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Seeing, blindness and illusion
a defense of the content view in perception
Christoph Wolfgang Franz Limbeck-Lilienau
Art der Arbeit
Dissertation
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Sven Bernecker
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.28311
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29522.19906.144360-3
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Das zentrale Problem der Dissertation ist die Frage, ob Wahrnehmungszustände einen Inhalt besitzen. Diskussionen über die Natur des Inhalts von Wahrnehmungen sind seit langem allgegenwärtig in der Philosophie der Wahrnehmung, aber jüngst entstand eine Debatte darüber, ob Wahrnehmungen überhaupt einen intentionalen Inhalt haben. Der Relationalismus verteidigt die Sicht, dass Wahrnehmungen keine Repräsentationen sind. Sie können nicht zutreffend oder unzutreffend sein. Sie haben keinen Inhalt, einen Inhalt der ihnen die Eigenschaft verleihen würde, die Welt richtig oder falsch zu repräsentieren. Dieser Relationalismus stellt den Intentionalismus grundsätzlich in Frage, also die Ansicht dass Wahrnehmungszustände einen intentionalen Inhalt haben, dass sie zutreffend oder unzutreffend sein können. Die Dissertation analysiert die verschiedenen Aspekte dieses Konflikts zwischen Relationalismus und Intentionalismus. Es ist die zentrale Behauptung der Dissertation, dass die relationalistische Erklärung der Wahrnehmung unzureichend ist. Eine Theorie des intentionalen Inhalts der Wahrnehmung ist notwendig, um die vielfältigen Aspekte der perzeptuellen Erfahrung erklären zu können, insbesondere Sinnestäuschungen. Der Relationalismus ist gezwungen, jene Fälle, in der die Wahrnehmung scheitert, auf Fälle von „Blindheit“ zurückzuführen, dass heißt auf Fälle in denen wir nicht in einer bestimmten Relation zu bestimmten Gegenständen und deren Eigenschaften stehen, auf Fälle also, wo wir gegenüber diesen Gegenständen und Eigenschaften blind sind. Einige Fälle von Wahrnehmungstäuschungen können tatsächlich auf diese Art des Scheiterns der Wahrnehmung reduziert werden, also auf Fälle wo wir gegenüber Gegenständen und deren Eigenschaften blind sind. Unser zentraler Kritikpunkt am Relationalismus ist, dass eine bestimmte Kategorie von Sinnestäuschungen so nicht erklärt werden kann. Zur Erklärung solcher geläufigen Sinnestäuschungen braucht man einen Begriff von unzutreffendem oder falschem Inhalt, einen Begriff von Fehlrepräsentation. Nur der Intentionalismus kann eine zufriedenstellende Erklärung solcher Sinnestäuschungen geben. Dem ersten, kritischen und gegen den Relationalismus gerichteten Teil der Dissertation wird eine positive Verteidigung des Intentionalismus und des Wahrnehmungsinhalts gegenüber gestellt. Dieser zweite Teil des Buches entwickelt zuerst eine teleosemantische Theorie des intentionalen Inhalts der Wahrnehmung. Es wird darin die Sicht verteidigt, dass der Inhalt von Wahrnehmungszuständen von deren kausalen Relationen abhangt, aber auch von den Funktionen von Systemen, die diese Zustände verwenden. Abschließend wird der Inhalt der Wahrnehmung als ein Russell´scher propositionaler Inhalt dargestellt. Die Dissertation argumentiert, dass so eine Auffassung von propositionalem Inhalt die relationalistischen Argumente gegen den intentionalen Inhalt der Wahrnehmung entkräftet. Wahrnehmung kann einen Inhalt haben und kann in einer direkten Relation zu externen Gegenständen und deren Eigenschaften stehen.
Abstract
(Englisch)
The central problem of the dissertation is the question whether our perceptual states have content. While debates about the nature of perceptual content have been common in the philosophy of perception, a recent discussion questioned whether perception has intentional content at all. Relationalism defends the view that perception is not a form of representation, that it cannot be accurate or inaccurate, that it does not have a content which would give to perception the ability to represent or misrepresent the world. Relationalism is a serious challenge for intentionalism, the view that perceptual states have intentional content and can be accurate or inaccurate. The present dissertation analyses the different aspects of this conflict between relationalism and intentionalism. The central claim of the book is that the relationalist explanation of perception is insufficient and that a theory of intentional content for perception is needed in order to explain the different aspects of perceptual experience, especially perceptual illusions. Relationalism must reduce cases where we fail to see to cases of blindness, i.e. cases where we do not stand in an appropriate relation to a certain object or property, cases where we are blind to that object or property. It will be claimed that certain cases of illusions can be explained as such cases of a failure to see due to blindness. But other types of illusions cannot be treated in the same way. It will be claimed that we need the notion of inaccurate (or false) content to explain at least a certain type of common perceptual illusions. It will also be claimed that only intentionalism can give a coherent explanation of such illusions. The critical part of the book against relationalism will be complemented by a positive defense of intentionalism and perceptual content. This second part of the book offers first a teleo-semantic account of the intentional content of perception. The view is defended here that the content of perceptual states depends on their causal relations and on the functions these states have for systems which use them. Finally, the nature of perceptual content is specified as a Russellian propositional content. The dissertation finishes with the claim that such a view of content counters the relationalist objections against intentional content. Perceptions can have content and can involve a direct relation to external objects and their properties.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Perception Intentionality Direct Realism Enactivism Teleosemantics
Schlagwörter
(Deutsch)
Wahrnehmung Intentionalität Direkter Realismus Enaktivismus Teleosemantik
Autor*innen
Christoph Wolfgang Franz Limbeck-Lilienau
Haupttitel (Englisch)
Seeing, blindness and illusion
Hauptuntertitel (Englisch)
a defense of the content view in perception
Paralleltitel (Deutsch)
Sehen, Bindheit und Täuschung. Eine Verteidigung des Inhalts von Wahrnehmungen.
Paralleltitel (Englisch)
Seeing, blindness and illusion. A defense of the content view in perception.
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
199 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*innen
Sven Bernecker ,
Owen Flanagan
Klassifikationen
08 Philosophie > 08.25 Zeitgenössische westliche Philosophie ,
08 Philosophie > 08.30 Systematische Philosophie: Allgemeines ,
08 Philosophie > 08.32 Erkenntnistheorie
AC Nummer
AC10885454
Utheses ID
25279
Studienkennzahl
UA | 092 | 296 | |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1