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Von mainstreaming gender zu diversity management?
Gleichstellungspolitiken in der EZA zwischen emanzipatorischem Aufbruch und Managementstrategien?
Angelika Stadelmann
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Stefanie Kron
DOI
10.25365/thesis.28407
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30256.79378.262570-6
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Diese Arbeit beschäftigt sich mit den gleichstellungspolitischen Strategien von Gender Mainstreaming und Diversity Management, im Kontext von Entwicklungszusammenarbeit (EZA). Die zentrale Frage dieser Arbeit war, inwieweit das Konzept von Diversity (Management/Mainstreaming), innerhalb der entwicklungspolitischen Praxis, eine Erweiterung des Gender Mainstreaming Konzeptes darstellen kann? Um die von mir gestellte Fragestellung und das von mir gewählte Thema bearbeiten zu können, wurde eine theoretische Annäherung an den Gegenstand „Gender & Diversity“, auf Basis von Fachliteratur vorgenommen. Aufgrund der Tatsache, dass die Debatten um Gender und Diversity Strategien in der EZA noch relativ jung sind, vor allem im deutschsprachigen Raum, stammen meine Überlegungen zu diesem Themengebiet vorwiegend aus sogenannter „Grauer Literatur“. Des Weiteren wurden die gewonnenen Erkenntnisse zur Relevanz von Gender und Diversity im EZA Bereich, durch teilnehmende Beobachtung als aktive Teilnehmer_in an Workshops und Diskussionsrunden gewonnen.
Ausgehend von einem wechselseitigen Bedingungsverhältnis von Geschlechtertheorien und Politiken der Chancengleichheit, stellt diese Arbeit die beiden Strategien Gender Mainstreaming und Diversity Management in ein Verhältnis zueinander und diskutiert die verschiedenen Positionen und Kontroversen um diese beiden Konzepte. Es wird dabei ein Fokus auf die Rolle der Kategorie Geschlecht im Kontext von Gleichstellungspolitiken gelegt. Gleichzeitig möchte ich hegemoniale Perspektiven und Machtstrukturen, innerhalb der Diskurse um Gender und Diversity, in einem globalen Kontext kritisch reflektieren. Die Arbeit von staatlichen und nichtstaatlichen Entwicklungsorganisationen ist geprägt von institutionellen Gleichstellungspolitiken, die sich oft vorrangig auf Frauenförderung beziehen. In der Programmarbeit sowie in den institutionellen Strukturen existieren verschiedene Ansätze bezüglich Genderaspekten nebeneinander. Ein gemeinsames Ziel sollte aber ein Ansatz sein, der die besonderen Bedürfnisse und sozialen, politischen und kulturellen Voraussetzungen von Individuen, vor allem in einem globalen Kontext, berücksichtigen kann.
Die derzeitige Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsarbeit ist mit der Forderung nach Diversity-orientierten Strategien der Genderpolitiken konfrontiert. Gender Mainstreaming Strategien sollen ersetzt bzw. ergänzt werden, durch Diversity Management Maßnahmen. Größeres Potential, bezüglich der Erreichung von Gleichstellung, wird Diversity Management zugeschrieben, da die Berücksichtigung verschiedener Diversitätskategorien den heutigen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Bedingungen besser Rechnung tragen kann, als die alleinige Fokussierung auf Geschlecht. Das Konzept von Diversity beinhaltet zwar immer noch die Kategorie Gender, erweitert sie aber um Komponenten wie „Race“, Klasse, Sexualität, Alter etc. Der Diversity Ansatz steht für eine modernisierte Gleichstellungspolitik, welche den Gender Mainstreaming Ansatz mehr und mehr ersetzen soll. Dies wird im Hinblick auf mögliche Einschränkungen von Ressourcen, Einfluss und Wirksamkeit, sowie bereits erreichter Standards von Gleichstellungs- und genderbezogenen Antidiskriminierungsarbeit, von der genderorientierten Seite kritisiert.
Abstract
(Englisch)
This thesis deals with the equal opportunities strategies of gender mainstreaming and diversity management in the context of international development. The key research question posed is to what extent diversity management or mainstreaming can be seen as an alternative approach to gender mainstreaming in development practice. The thesis explores which conceptual problems are associated with the concepts of gender mainstreaming and diversity management from a postcolonial and gender perspective. Starting from a problematisation of the concepts of “gender” and “diversity”, equal opportunities strategies are critically examined. The discussions and debates around the implementation of diversity management or mainstreaming into the development practices are relatively young, especially in the German context. Therefore workshops and panel discussions were essential to understand the newest developments in this field.
One of the main finding of this thesis is the problematic dualistic conceptualisation of gender mainstreaming and diversity strategies. However, the division of gender into “sex” and “gender” and therefore the heteronormativity of both strategies is central to the conceptualisation of the equal opportunities strategies. Thus, standardized conceptions of heterosexuality as well as binary conceptions of gender continue to be dominant and are rarely explicitly challenged in the work and the strategies of development cooperation organizations. The equal opportunity work of governmental and non-governmental development organisations is still dominated by supporting especially women and their role in society. The broader contexts of gender relations are mostly ignored.
In the light of postcolonial criticism and a growing awareness of multiple links between inequality dimensions, further perspectives and challenges for the international development work is also considered. In this context, gender mainstreaming is challenged by “modern” diversity management. Diversity management or mainstreaming is seen to be more comprehensive than gender mainstreaming strategies because it is possible to include several other dimensions of inequality besides the gender category. This leads to a range of criticism especially formulated by feminists working in the field of gender equality politics. One of the main concerns are the fear of the reduction of resources (especially for women related projects), the loss of influence and effectiveness as well the loss of already reached successes in the field of gender equality and antidiscrimination work.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
gender mainstreaming diversity management gender development cooperation
Schlagwörter
(Deutsch)
Gender Mainstreaming Diversity Management Gender Entwicklungszusammenarbeit
Autor*innen
Angelika Stadelmann
Haupttitel (Deutsch)
Von mainstreaming gender zu diversity management?
Hauptuntertitel (Deutsch)
Gleichstellungspolitiken in der EZA zwischen emanzipatorischem Aufbruch und Managementstrategien?
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
145 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Stefanie Kron
Klassifikation
02 Wissenschaft und Kultur allgemein > 02.00 Wissenschaft und Kultur allgemein: Allgemeines
AC Nummer
AC11115525
Utheses ID
25361
Studienkennzahl
UA | 057 | 390 | |