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Die ungarischen Medien im Spannungsfeld der Politik
eine Analyse der medienpolitischen Entwicklungen zwischen 2002 und 2011
Reka Tercza
Art der Arbeit
Magisterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Sozialwissenschaften
Betreuer*in
Friedrich Hausjell
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.28493
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29062.92313.359761-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Seit dem Systemwechsel 1989/90 standen die ungarischen Medien, im Besonderen die elektronischen Medien, unter dem Einfluss der Politik. Je nachdem welche Partei an der Macht war, versuchte die politische Führung die Medien zu kontrollieren. Erst mit der Einführung eines Mediengesetzes 1995 konnte der Einfluss der Politik auf die ungarische Medienlandschaft eingedämmt, jedoch nicht ganz unterbunden werden. So wurden auch in den Folgejahren unkonforme Journalisten entlassen und an ihrer Stelle linientreue Redakteure eingesetzt. Nachdem 2010 die national-konservative Fidesz-Partei mit einer Zweidrittelmehrheit ins ungarische Parlament gewählt wurde, führte sie ein neues Mediengesetz ein, das sowohl im In- als auch im Ausland Gegenstand von Kritik war. Die vorliegende Diplomarbeit wurde von zwei zentralen Fragestellungen geleitet: 1. Wie hat sich die Medienpolitik in Ungarn seit dem Amtsantritt der national-konservativen Fidesz-Regierung 2010 verändert? 2. Kann Ungarn in Anbetracht der medienpolitischen Entwicklungen seit 2010 noch als ein demokratisches System angesehen werden? Um die medienpolitischen Entwicklungen im zeitlichen Wandel darstellen zu können, untersuchte die Arbeit die Jahre ab 1989 mit Schwerpunkt auf die Veränderungen seit 2002. Der Fokus lag dabei vor allem auf das Medium Fernsehen, das laut dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos als wichtigste Informationsquelle der ungarischen Bevölkerung gilt. Mit Hilfe von zwei Studien aus dem Jahr 2007 und 2011, die die Hauptnachrichten von fünf ungarischen staatlichen und privaten Fernsehsendern untersuchten, wurde die Medienpolitik der sozialistischen (2002-2008) mit jener der national-konservativen Regierung (seit 2010) verglichen und damit nicht zuletzt der Einfluss des 2011 erlassenen Mediengesetzes veranschaulicht. Die Diplomarbeit konnte zeigen, dass sowohl die sozialistische, als auch die national-konservative Regierung Versuche unternahm den politischen Einfluss auf die Medien zu verstärken. Seit dem Amtsantritt der Fidesz-Regierung konnte diese mit Hilfe der Zweidrittelmehrheit im ungarischen Parlament die Kontrolle auf die Medien ausbauen. Trotz der Mängel im Mediengesetz, als auch der 2011 verabschiedeten neuen Verfassung, die unter anderem die Rechte des Verfassungsgerichtshofes einschränkt, konnte sich Ungarn den Status einer Demokratie bis heute bewahren, doch zeigt sich eine negative Tendenz Richtung defekte Demokratie.
Abstract
(Englisch)
Since the political transition of 1989/90 the Hungarian political parties tried to get control over the media. Even a new media law, which was passed in 1995 couldn’t stop the political influence on the Hungarian media. In the following years system critical journalists were still released and replaced with loyal editors. After 2010 the national-conservative Fidesz party, which won the elections with a two-thirds majority, introduced a new media law that was criticized in Hungary and abroad. The following thesis analyzed the development of Hungarian media policy since 1989, with a focus on the years since 2002. Based on two sociological studies from the years 2007 and 2011 the following thesis tried to illustrate the consequences of the media policy of the socialist (2002-2008) and national-conservative (since 2010) governments. The research work could show that the socialist as well as the national-conservative governments tried to increase the political influence on the media. After 2010, with the two-third majority, the national-conservative government could strengthen its control on the media. Despite of the defects in the media law and in the new constitution adopted in 2011, Hungary could still keep the status of a democracy, however it shows negative tendencies in the direction of a “defect democracy”.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Medien Ungarn Mediengesetz Politik Medienpolitik Fidesz MSZP
Autor*innen
Reka Tercza
Haupttitel (Deutsch)
Die ungarischen Medien im Spannungsfeld der Politik
Hauptuntertitel (Deutsch)
eine Analyse der medienpolitischen Entwicklungen zwischen 2002 und 2011
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
134 S.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Friedrich Hausjell
Klassifikationen
05 Kommunikationswissenschaft > 05.20 Kommunikation und Gesellschaft ,
05 Kommunikationswissenschaft > 05.36 Fernsehen
AC Nummer
AC11575281
Utheses ID
25441
Studienkennzahl
UA | 066 | 841 | |
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