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A genre analysis of legal discourse
corpus-based analysis
Milena Lazarevic
Art der Arbeit
Masterarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Betreuer*in
Ute Smit
DOI
10.25365/thesis.28518
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29639.37454.175953-2
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(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)
Abstracts
Abstract
(Deutsch)
Genre-Analyse für Englisch für spezielle Zwecke hat in den letzten Jahren hohe Aufmerksamkeit erlangt. Für meine Studie habe ich den Textkörper basierten Ansatz herangezogen sowie die quantitative Herangehensweise, welche die statistische Analyse lexikalischer und grammatikalischer Merkmale eines speziellen Korpus beinhaltet. Forscher, die sich mit der Genre-Analyse beschäftigen, waren zumeist an akademischen Genres interessiert, wie zum Beispiel Forschungsartikeln, Dissertationen, Textbüchern etc. Im Feld der Rechtssprache lag das Forschungsinteresse vor allem auf der Vereinfachung komplexen rechtlichen Schreibens und auf dem Versuch, dieses für Laien verständlicher zu gestalten. Nur wenig Forschung hat sich mit der Sprachanalyse rechtsgültiger Verträge auseinandergesetzt, im Speziellen mit dem Genre der Vertraulichkeitserklärung, und dabei herauszufinden versucht, ob diese Textkörper einzigartige Eigenschaften besitzen, die typisch sind für diesen Textbereich. Eines der wichtigen Ziele dieser Arbeit war es herauszufinden, welche Eigenschaften spezifisch für die Sprache von Vertraulichkeitserklärungen sind und wie sich diese von „normaler Sprache“ unterscheiden. Ich werde dabei meinen Fokus darauf legen, welche linguistischen Entscheidungen die Verfasser von Rechtsverträgen fällen, um legale Verpflichtungen zwischen den Vertragspartnern herzustellen.
Um die typischen Eigenschaften des Textgenres „Vertrag“ herauszufinden, führte ich eine korpusbasierte Analyse von dreißig Vertraulichkeitserklärungen durch. Verträge haben präskriptive oder regulative Funktion, da sie rechtliches Verhalten regulieren und Verpflichtungen zwischen den Vertragsparteien schaffen. Im speziellen Fall der Vertraulichkeitserklärungen kann gesagt werden, dass die Vereinbarungen den Zweck vermitteln wollen, Information zu schützen, die als vertraulich erachtet wird. Um lexikalische und syntaktische Eigenschaften sowie solche der Diskurs-Ebene zu identifizieren, habe ich Software verwendet, die die Analyse unterstützt – namentlich WordSmith Tools und RANGE – und die Ergebnisse wurden mit dem Referenzkorpus des British National Corpus verglichen.
Die Ergebnisse der Analyse haben gezeigt, dass dieses spezielle Vertragsgenre in hohem Maße konventionalisiert ist und sich gewisse Eigenschaften durchwegs in den Texten wiederfanden. Wie vermutet, waren die Worte, die mit der häufigsten Frequenz im Textkörper aufschienen, allgemeine Begriffe, sodann akademische Begriffe und technische Begriffe. Schlüsselbegriffe und wichtige Wortzusammenstellungen und Wortgruppen werden in der Arbeit ebenfalls präsentiert. Andere lexikalische Merkmale, die in den Texten häufig aufschienen waren gewöhnliche Begriffe mit einer ungewöhnlichen Bedeutung, antiquierte Terme, Lehnwörter und –ausdrücke, Großschreibungen, lexikalische Wiederholungen und Redundanzen, seltener Gebrauch von Pronomen usw. Syntaktische Merkmale beinhalteten Ausführlichkeit und komplexe Sätze, den häufigen Gebrauch von binominalen und multinominalen Ausdrücken, Passivformen, Nominalisierungen sowie den Gebrauch näherer Bestimmungen. Die „move analysis“ hat ebenfalls gezeigt, dass hier eine eher konventionelle und fixierte Textstruktur vorherrscht, da fünf von sechs „moves“ als obligatorisch identifiziert wurden. Übereinstimmend mit den kommunikativen Absichten konnten folgende „moves“ identifiziert werden: Einleitung, Präambeln, Definitionen, Verpflichtungen, organisatorische Klauseln, Unterschriften und Datumsangaben.
