Schlagwörter
(Deutsch)
Humor Komik Satire Intellekt
Autor*innen
Michaela Dürmoser
Haupttitel (Deutsch)
"Von überraschend gewohnter Absurdität"
Hauptuntertitel (Deutsch)
humoristisches Potential der Satire ; Elemente, Techniken und Strukturen humoristischer Darstellung am Beispiel des Films "Muttertag"
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
166 S. : Ill., graf. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Duchkowitsch
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.37 Film, Video ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.99 Kommunikationswissenschaft: Sonstiges
AC Nummer
AC10916207
Utheses ID
24854
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1