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Young-Hae Chang Heavy Industries: "Art is futile"
das Reale dem Realitätsprinzip entreißen! Das Bild dem Repräsentationsprinzip entreißen
Nina Maria Leisch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Norbert Bachleitner
DOI
10.25365/thesis.28132
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30334.68137.575070-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Der vorliegende Text legt einen Überblick über das künstlerische Schaffen des Duos und Paares Young-Hae Chang Heavy Industries beziehungsweise eine Analyse dessen Werks vor. Bei den Autoren beziehungsweise Urhebern handelt es sich um Young-Hae Chang und Marc Voge. Da das Gesamtwerk verhältnismäßig umfangreich ist, werden hier nur einige signifikante Stücke besprochen. Im Großen und Ganzen wurde versucht, das Medium, innerhalb dessen die Künstler agieren, in die Analyse mit einzubeziehen, nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass die Autoren dies ebenso tun. Es handelt sich also um einen Abriss der Mediengeschichte unter teilweiser Bezugnahme auf deren avantgardistische Vorläufer.
Die Arbeit gliedert sich folgendermaßen: medienhistorische Entwicklung, künstlerische Vorläufer, avantgardistische Strömungen, und schließlich die Betrachtung des Werks selbst. Zur Seite gestellt werden dem philosophische Thesen unter anderem von Jean Baudrillard und Michel Foucault. Wesentlich ist auch Boris Groys beziehungsweise dessen Arbeit Das kommunistische Postskriptum. Auf Ebene der Medientheorie und -historie sowie der diversen avantgardistischen Strömungen, die als Einflussfaktoren angesehen werden dürfen, sind die Arbeiten von Dieter Daniels und Christiane Heibach. Konkrete Poesie und Konzeptkunst werden ebenso als Vergleichsmomente herangezogen, wie Parallelen zu jenen Künstlern verortet werden, die das Duo selbst als Inspirationsquelle anführen, darunter: Jorge Louis Borges, Ezra Pound, Marcel Duchamp und Andy Warhol.
Da Young-Hae Chang Süd-Koreanerin ist und Marc Voge Nord-Amerikaner, spielt das Verhältnis Nord- Südkorea eine wesentliche Rolle. Darüber hinaus wird generell mehr als suggestiv Stellung bezogen zu politischer Repression und Krieg zum Fremd-Sein und zur Assimilation beziehungsweise zur Nötigung dazu. Zudem wird “Vergewaltigung” im weitesten Sinn des Wortes thematisiert. Nicht nur durch Staat und Politik, sondern auch im Sinne des Geschlechter-Verhältnisses, der körperlichen beziehungsweise gesellschaftlichen Gewalt, die mehrheitlich von Seite eines Mannes gegenüber einer Frau ausgeübt wird. Weiters finden sich zahlreiche Paraphrasen grundmenschlicher Bedürfnisse und Erwartungen, sowie mannigfache Betrachtungen partnerschaftlicher Liebesbeziehungen, die stets ironisch komisch kommentiert werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das hier erörterte Schaffen durchaus in der Tradition eines Woody Allen gelesen werden kann. Allerdings thematisch breiter gefächert, sowie mit einem höheren Grad an Ironisierung ausgestattet.
Aufgrund der Verschmelzung unterschiedlicher Medien (Text, Musik, „Film“, Bild) als intermediales beziehungsweise als interdisziplinäres bezeichnen, dies ist wiederum eine vordergründige Parallele zur Konzeptkunst. Es ist zudem gespickt mit zahlreichen intertextuellen Verweisen. Weit auffallender ist allerdings die einer Vielzahl der Arbeiten innewohnende Dualität hinsichtlich des Spiels zwischen Realität und Fiktion. Bewerkstelligt wird dies unter anderem mittel eines hohen Grades an Ironisierung sowie mit einem Hang zum Phantastischen. Daher dient Jean Baudrillards Frage nach dem Realitätsprinzip der Arbeit als abschließender Vergleich, um letztlich seine Ideen mit jenen der Kunstschaffenden zu einen.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Deutsch)
Web-Art Medienkunst
Autor*innen
Nina Maria Leisch
Haupttitel (Deutsch)
Young-Hae Chang Heavy Industries: "Art is futile"
Hauptuntertitel (Deutsch)
das Reale dem Realitätsprinzip entreißen! Das Bild dem Repräsentationsprinzip entreißen
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
128 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Norbert Bachleitner
Klassifikation
20 Kunstwissenschaften > 20.00 Kunstwissenschaften: Allgemeines
AC Nummer
AC10857682
Utheses ID
25138
Studienkennzahl
UA | 393 | | |