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"Add me because I rock"
sex differences in the use of Facebook
Alexander Frühwirth
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Lebenswissenschaften
Betreuer*in
Katrin Schäfer
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.28545
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29833.53413.123964-6
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Aktuelle Studien im Bereich der Geschlechterunterschiede in der Anwendung von Social Media Plattformen fokussieren sich auf reine statistische Analysen ihrer gesammelten Daten ohne die genaueren biologischen Hintergründe dieser zu hinterfragen. Eine kürzlich publizierte Arbeiten deuten darauf hin, dass es sich bei Facebook mehr als um ein x-beliebiges soziales Netzwerk handelt (aufgrund dessen einmaliger Offline-zu-Online Kontaktkreierung). Entgegen vieler Erwartungen, stellen dessen Profile anscheinend doch unser wahres selbst dar. Diesen Umstand verdanken wir dem intrinsischen Kontrolleffekt des um Facebook herum aufgebauten sozialen Netzwerks. Die vorliegende Studie testet Facebook-spezifische Vorhersagen basierend auf unterschiedlichen evolutionären Hypothesen wie der parentalen Investment-Theorie, postuliert von Robert Trivers und der Theorie der sexuellen Selektion von Charles Darwin um eventuell auftretende sexuelle Unterschiede in der Nutzung von Facebook von über 320 Teilnehmern zu erklären. Dabei wird evaluiert ob Männer tatsächlich sexuell selektierte Merkmale wie physische Stärke, Agilität und sozialen Erfolg im Umfeld von Facebook preferentiell darstellen, indem sie, unter anderem, eine entsprechende Selbstdarstellung betonen und eine große Anzahl an Freunden sowie Foto-Verlinkungen besitzen. Zudem überprüfen wir ob Frauen soziale Beziehungen in ihrer Selbsdarstellung betonen und deren Freundes-Listen restriktiver erstellt worden sind als von Männern, als Extrapolation einer restriktiveren Partnerwahl nach der parentalen Investmenttheorie. Zusätzlich untersuchen wir potentiell differentielle Trends in der Kommunikation auf Facebook und Unterschiede in der Freigabe von Informationen wie Beziehungsstatus oder Benachrichtigungsvorlieben. Die Datenaufnahme geschah hierbei via einem open-access Online-Fragenbogen der durch Status-Nachrichten von selektierten internationalen Usern verbreitet wurde. Standard-Features von Facebook wie die Charakterisierung von Profilbildern sowie deren Motivation, Anzahl an Foto-Verlinkungen, die Freundes-Liste, Kommunikationsvorlieben und demografische Daten wurden, den Facebook-Datensätzen entsprechend, erhoben. Die gesamte Studie involviert über 320 Individuen (50% männlich & 50% weiblich) in der Altersgruppe von 21-30 Jahren. Bei Männern wurde ein statistisch signifikanter Zusammenhang zwischen einer höheren Wahrscheinlichkeit dass diese physische und soziale Stärke mittels der integrierten Möglichkeiten von Facebook darstellen erkannt. Dies bezieht sich im Detail auf ein entsprechend assoziiertes Profilbild (8.1% der Männer vs. 1.9% der Frauen) und die Anzahl ihrer Freunde (durchschnittlich 384.2 für Männer vs. 308.7 für Frauen) und stellt damit ein perfektes Beispiel für die sexuelle Selektion sowie die parentale Investitionstheorie dar wie sie in der Literatur beschrieben werden. Frauen fokussieren sich hingegen auf die Darstellung sozialen Zusammenhalts in ihren Profilbildern (7.5% der Männer vs. 17.5% der Frauen) und verhalten sich passiv (20% der Männer vs. 10% der Frauen haben selbst 60% ihrer Kontakte eine Freundesanfrage gesendet), selektiv bei der Erstellung ihrer Freundesliste/Facebook Netzwerks (8.8% der Männer vs. 1.9% der Frauen haben unbekannte Personen aus reinem Interesse hinzu gefügt). Überraschenderweise wurden keine geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Verwendung der kommunikativen Mittel (Wall/Timeline Einträge, private Nachrichten) entdeckt. Die gesamte Studie bezieht sich überwiegend auf den westlichen Kulturraum. Zusammenfassend zeigen diese Resultate klar dass die aus der parentalen Investment Theorie und Theorie der sexuellen Selektion hergeleiteten Vorhersagen im Social-Media Umfeld von Facebook wiedergespiegelt werden unter Berücksichtigung bekannter sowie neu angewandter Marker wie bevorzugte Profilbilder oder Anzahl an Freunden. . Diese Erkenntnis bestätigt vorhergehende Studien und öffnet die Türen für weitere, global, angelegte tiefgreifende Data-Mining Studien und Anwendungen im Bereich des Social Marketings, Behavioral Targeting und nicht zuletzt für die Biologie selbst in denen die kommerziell und nicht-kommerziell genutzten, umfangreichen, Datenbanken von Facebook zur Anwendung gebracht werden
