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The market structure of the credit rating industry
Vincent Hruska
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Wirtschaftswissenschaften
Betreuer*in
Josef Zechner
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.349
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30423.96287.311670-1
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die Kreditratingbranche (KRB) wird von zwei Kreditratingagenturen (KRA) dominiert, Moody’s und Standard&Poors (S&P). Sie haben einen Marktanteil von ungefähr 80% und zusammen mit Fitch vereinen sie in etwa 95%. Obwohl das Scheitern in einer zuverlässigen Kreditrisikoabschätzung in Skan¬dalen, wie z.B. Enron, von den KRA noch nicht Grund genug für eine Verbesserung der Regulierungssysteme ist, kann die dadurch entstandene Aufmerksamkeit genutzt werden, um ein funktionsfähiges System zu verbessern. Hierfür muss ergründet wer¬den, welche Faktoren die Markt¬struktur derart konzentriert haben und ob bzw. wie diese Einflussfaktoren ge¬schwächt werden können. Heutzutage ist das Produkt von KRA in dreierlei Hinsicht relevant: Be¬reits in den Anfängen der KRB hatten Kreditratings einen Informationswert und hal¬fen bei der Entschärfung der Informationsasymmetrien zwischen Emittenten und Inves¬toren. Die Transaktionsrelevanz entsteht durch die Verwendung von Eventualitäts¬klauseln und durch die erweiterte Integration in strukturierten Finanztrans¬aktionen. Obwohl Kreditratings „lediglich“ die Meinung von KRA sind, schaf¬fen sie Recht und werden verwendet, als seien sie ein objektives Messin¬stru¬ment für Kreditrisiko. Bei strukturierten Finanztransaktionen hilft und verkauft die KRA die Strukturierung so zu gestallten, dass sie sehr hoch bewertet wird. Die KRA tritt mehr als ein externer Auditor auf, womit sie nicht so leicht ersetzt werden kann, wie im „traditionellen“ Geschäft der Kreditrisiko¬evaluierung. Außerdem werden Kredit¬ratings zu Regulierungszwecken eingesetzt. Die Relevanz entsteht durch die Über¬tragung von Macht und Kompetenz an KRA zur Bestimmung ob Finanzinstru¬mente die Mindestanfor¬derungen erfüllen und von wirtschaftlich wichtigen institu¬tionel¬len Investoren gehalten werden dürfen. Es hat sich eine zwei-Ratingnorm etabliert. Die Emittenten bezahlen sowohl Moody’s als auch S&P um geratet zu werden. Dieses Verhaltensmuster wird durch mehrere Gründe leicht fortgesetzt. Niemand in der Position um davon abzuweichen besitzt ein Mo¬tive dies zu tun. Lediglich die kleinen bzw. neuen KRA werden benachteiligt. Zwi¬schen den Marktführern existiert kein Konkurrenzkampf im traditionellen Geschäfts¬zweig. Kleine KRA haben bloß eine effektive Möglichkeit zu konkurrieren: die Speziali¬sie¬rung auf eine Marktnische. Fitch bewies dies im strukturierten Finanztrans¬aktionsbereich. In solchen neuen Märkten existiert keine zwei Ratingnorm und alle KRA müssen sich erst eine Reputation aufbauen. Zu Regulierungszwecken werden nur die großen KRA genutzt. Gründ hierfür mag die sog. „whose-rating“-Prob¬lematik sein: Es ist zu verhindern, dass eine Schein-KRA einem Emittenten „AAA“ beurteilt. So¬wohl der Transaktions- als auch der Regulierungsgebrauch bauen auf dem Informa¬tionswert auf, womit dieser primär erfüllt werden muss. Von einem wertvollen Informationsoutput ist bei kleinen, profitablen KRA auszugehen, welche nicht regula¬tiv genutzt werden und welche von Investoren anstatt von Emittenten be¬zahlt werden. Diese sind daher in die Liste der regulative genutzten KRA aufzuneh¬men. Natürliche Gründe wie „economies of scale“, Standardisierung im Rating und eine aggressive Mergerpolitik von Fitch reduzierten die Anzahl der Marktteilnehmer. Die Entwicklung des Fremdkapitalmarktes erklärt die stärkere Nachfrage nach Ratings in den USA und warum die Verwendung lediglich weniger KRA zu Regulierungs¬zwecken in den USA solch gravierende Auswirkungen auf die gesamte Branche hatte. Die Aufnahmekriterien für KRA zu Regulierungszwecken stellen eine große Eintrittsbarriere dar. Sie sind Input- anstatt Output-orientiert und beinhalten ein „catch-22“-Dilemma. Das Regulierungssystem kreierte eine Nachfrage und limitierte das Angebot auf lediglich wenige KRA. Bis 2003 waren nur Moody’s, S&P und Fitch zugelassen. Die erhöhte Relevanz von Ratings brachte diverse Interessenskonflikte und andere Probleme hervor. Die großen KRA werden von den Emittenten bezahlt, die sie beurtei¬len. Dies ist möglich durch die direkte Abhängigkeit der Investoren und durch die indirekte Abhängigkeit der Emittenten durch den regulativen Gebrauch. KRA nut¬zen möglicherweise etwas schlechtere, unaufgeforderte („unsolicited”) Ratings um Druck auf die Emittenten auf Bezahlung auszuüben. Ein weniger konzentrierter Markt würde