Die analysierten Merkmale haben gezeigt, dass die Sprache rechtlicher Verträge eine starke Tendenz zu Präzision, Allumfassendheit und Vermeidung von Mehrdeutigkeit aufweist, und sich dies in den linguistischen Entscheidungen zeigt, die zur Anwendung gelangen. Die Arbeit hat nachgewiesen, dass das Genre der Vertraulichkeitserklärung in der heutigen Geschäftswelt, in der Information eine unerlässliche Rolle zukommt, ein sehr wichtiges Genre darstellt.
Abstract
(Englisch)
Genre analysis of English for Specific Purposes has in the recent years attracted a great deal of interest, and in this study I have used the corpus-based approach, the quantitative approach which involves the statistical analysis of the lexical and grammatical features of a specialised corpus. Researchers concerned with genre analysis have been mostly interested in academic genres such as research articles, dissertations, textbooks, etc. The recent focus in the field of legal language has been more on simplifying complex legal writing and making it more comprehensible to ordinary people. Little research has been done on analyzing the language of legal contracts, in particular the genre of confidentiality agreements, and investigating whether they have unique features that are typical across the range of texts. One of the main objectives of this study was to identify what features are specific to the language of confidentiality agreements and how they differ from ‘ordinary language’. I will look at what linguistic choices the drafters of legal contracts construct in order to create legal obligations between the parties.
For the purpose of finding the typical features of the genre of contracts, I conducted a corpus-based analysis of thirty confidentiality agreements. Contracts have prescriptive or regulative function as they regulate legal behavior and create obligations of the parties. In this particular case of confidentiality agreements, we could say that the purpose the agreements want to communicate is to protect the information which is considered confidential. In order to identify lexical, syntactical and discourse level features, I have used the software which facilitate the analysis, namely the WordSmith Tools and RANGE programs and the results were compared to the reference corpus, the British National Corpus.
The findings of the analysis have shown that this specific genre of contracts is strongly conventionalised and certain features were found throughout the texts. The words which appear most frequently in the corpus are, as assumed, general service words, then academic words and technical words. Keywords and important collocations and clusters were also presented in the study. Other lexical features which frequently occurred in the texts were common words with uncommon meanings, antiquated terms, loan words and expressions, capitalisation, lexical repetition or redundancy, scarce use of pronouns, etc. Some syntactical feature included lengthy and complex sentences, frequent use of binomial and multinomial expressions, passive forms, nominalisation, the use of qualification. The move analysis has also shown that there is a rather conventional and fixed structure of the texts as five out of six moves were identified as obligatory. According to the communicative purposes, the following moves were identified: introduction, recitals, definitions, obligation, housekeeping provisions, and signatures and dates.
The analyzed features have shown that the language of legal contacts has a great tendency towards precision, all-inclusiveness and avoiding ambiguity, and this is shown in the linguistic choices employed. The research has proven that the genre of confidentiality agreements is a rather important genre in today’s business-driven world where information plays a vital role.
Schlagwörter
Schlagwörter
(Englisch)
genre analysis corpus linguistics legal English
Schlagwörter
(Deutsch)
Genre Analyse Rechtsdiskurse Korpus-basierte Analyse Vertraulichkeitserklärungen
Autor*innen
Milena Lazarevic
Haupttitel (Englisch)
A genre analysis of legal discourse
Hauptuntertitel (Englisch)
corpus-based analysis
Paralleltitel (Deutsch)
Eine Genre Analyse von Rechtsdiskursen ; korpus-basierte Analyse von Vertraulichkeitserklärungen
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
121 S.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Ute Smit
Klassifikation
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.40 Angewandte Sprachwissenschaft: Allgemeines
AC Nummer
AC11581489
Utheses ID
25460
Studienkennzahl
UA | 066 | 812 | |