Detailansicht
Komplexionen der Gegenwart
Benjamin Draxlbauer
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Klaus Puhl
DOI
10.25365/thesis.28469
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29513.28588.917365-7
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit ist innerhalb der philosophischen Strömung der Phänomenologie zu verorten. Im Speziellen setzt sie sich mit dem Thema des phänomenologischen Zeitbewusstseins auseinander. Der Forschungsfokus liegt auf Grenzen und Grenzphänomenen im Zeitbewusstsein, da diese in der Phänomenologie bisher nur selten und unsystematisch behandelt wurden. Allerdings gibt es bis dato keine Untersuchung, die sich dem Thema der Grenzen im Zeitbewusstsein widmet.
Im ersten Kapitel wird eine allgemeine Einleitung in den Forschungsstand der phänomenologischen Auseinandersetzung mit Strukturen des Zeitbewusstseins gegeben. Ausgehend von Husserls Vorlesungen zur Phänomenologie des inneren Zeitbewusstsein (1904/05) und den Bernauer Manuskripten über das Zeitbewusstsein (1917/18) wird die fundamentale Struktur des Zeitbewusstseins (Urimpression - Retention – Protention) zur Darstellung gebracht.
Im zweiten Kapitel wird mit Hinblick auf die Frage nach den Grenzphänomenen im Zeitbewusstsein der Zeitmodus des „Jetzt“ näher Untersucht, da Husserl diesen als Grenze zwischen den Bewusstseinsweisen der Retention und Protention auffasst. Zudem fasst Husserl das Jetzt in der originär gebenden Auffassung von Dauerobjekten als einen Grenzpunkt bzw. ein Differenzial. Es wird daher der Frage nach dem Jetztpunkt nachgegangen und gezeigt, dass diesem unmittelbar anschaulich nichts korreliert. Aufgrund dessen, wird in Ansätzen eine Konstitution der homogenen Zeit mit den starr geordneten Jetztpunkten versucht.
Im dritten Kapitel werden zwei weitere Grenzphänomene analysiert. Zunächst wird gezeigt, dass eine Anpassungstheorie der Gegenwart an das sich darin befindliche Dauerobjekt mit schwerwiegenden Problemen behaftet ist. Es wird gegen die Ansicht argumentiert, dass sich die Gegenwart eines Objektes durch das Objekt selbst bestimmen lässt. In Folge dessen, wird in einem weiteren Schritt eine noetische Analyse der Auffassung von Dauerobjekten und des Präsenzfeldes gegeben. Die Analyse zeigt, dass im Auffassungsbewusstsein zwei Grenzmodalitäten fungieren: der Eintritt des Dauerobjektes in das Präsenzfeld und der Austritt. Diese beiden Modalitäten werden auf ihre konstitutiven Funktionen hin analysiert.
Im letzten Abschnitt wird in Anlehnung an Klaus Held versucht, das Zeitbewusstsein selbst von dessen Begrenzungen her zu verstehen. Grenzphänomene werden nicht mehr als bloße Ränder bezeichnet, sondern in ihrer gegenstandskonstitutiven Funktion betrachtet. Es wird versucht, die Bedeutung der Grenzmodalitäten für das anschauende Bewusstsein herauszustellen. Unter der Berücksichtigung der konstitutiven Leistungen von Grenzmodalitäten im Zeitbewusstsein, wird auf die Dringlichkeit einer Phänomenologie der Grenzen und Diskontinuitäten verwiesen. Die Arbeit versteht sich als eine Vorarbeit zu einem solchen Forschungsprojekt.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
phenomenology limit time consciousness Husserl now Held presence field presence philosophy
Schlagwörter
(Deutsch)
Phänomenologie Grenze Zeitbewusstsein Husserl Held Jetzt Präsenzfeld Gegenwart Philosophie
Autor*innen
Benjamin Draxlbauer
Haupttitel (Deutsch)
Komplexionen der Gegenwart
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
99 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Klaus Puhl
Klassifikation
08 Philosophie > 08.00 Philosophie: Allgemeines
AC Nummer
AC11574980
Utheses ID
25417
Studienkennzahl
UA | 066 | 941 | |