niedrigere Preise und eine höhere Qualität hervorbringen. Die Regulierungsorgane sollten die Liste der genutzten KRA um jene erweitern, welche einige Zeit einen wertvollen Informationsoutput bewiesen haben. Die Ernennung zu Spezialzwecken von kleinen KRA sollte diese Liste ergänzen um den Konkurrenzkampf zu erhöhen. Zusätzlich sollten die Aufnahmekriterien weniger Input- und mehr Output-orientiert sein. Eine kontinuierliche Überprüfung der registrier¬ten KRA sollte ebenfalls durchgeführt werden. Die unmittelbare Auflösung der Ernennung durch die Regulatoren würde die derzeitigen Marktführer stärken. Marktbasierte Messinstrumente wie „credit spreads“ eignen sich nicht zur Regulierung. Jegliche Veränderung hat die starke Verankerung der Marktführer mit ins Kalkül zu ziehen.
Abstract
(Englisch)
To find solutions for easing the current market domination by two CRAs, have to be investigated the following four issues: Which tasks might fulfill the CRAs? Beside the “traditional” informational value of CRAs, piercing the fog of information asymmetries between them and the issuers, qualifies the product of some CRAs also for transactional and regulatory use. Holds the domination for the complete industry or can be identified market sectors with a different picture? The traditional information gathering is dominated by Moody’s and S&P, and it seems that all parties – except new or small market players – are comfortable with the current situation. There is no competition between the market leaders because issuers pay both for being rated. In theory has a new entrant three possibilities to compete with the principal CRAs: to compete on price, to have lower standards (ease of dealing with issuers) or to specialize in a business niche. What are the reasons for the market structure? Natural reasons like economies of scale, standardization in rating and mergers among the CRAs induced the current market structure. The development of the bond capital market explains the stronger demand for CRAs in the U.S. and why the regulatory use of few CRAs in the U.S. had that grave consequences on the whole industry. Especially the U.S. regulatory regime created a demand for ratings and limited the supply on a few CRAs (until 2003: Moody’s, S&P, Fitch). Which conflicts and problems have to be considered when making proposals for improvement? There can be identified several conflicts of interest, wherein a CRA has an economic interest in issuing a rating based on anything else than on creditworthiness of the issuer. Those strengthen basically the market position and profitability of the principal CRAs. The increased relevance of the principal CRAs makes it difficult to get the “right” rating and to rebut that the market is solely that concentrated because the sold product is actually not needed but the regulators generated a demand and restricted supply. Nevertheless, there is evidence that the principal CRAs do more than solely selling favorable regulatory treatment and that they provide information. Accordingly should be considered how regulators could ease the current market concentration and make a workable system better. A less concentrated market would lower the prices and increases the quality. Regulators should expand the list of CRAs used for regulatory purposes by those CRAs that have proved for several years their informational valuable output. Additionally should be the criteria for CRAs for regulatory use less focused on input than on output and an ongoing oversight of the recognized CRAs has to be done by the regulators. The immediate cease of NRSRO-designation would strengthen the current market leaders due to the institutional context wherein the change would take place. Market-based measures like credit spreads are no appropriate alternative.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
credit rating industry market structure credit ratings relevance of credit ratings regulation conflicts of interest competition Improvement
Schlagwörter
(Deutsch)
Kreditratingbranche Marktstruktur Ratings Relevanz von Ratings Interessenskonflikt Wettbewerb Regulierung Verbesserungsmöglichkeiten
Autor*innen
Vincent Hruska
Haupttitel (Englisch)
The market structure of the credit rating industry
Paralleltitel (Deutsch)
Die Marktstruktur der Kreditratingbranche
Publikationsjahr
2007
Umfangsangabe
XIV, 59 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Josef Zechner
Klassifikationen
83 Volkswirtschaft > 83.21 Marktwirtschaft ,
83 Volkswirtschaft > 83.32 Wettbewerb ,
83 Volkswirtschaft > 83.52 Finanzwissenschaft ,
85 Betriebswirtschaft > 85.30 Investition, Finanzierung
AC Nummer
AC06536964
Utheses ID
253
Studienkennzahl
UA | 157 | | |
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