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Vegetationskundliche Langzeitbeobachtungen zur natürlichen Waldentwicklung nach Windwurf
20 Jahre Forschungsfläche Edelwies im Wildnisgebiet Dürrenstein
Julia Kirchstetter
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Wolfgang Willner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.28303
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30221.35203.153054-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Belassene und vom Menschen unberührte Waldflächen oder gar Urwälder wie der Urwald Rothwald sind in Mitteleuropa selten, sie haben aber eine große Bedeutung als Ökosystem mit hoher Diversität und für die Forschung langjähriger Sukzessionsvorgänge. Die Untersuchungen in dieser Arbeit beschäftigen sich mit einem seit gut 20 Jahren belas-senen Fichten-Tannen-Buchen-Mischwald der submontan/montanen Höhenstufe, in dem nach dem Sturmtief „Wiebke“ im Jahr 1990 19 Probeflächen (10m x 10m) für Dauerbe-obachtungszwecke eingerichtet wurden. Seither wurden vier Datensätze anhand von Vegetationsaufnahmen nach Braun-Blanquet erhoben, deren Auswertungen Aufschluss über die Vegetationsentwicklung aufgrund von Änderungen in der Artenzusammensetzung und über die Veränderungen der Deckung von Kraut-, Strauch- und Baumschicht geben sollen. Zusätzlich wurden BHD (Brusthöhen-durchmesser) und Höhe der vier Hauptbaumarten (Buche, Fichte, Bergahorn und Tanne) für Auswertungen zur Verjüngung, zur Verbiss-Situation und zu Schäden durch Schneebruch erhoben. Die syntaxonomische Auswertung ergab eine Einteilung anhand der Charakterarten in 13 Klassen, von denen die Querco-Fagetea sowohl in der Artenanzahl, als auch in Deckungs- und Stetigkeitswerten allen anderen Klassen überlegen ist. Die für den untersuchten Stand-ort ausgewiesene Assoziation Adenostylo-glabrae-Fagetum der Klasse Querco-Fagetea konnte zusätzlich in schattseitige und sonnseitige Varianten gegliedert werden. Die Analyse mittels TWINSPAN ergab eine Teilung der Datensets (der Aufnahmen) in zwei Gruppen entlang des größten floristischen Gradienten, wobei eine Zuordnung dieser nach den Varianten übereinstimmt. Die Vegetation auf den Probeflächen entwickelte sich so, dass sich die Flächen ausgehend von der gelichteten Windwurffläche floristisch im Laufe der Jahre immer ähnlicher wurden. Dieser Trend der zunehmenden Bewaldung wird fortbestehen, wobei aufgrund der Vergra-sung durch die dominante Calamagrostis varia teilweise lichtere Stellen erhalten bleiben werden. Ein wesentliches Augenmerk wird auf die Schlagflurphase (Epilobietea angustifolii) gewor-fen, die sich auf belassenen Wäldern von geräumten und wieder bestockten Waldflächen unterscheidet, und die mit Ergebnissen aus Untersuchungen des Nationalparks Bayerischer Wald verglichen wird. Die Verjüngung verlief je nach Eigenschaft des Standortes (z.B. Boden, Topographie) und dem Vorhandensein von Altbäumen unterschiedlich. Die Buche dominiert die Forschungs-fläche Edelwies weit über allen anderen Hauptbaumarten Fichte, Bergahorn und Tanne. Die Verbiss-Situation konnte als gering beurteilt werden, ebenso Schäden an Bäumen in Folge von Schneedruck. Generell spielte während der Erstellung dieser Arbeit die Charakteristik des kleinflächigen Standortmosaiks auf der Untersuchungsfläche (wie es auch für den nahe gelegenen Urwald Rothwald bekannt ist) immer wieder eine Rolle als schwer zu bändigendes Untersuchungsobjekt.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Natürliche Walddynamik Windwurf TWINSPAN Dauerbeobachtung Verjüngung Vegetations-Klassifizierung
Autor*innen
Julia Kirchstetter
Haupttitel (Deutsch)
Vegetationskundliche Langzeitbeobachtungen zur natürlichen Waldentwicklung nach Windwurf
Hauptuntertitel (Deutsch)
20 Jahre Forschungsfläche Edelwies im Wildnisgebiet Dürrenstein
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
125 S. : graph. Darst., Kt.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Wolfgang Willner
Klassifikation
42 Biologie > 42.44 Pflanzengeographie, Pflanzenökologie, Pflanzensoziologie
AC Nummer
AC10847715
Utheses ID
25274
Studienkennzahl
UA | 438 | | |
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