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Das Leben und Wirken des Journalisten Moriz Szeps (1834 - 1902)
ein Beitrag zur Geschichte des Wiener Judentums im 19. Jahrhundert
Nathalie Beer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Klaus Samuel Davidowicz
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.28187
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29421.92084.709160-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Masterarbeit widmet sich dem jüdischen Journalisten Moriz Szeps (1834-1902), welcher im Jahre 1854 aus Galizien nach Wien kam und innerhalb einiger Jahre zu einem der mächtigsten und einflussreichsten Wiener Journalisten wurde. Anfangs bei der volkstümlichen „Morgen-Post“ als Chefredakteur angestellt, revoltierte er 1867 gegen den Eigentümer des Volksblattes und gründete 1867 mit Arbeitskollegen das „Neue Wiener Tagblatt“, welches zeitweise die meistgelesene Zeitung Wiens war. Moriz Szeps war ein liberaler, antiklerikaler und progressiver Journalist, welcher aufgrund seiner Artikel des Öfteren in Konflikt mit Vertretern der österreichischen Regierung geriet. Er war ein guter Freund und Vertrauter des Kronprinzen Rudolfs, dessen Artikel er in seiner Zeitung drucken ließ und mit dem er bis zu Rudolfs Selbstmord im Jahre 1889 in Briefkontakt stand. 1886 verließ Moriz Szeps nach Zwistigkeiten mit der Aktiengesellschaft „Steyrermühl“ das „Neue Wiener Tagblatt“ und gründete das „Wiener Tagblatt“, welches allerdings in der Presselandschaft Wiens nie richtig Fuß fassen konnte. Moriz Szeps war Mitbegründer des Journalisten- und Schriftstellervereins „Concordia“. Er förderte zeitlebens Künstler und Wissenschaftler und in seinem Palais in der Liechtensteinstraße fand sich die kulturelle und intellektuelle Elite Wiens ein. Seine Ehefrau Amalia unterhielt dort einen Salon, welcher sich großer Beliebtheit erfreute. Moriz Szeps verfügte über zahlreiche internationale Kontakte und Beziehungen, besonders zum republikanischen Frankreich. Moriz Szeps forderte eine politische und kulturelle Annäherung Österreich- Ungarns an Frankreich und sah in der zu starken Anlehnung Österreichs an das Deutsche Kaiserreich eine Gefahr für die Habsburgermonarchie. Neben den Konflikten mit den österreichischen Behörden, hatte Moriz Szeps mit dem stärker werdenden Antisemitismus im 19. Jahrhundert in Wien zu kämpfen. Der deutschnationale und antisemitische Politiker Georg von Schönerer strebte im Jahr 1884 einen Ehrenbeleidigungsprozess gegen Moriz Szeps an, in welchem Moriz Szeps zu vierzehn Tagen Haft verurteilt wurde. Moriz Szeps unterstützte zeitlebens die Armen und gründete im Jahre 1900 die populärwissenschaftliche Wochenzeitschrift „Das Wissen für Alle“, welche sich der Volksbildung verschrieben hatte. Moriz Szeps war einer der bedeutendsten Wiener Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Neben seiner journalistischen Tätigkeit, sind vor allem seine Bemühungen zur Bewahrung des Wienerwaldes und zur Errichtung der ersten Hochquellwasserleitung Wiens zu betonen. Auch sein Kampf gegen den Antisemitismus Ende des 19. Jahrhunderts in Wien ist zu würdigen, wenngleich dieser als vergebens betrachtet werden kann. Moriz Szeps verstarb im Jahr 1902 verarmt in Wien.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Moriz Szeps Wiener Judentum Wiener Presse Neues Wiener Tagblatt Wiener Tagblatt Concordia Kronprinz Rudolf Georg von Schönerer Das Wissen für Alle Berta Zuckerkandl Antisemitismus
Autor*innen
Nathalie Beer
Haupttitel (Deutsch)
Das Leben und Wirken des Journalisten Moriz Szeps (1834 - 1902)
Hauptuntertitel (Deutsch)
ein Beitrag zur Geschichte des Wiener Judentums im 19. Jahrhundert
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
164 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Klaus Samuel Davidowicz
Klassifikationen
15 Geschichte > 15.36 Europäische Geschichte 1815-1914 ,
15 Geschichte > 15.60 Schweiz, Österreich-Ungarn, Österreich ,
15 Geschichte > 15.96 Geschichte des jüdischen Volkes außerhalb des Staates Israel
AC Nummer
AC10858378
Utheses ID
25186
Studienkennzahl
UA | 066 | 839 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1