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Entstalinisierungsprozess in Ostmitteleuropa (1953-1956)
Polen, Ungarn und die Tschechoslowakei im Vergleich
Silvana Novosselska
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Alojz Ivanišević
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.350
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-30248.15210.880259-4
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die neue Nachkriegsordnung teilte die Welt in zwei Lager: in ein kapitalistisches, verkörpert von den westlichen Demokratien, und in ein sozialistisches, repräsentiert durch das Sowjetsystem. Die Entwicklung der ostmitteleuropäischen Gesellschaften, die infolge der Konferenzen von Jalta und Potsdam in die sowjetische Einflusssphäre einbezogen wurden, verlief nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs fast unabhängig vom Westen. In kurzer Zeit erlebten die ostmitteleuropäischen Staaten des „sozialistischen Lagers“ fundamentale soziale und politische Transformationen, die sie von Grund auf umgestalteten. Am 5. März 1953 starb der „große Vater des Sozialismus“, Josif V. Stalin. Auf der internationalen politischen Bühne wurde Stalins Tod als Möglichkeit für ein Tauwetter im Kalten Krieg angesehen. Auf ein Tauwetter hofften auch die Satellitenstaaten, die sich durch der exzessiven Politik der „beschleunigten sozialistischen Industrialisierung“ und der damit einhergehenden militärischen Hochrüstung am Ende ihrer Kräfte befanden. Die Krise, die nach Stalins Tod in den Satellitenstaaten ausbrach, war die erste gesamtgesellschaftliche Krise im „sozialistischen Lager“. Die sog. Entstalinisierungskrise bildete zugleich die erste politische Zerreißprobe in der Region. Es war ein erster Anfang dem Nationalkommunismus in Ostmitteleuropa, der bislang von der Sowjetunion nicht zugelassen wurde, mehr Freiraum zu verschaffen. Ihr Verlauf stand in engem Zusammenhang mit den innenpolitischen Entwicklungen und den außenpolitischen Interessen der Sowjetunion. Ein wesentliches Merkmal der Entstalinisierungskrise 1953-1956 waren ihre vielfältigen Konsequenzen in den ostmitteleuropäischen Satellitenstaaten Moskaus. Die vorliegende Arbeit verfolgt das Ziel, die Entwicklung der Entstalinisierungskrise und ihre Konsequenzen in den Satellitenstaaten Moskaus darzulegen. Als Methode wurde der Vergleich der Entwicklung in Polen, Ungarn und in der Tschechoslowakei gewählt. Die Arbeit beruht auf der hypothetischen Annahme, dass sich Moskaus „Neuer Kurs“ und die Krisen in den ostmitteleuropäischen Volksdemokratien wechselseitig beeinflussten. Um diese Hypothese zu überprüfen wird im Zuge der Arbeit versucht, Fragen wie: Was war tatsächlich neu am „Neuen Kurs“ bzw. war er wirklich ein Abschied vom Stalinismus? Wie weit war die Sowjetunion bereit, bei ihrer Politik der Entstalinisierung zu gehen? Wurde die Chance zu Korrekturen der politischen Linie von den Eliten in der Tschechoslowakei, Polen und Ungarn ergriffen bzw. genutzt? Inwieweit wurden die Handlungen der Spitzenfunktionäre der kommunistischen Parteien ebenso wie die der einfachen Funktionäre und der Bevölkerung von den Entwicklungen in der Sowjetunion beeinflusst? zu beantworten.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Entstalinisierung Geschichte 1953-1956 Ostmitteleuropa
Autor*innen
Silvana Novosselska
Haupttitel (Deutsch)
Entstalinisierungsprozess in Ostmitteleuropa (1953-1956)
Hauptuntertitel (Deutsch)
Polen, Ungarn und die Tschechoslowakei im Vergleich
Paralleltitel (Englisch)
De-Stalization process in East Central Europe (1953-1956)
Publikationsjahr
2007
Umfangsangabe
137 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Alojz Ivanišević
Klassifikation
15 Geschichte > 15.49 Ostmitteleuropa
AC Nummer
AC06577077
Utheses ID
254
Studienkennzahl
UA | 312 | 295 | |
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