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Zu Einstellung und Einfluss der Eltern auf die Sportwahl Fußball ihrer Töchter
Manuel Jakob Eichwalder
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Sportwissenschaft und Universitätssport
Betreuer*in
Rosa Diketmüller
DOI
10.25365/thesis.28037
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29893.85839.150769-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Es existieren bereits etliche Arbeiten und Studien, die sich mit dem Thema des Frauenfußballs beschäftigen (Vgl. Marschik, 2003; Diketmüller, 2006; Leibetseder, 1997; Helnwein, 2009; Kutler 1998) und auch darüber, wie Verhalten und auch sportliches Verhalten in Familien weitergegeben werden bzw. wie solche Sozialisationsvorgänge stattfinden. (vgl. Heinemann, 1998; Zinnecker, 1994; Würth, 2001). In der Literatur zeigt sich, dass die Eltern eine tragende Rolle in der Geschlechter- und auch der Sportsozialisation innehaben und besonders beim Einstieg in den Sport, als „GestalterInnen sportbezogener Lebensbedingungen“ (Würth 2001, S. 61) bedeutsam sind. Außerdem bleiben Eltern über längere Zeiträume wichtige Personen für die sportliche Betätigung ihrer Kinder, da sie als UnterstützerInnen, in vielen verschiedenen Bereichen (wie z.B. der instrumentellen, emotionalen, informationellen,... Unterstützung) auftreten und so ihre Kinder weithin beeinflussen. Daher lässt sich annehmen, dass die Eltern auch grundsätzlich Einfluss darauf haben, in welchen Sportarten ihre Kinder aktiv sind bzw. sein werden.
Es sind also sowohl die Teilbereiche des Frauenfußballs, als auch der familiären Sozialisationsvorgänge untersucht worden, aber es liegen noch keine Studien darüber vor, wie Eltern die Teilnahme ihrer Töchter am Fußballsport (einer, in unserer Gesellschaft, traditionell männlich dominierten Sportart) sehen und welche Einflüsse sie darauf nehmen.
Anhand qualitativer Interviews mit Eltern von Fußball spielenden Mädchen, wurden im empirischen Teil dieser Arbeit, die Hintergründe erörtert, die hinter dem Fußball-Engagement der Mädchen liegen.
Die Ergebnisse zeigen auf, dass die Eltern sich vor dem Engagement ihrer Tochter nicht mit dem Thema „Frauenfußball“ beschäftigt haben, aber im Nachhinein großes Interesse daran entwickelten. Es zeigten sich auch allgemein ‚Vorurteile’ gegen die Teilnahme der Tochter in einem Fußballverein, die auf unterschiedliche Begründungen zurückzuführen sind. Es sollen hier exemplarisch Ängste gegen Vorurteile im Bekanntenkreis genannt werden, aber auch, dass der Fußball ein Männersport sei, oder Befürchtungen, die Tochter könnte sich in ihrem Verhalten durch den engen Kontakt zu einer Bubenmannschaft verändern. Es lässt sich in den Interviews aber erkennen, dass diese Ängste entweder zu Unrecht bestanden haben und nicht eingetreten sind, oder dass sich die Ansichten der Eltern aufgrund der gemachten Erfahrungen verändert haben.
Es zeigten sich also durchaus Vorbehalte gegenüber „geschlechtsuntypischem“ Sportverhalten, gerade bei der eigenen Tochter, aber – und das ist die positive Seite dieser Diplomarbeit – auch, dass alle Vorurteile und Bedenken sich durch die aktive Beteiligung der Tochter an diesem Sport verflüchtigt haben und ins Gegenteil umgekehrt wurden.
Als eine Schlussfolgerung dieser Arbeit könnte man nun fordern, dass gerade diese positiven Erfahrungen von Eltern, deren Töchter Fußball spielen, in die Öffentlichkeit getragen werden sollte, um die weithingehend existierende Meinung: „Fußball sei ein reiner Männersport und sei deshalb nichts für Frauen“ einerseits zu widerlegen, bzw. die Angst, vor Veränderungen „typischer Frauen“ zu „Mannsweibern“ oder gar zu „homosexuellen Frauen“ zu nehmen und auch damit aufzuzeigen, dass es die „typische (heteronormative) Frau“ gar nicht geben muss, sondern, dass es, sowohl bei Frauen als auch bei Männern, um eine individuelle Entwicklung nach individuellen Begabungen, Leistungsfähigkeiten und Talenten gehen sollten.
Abstract
(Englisch)
Many papers already deal with the task of women playing soccer or how parents influence the athletic attitude of their children. The social research shows us, that parents have an outstanding part in the gender specific socialisation of their children. The parents also influence the participation in sports, because of their emotional and financial support of their daughters.
Now this paper deals with the question about the parent’s estimation of their daughters playing an all-male-sport like soccer (is seen in our society).
For this study three parents of soccer playing girls were interviewed and they were afraid of typical prejudices of a girl playing an all-male-sport; e.g. like changing the (female) behaviour of their daughters, only because of playing this game with other boys. But these attitudes changed with the positive experience of their daughters.
The conclusion of this work should be, that the existance of an „typical (wo)man“, doing „typical women sports“ isn`t important. The human being should life after his/her own abilities and talents independend of their sexes.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
sportive socialisation process parental influence women`s soccer
Schlagwörter
(Deutsch)
Sportsozialisation Elterneinfluss Mädchenfußball
Autor*innen
Manuel Jakob Eichwalder
Haupttitel (Deutsch)
Zu Einstellung und Einfluss der Eltern auf die Sportwahl Fußball ihrer Töchter
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
140 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Rosa Diketmüller
AC Nummer
AC10847581
Utheses ID
25053
Studienkennzahl
UA | 190 | 482 | 313 |