Abstract
(Englisch)
Current studies in the field of sex differences in the use of social media mainly collect empirical data but rarely describe in-depth biological interpretations for the reasons of the results. Recent publications suggest that Facebook is more than just a social network (due to its unique offline-to-online contact creation), resembling in fact our true self because of an intrinsic social control of the profiles. This study tests different Facebook-specific predictions derived from different evolutionary hypotheses including parental investment theory, postulated by Robert Trivers and sexual selection theory by Charles Darwin, to further interpret the potential sex differences found in the use of Facebook of over 320 individuals. Thus this study aims to test whether men focus indeed on potentially sexual selected traits like physical strength and agility as well as social success in the online environment of Facebook by providing, among others, a coherent self-presentational pattern in addition to an indicative high count of friends as well as picture tags. Further we assay whether women in contrast focus on social interactions and are more restrictive in terms of friend-list compositions, as extrapolations to a more restrictive mate selection, in addition to determining potential differential communicational trends and informational differences like relationship status publications and messaging habits. The data collection was performed by an open access online questionnaire, which was distributed via broadcast messages of selected international key users among their contacts. Standard features of Facebook like characterization and motivation of the profile picture, number of picture tags, the friend-list, messaging habits as well as demographical data according to the published data set on Facebook and others were acquired. In total this study includes over 320 subjects (50% male & 50% female) focusing on the age group between 21-30 years. A statistically significant relation of men showing physical skills and social strength/establishment via the integrated features of Facebook in terms of profile picture (8.1% of men vs. 1.9% of women) and number of friends (mean 384.2 for men vs. 308.7 for women) was found; resembling perfect examples of sexual selection and investment traits as described in the literature. Women, in contrast, focused more on social relationships in their profile pictures (7.5% of men vs. 17.5% of women) and were more passive (20% of men vs. 10% of women sent 60% of their contacts a friend-request) as well as restrictive in creating their friend-list (8.8% of men vs. 1.9% of woman added an unknown person that looked interesting). No actual differences could be found though in the assayed communicative habits (Wall/Timeline posts, private messages) of the participants focusing primarily on western cultures. Summarizing the results of the study it could be clearly shown that the predictions derived from the sexual investment theory as well as sexual selection theory are indeed reflected in the sex differences in the social media environment of Facebook by known and novel markers like profile picture preferences or number of friends. This confirms earlier studies and provides novel potential for further investigations for marketing solutions (behavioral targeting as well as direct marketing) or scientific large-scale human behavioral studies making use of the vast data collectives provided by Facebook in a commercial and non-commercial way.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
Facebook sex differences sexual investment theory sexual selection
Schlagwörter
(Deutsch)
Facebook Geschlechtsunterschiede parentales Investment sexuelle Selektion
Autor*innen
Alexander Frühwirth
Haupttitel (Englisch)
"Add me because I rock"
Hauptuntertitel (Englisch)
sex differences in the use of Facebook
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
VI, 75 S. : graf. Darst.
Sprache
Englisch
Beurteiler*in
Katrin Schäfer
Klassifikationen
42 Biologie > 42.21 Evolution ,
42 Biologie > 42.66 Ethologie
AC Nummer
AC10863489
Utheses ID
25484
Studienkennzahl
UA | 442 | | |
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