Detailansicht

Russischer Akzent beim Simultandolmetschen
Bewertung aus Zuhörersicht
Karolina Komposch
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Zentrum für Translationswissenschaft
Betreuer*in
Franz Pöchhacker
Volltext herunterladen
Volltext in Browser öffnen
Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.28550
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29305.37202.351465-8
Link zu u:search
(Print-Exemplar eventuell in Bibliothek verfügbar)

Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Qualitätskriterium Akzent beim Simultandolmetschen mit besonderer Berücksichtigung von DolmetscherInnen mit russischer Muttersprache und der Bewertung der Dolmetschleistungen durch ZuhörerInnen mit der Muttersprache Deutsch. Eine umfassende Analyse der empirischen Werke aus der Sozio- und Psycholinguistik in den Jahren 2010–2012 bildet die Grundlage für das Verständnis der Ursachen der Entstehung eines nicht-muttersprachlichen Akzents sowie des Einflusses einer Rede mit einem fremdsprachlichen Akzent auf die muttersprachlichen ZuhörerInnen. Eine kurze Zusammenfassung der ersten Werke aus der Dolmetschwissenschaft über die Qualitätsforschung beim Simultandolmetschen (Bühler, Kurz, Moser) und der neueren Arbeiten mit dem Forschungsschwerpunkt Akzent (Stévaux und Bork) erklärt die Ursprünge und Entwicklungstendenzen in diesem Bereich sowie die Basis und Vorgehensweise für die empirische Untersuchung in der vorliegenden Masterarbeit. Die zu überprüfende Hypothese lautete, dass muttersprachliche ZuhörerInnen eine Dolmetschleistung mit einem russischen Akzent schlechter bewerten als eine Dolmetschung ohne Akzent und dass DolmetscherInnen mit einem russischem Sprachhintergrund als weniger vertrauenswürdig bezeichnet werden. Basierend auf den genannten Werken aus der Sozio- und Psycholinguistik sowie der Dolmetschwissenschaft wurde eine Online-Umfrage mit LimeSurvey unter 34 TeilnehmerInnen durchgeführt. Ein homogener Pool an UmfrageteilnehmerInnen konnte bei der Sprecherakademie in Wien gefunden werden. Somit wurden Personen befragt, die für eine korrekte und fehlerfreie Aussprache sensibilisiert sind und höhere Ansprüche an die RednerInnen stellen. Als Forschungsmaterial wurden zwei Aufnahmen jeweils mit und ohne Akzent angefertigt. Die UmfrageteilnehmerInnen, die in zwei randomisiert gebildete Gruppen aufgeteilt wurden, mussten eine Aufnahme bewerten und hatten auch die Möglichkeit, einen Kommentar zu ihrem ersten Eindruck von der Dolmetschung abzugeben. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Gesamtleistung einer Verdolmetschung mit einem russischen Akzent schlechter bewertet wird als die Dolmetschleistung einer Muttersprachlerin. Die nichtmuttersprachliche Dolmetscherin wurde einer qualitativen 106 Datenanalyse zufolge als unprofessionell bezeichnet, während über den Kompetenzgrad der muttersprachlichen Dolmetscherin keine Angaben gemacht wurden. Die Stimme und das Sprechtempo der Dolmetscherin als nonverbale Parameter erwiesen sich bei der Bewertung als wichtige Kriterien. Da der Parameter Akzent sich als eine Variable für die negative Bewertung einer Verdolmetschung erwies, ist es vorstellbar, dass rhetorische Arbeit an den Sprachfertigkeiten einen professionellen und sicheren Auftritt sowie einen höheren Vertrauensgrad der ZuhörerInnen in die nichtmutersprachliche DolmetscherIn bescheren könnte.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Englisch)
non-native accent simultaneous interpretation
Schlagwörter
(Deutsch)
Akzent Simultandolmetschen
Autor*innen
Karolina Komposch
Haupttitel (Deutsch)
Russischer Akzent beim Simultandolmetschen
Hauptuntertitel (Deutsch)
Bewertung aus Zuhörersicht
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
109 S. : graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Franz Pöchhacker
Klassifikationen
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.06 Sprachwissenschaft: Allgemeines ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.23 Mehrsprachigkeit ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.31 Spracherwerb ,
17 Sprach- und Literaturwissenschaft > 17.53 Phonetik, Phonologie
AC Nummer
AC11578985
Utheses ID
25489
Studienkennzahl
UA | 065 | 331 | 342 |
Universität Wien, Universitätsbibliothek, 1010 Wien, Universitätsring 1