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Barbie und Spiderman
typisch Mädchen, typisch Junge ?
Andreas Franz Höller
Art der Arbeit
Diplomarbeit
Universität
Universität Wien
Fakultät
Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Betreuer*in
Elisabeth Ponocny-Seliger
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Alle Rechte vorbehalten / All rights reserved
DOI
10.25365/thesis.28584
URN
urn:nbn:at:at-ubw:1-29560.42335.606965-2
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Abstracts

Abstract
(Deutsch)
Mädchen spielen mit Puppen und Jungen mit Autos. Diese und ähnliche Annahmen sind oftmals fest in elterlichen Vorstellungen verankert. Warum dies so sein sollte, wird kaum hinterfragt. Die vorliegende Arbeit soll einen Einblick geben, inwiefern elterliche Erwartungshaltungen die Spielzeugwahl von Kindern im Alter von vier bis sechs Jahren beeinflussen. Im theoretischen Teil wird daher ein Überblick über die Anlage-Umwelt-Diskussion, die Theorien zum Lernen am Modell nach Albert Bandura, ein Kapitel zu Geschlechterstereotypen sowie zu den Marketingstrategien von großen Spielzeugherstellern gegeben. Dem folgt eine Analyse von Interviewergebnissen von zwölf Eltern, die in einem ländlichen Kindergarten befragt wurden. Unter Berücksichtigung von pädagogischen, generativen und psychologischen Gesichtspunkten sowie dem Einbezug des elterlichen Kaufverhaltens wurde untersucht, wie sich Konstrukte über Geschlechtlichkeit bei Eltern manifestiert haben und in weiterer Folge im Spielzeugrepertoire der Kinder widerspiegeln. Aufgrund der Erhebung kann an dieser Stelle davon ausgegangen werden, dass Eltern ihre Kinder hinsichtlich der klassischen Geschlechterrollen mehr beeinflussen, als ihnen bewusst zu sein scheint. Beim Kauf von Spielsachen für Kinder zu gewissen Anlässen nannten Eltern bei der Befragung spontan fast ausschließlich geschlechtsbezogene und neutrale Spielsachen. Im generativen Vergleich suggerierten die Eltern in manchen Fällen zumindest eine offenere Einstellung als die Großelterngenerationen. Vorgelegten Bildern mit geschlechtsbezogenen Themenspielwelten würden jedoch bei allen Eltern zum Kauf der mädchen- beziehungsweise jungengtypischen Spielwaren führen. Die Vorbildhaltung der Eltern im Bezug auf die Aufgabenteilung im Haushalt scheint darüber hinaus den Spielhorizont der Heranwachsenden maßgeblich zu prägen. Im Hinblick auf eine geschlechtssensible Erziehung von Kindern ist zu konstatieren, dass noch viele sich hartnäckig haltende Geschlechterstereotypen aufzubrechen sind. Die Spielzeugindustrie mit ihren geschlechtsbezogenen Marketingstrategien wirkt diesbezüglich kontraproduktiv, wo es das Ziel sein sollte, junge Menschen ihren Interessen und Talenten entsprechend zu fördern und sie von tradierten Geschlechterkonzepten zu befreien.
Abstract
(Englisch)
Girls play with dolls and boys with trucks. Such assumptions are very commonly believed. The reason why we usually think that way are often not reflected. This thesis wants to give a closer look at how far parental expectations and other instances may influence playing behavior of four to six year old children. In the theoretical part an overview of the controversial discussion of nature versus nurture is given. The paper also focuses on the theory of Albert Bandura which deals with the principles of behavior modification. Furthermore, gender stereotypes and marketing strategies of known toy manufacturers are discussed. This is followed by an analysis of interviews with twelve parents which were recorded at a rural kindergarten. The main question of this research was how far parental expectations on how girls and boys should behave influence children and if this is reflected in their choice of toys. The analysis includes paedagogic, generative and psychological aspects as well as parental buying behavior. In general parents affect children much more than they think they do. Gender stereotypes seem to be rigidly fixed and (un)consciously transmitted by parents to their children. During the interviews the parents answered spontaneously that they only bought gender-typical or neutral toys for their children for special occasions. Compared to the grandparent generation, parents claimed an even more open attitude relating to cross-gender-toys than the choice of toys for their children actually showed. Using pictures of typical girl- and boy-toys as anchor stimulus and asking parents which one they would buy for their child they exclusively decided to take genderrelated toys. In addition the study revealed that the parental role model referring to their task sharing concerning domestic work influences the playing behavior of young children. This has a direct consequence in what toys children are interested in. To sum it up gender stereotypes seem to be very culturally determined and influence matruing children highly. These stereotypes need to be reconsidered and changed but the toy industry with its gender divided marketing strategies affects this situation counterproductively. Instead the goal should be to broaden gender boundaries and to help stimulating interests and talents of growing children. This could be achieved by getting rid of conventional gender concepts and limitations.

Schlagwörter

Schlagwörter
(Deutsch)
Gender Anlage-Umwelt-Diskussion Stereotype Lernen am Modell Gender-Marketing-Strategien Kindergarten Elementarbereich Spielzeug Eltern Kinder
Autor*innen
Andreas Franz Höller
Haupttitel (Deutsch)
Barbie und Spiderman
Hauptuntertitel (Deutsch)
typisch Mädchen, typisch Junge ?
Publikationsjahr
2013
Umfangsangabe
201 S. : Ill., graph. Darst.
Sprache
Deutsch
Beurteiler*in
Elisabeth Ponocny-Seliger
Klassifikationen
77 Psychologie > 77.59 Entwicklungspsychologie: Sonstiges ,
80 Pädagogik > 80.36 Erziehung und Gesellschaft
AC Nummer
AC11082092
Utheses ID
25519
Studienkennzahl
UA | 190 | 313 | 299 |
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