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"Mit Vergewaltigungen spart man Bomben"
sexualisierte Gewalt und Neue Kriege aus feministischer Perspektive
Denise Beer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Birgit Sauer
DOI
10.25365/thesis.28345
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30370.56472.955764-6
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Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit erforscht aus einer feministischen Perspektive die strukturierende Bedeutung des patriarchalen Geschlechterverhältnisses für die Ausübung sexualisierter Gewalt in kriegerischen Konflikten. Diese Masterarbeit führt eine feministische Analyse durch, um die diskursiven und praktischen Strukturen von kriegerischen Konflikten in Bezug auf sexualisierte Gewalt aufzudecken und eine weitgehend vernachlässigte Analysekategorie, nämliche jene des Geschlechts, in den Mittelpunkt zu rücken. Anhand der erarbeiteten Stereotype und Mechanismen der Geschlechterbinarität in Bezug auf kriegerische Konflikte und den daraus abgeleiteten Funktionen sexualisierter Gewalt wird in einem weiteren Schritt eine differenzierte Analyse der sexualisierten Gewalt in den Theorien der Neuen Kriege durchgeführt.
Diese Arbeit stellt die These auf, dass sexualisierte Gewalt ein genuines Element in kriegerischen Konflikten darstellt. Des Weiteren wird die These vertreten, dass sexualisierte Gewalt als eine Form „männlicher“ Kommunikation wahrgenommen werden muss. Die dritte These lautet, dass sexualisierte Gewalt in kriegerischen Konflikten aufgrund der dualistischen gesellschaftlichen Geschlechteraufteilung unterschiedliche Auswirkungen auf weibliche und männliche Opfer hat. Das Geschlechterverhältnis basiert auf einer gesellschaftlichen Machtverteilung zwischen den beiden konstruierten Geschlechtern, welches durch die Ausübung sexualisierter Gewalt gefestigt beziehungsweise in Bezug auf männliche Opfer neu formuliert wird. Diese Arbeit vertritt die Ansicht, dass die Kategorie „Geschlecht“ kulturell geschaffen ist und sich darin ein Machtverhältnis ausdrückt. Aufgrund des herrschenden Patriarchats und der daraus resultierenden dichtomen Geschlechterordnung befinden sich als weiblich eingestufte Individuen permanent in einer für sie bedrohenden, von Gewalt strukturierten Realität. Somit besteht für die Gender-Gruppe „Frauen“ ein Gewaltkontinuum zwischen zivilem Alltag und kriegerischen Konflikten. Die Ausübung sexualisierter Gewalt dient zur Machtverteilung und kann, wie in dieser Arbeit dargestellt, auch zur einer veränderten gesellschaftlichen Genderzuweisung führen. Um das Vorkommen sexualisierter Gewalt zu verringern und schließlich zu beenden, muss die Ungleichheit der Geschlechter überwunden und die Gleichheit der Menschen forciert und gelebt werden.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
sexual violence new war feminism war armed conflict rape gender relation
Schlagwörter
(Deutsch)
Sexualisierte Gewalt Neue Kriege Feminismus Kriege kriegerische Konflikte Vergewaltigung Geschlechterverhältnis Patriarchat Gewalttheorie
Autor*innen
Denise Beer
Haupttitel (Deutsch)
"Mit Vergewaltigungen spart man Bomben"
Hauptuntertitel (Deutsch)
sexualisierte Gewalt und Neue Kriege aus feministischer Perspektive
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
183 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Birgit Sauer
Klassifikationen
AC Nummer
AC10879070
Utheses ID
25307
Studienkennzahl
UA | 066 | 824 | |